Ferdinand Plietz interviewt in dieser Folge Erich Gahr. Die beiden sind schon sehr lange Geschäftspartner, denn Erich ist Bio-Gärtner beliefert die Ökokiste. In dieser Folge geht es um Bio-Gartenbau im Allgemeinen und um solidarische Landwirtschaft.
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Erich Gahr wohnt in Kitzingen und ist gelernter Gärtner. 1990 hat der den elterlichen Betrieb übernommen, aber schon vier Jahre zuvor hat er nebenher mit dem ökologischen Anbau gewirtschaftet, um zu sehen, ob Bio-Anbau überhaupt funktioniert. Mit seiner Übernahme des Betriebs hat er auch sofort auf ökologischen Anbau umgestellt. In diesen Zeiten war das alles aber noch sehr schwierig, Bio-Anbau wurde eher als „Spinnerei“ angesehen. Nach dem er seine Gärtner-Meisterprüfung abgelegt hatte ging Erich für 7 Jahre in den Bereich Estrich-Bau und arbeitete danach bei einer anderen Gärtnerei. Dort war er für den Pflanzenschutz zuständig. Das viele profilaktische Spritzen der Pflanzen, das er aus seinem elterlichen Betrieb nicht gewohnt war, brachte ihn zum Umdenken. Das Gemüse und somit letztlich der Mensch, der es verbraucht, leidet unter dem vielen Spritzen. Zwar sind heute nicht mehr alle Spritzmittel erlaubt, dennoch werden immer noch Pflanzenschutzmittel verwendet, die nicht in der Natur vorkommen. Die Pflanzenschutzmittel kann man nicht einfach abwaschen, meist dringen sie tief in die Pflanze ein um jeden Schädling und jeden Infekt zu erreichen und abzuwehren.
Die Vermarktung der Bio-Produkte gestaltete sich am Anfang schwierig für Erich. Als Neuling wusste er noch nicht alles Wichtige. Zum Beispiel kannte er sich nicht mit der Öko-Kontrolle aus. Er hat sich dann dem Naturland-Verband angeschlossen, wurde dann davon und später dann von staatlichen Kontrollen kontrolliert. Diese Kontrollen werden gebraucht, um dem Verbraucher Sicherheit zu geben und um zu prüfen, ob das Saatgut, die Nährstoffe für die Pflanzen oder die Kultursubstrate die gekauft werden auch den Öko-Verordnungen entspricht. Für Erich ist es eine Auszeichnung, wenn er die Kontrolle erhält und alle Anforderungen erfüllt.
Die solidarische Landwirtschaft (SOLAWI) ist eine neue Form der Landwirtschaft. Hier wird durch eine Gruppe von Verbrauchern der Betrieb mitgetragen, das heißt die Verbraucher erhalten nicht nur ihr Produkt, sondern sie tragen den ganzen Betriebsablauf mit. Sie haben also einen viel besseren Einblick in die Wirtschaftsweise des Betriebs und sie können auch Vorgaben geben.
Weitere Informationen über das Umdenken der Verbraucher, über die SOLAWI und über ihre Vorteile bekommst Du in dieser Podcast-Folge.
Viel Spaß beim Anhören!




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