Lebensfreude

Mit dem Gefühl der Lebensfreude ist nichts anderes, als der Spaß am Leben gemeint.

Lebensfreude ist das Gefühl der glückseligen Lebendigkeit! Menschen, die sie verspüren, gehen positiv und abenteuerlustig durch die Welt und empfinden jeden Tag als kostbares Geschenk. Sie erkennen sich selbst als Schöpfer ihres eigenen Glücks an, und nehmen ihr Leben verantwortungsvoll in die Hand.

Lebensfreude
Lebensfreude (Unsplash: © averie woodard)

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Lebensfreude und wie entsteht sie?
  2. Wie fühlt sich Lebensfreude an?
  3. Das Rezept zum Unglücklichsein
  4. Das Leben als Herausforderung
  5. Begeisterung und Dankbarkeit
  6. Wie finde ich meine Lebensfreude wieder?
  7. Tipps für mehr Lebensfreude

Was ist Lebensfreude und wie entsteht sie?

Lebensfreude beschreibt ein energetisierendes Gefühl, welches entweder in uns selbst entsteht oder durch äußere Ereignisse ausgelöst werden kann. Diese äußeren Ereignisse sind solche, die als besonders positiv empfunden werden. Für den einen ist es vielleicht ein köstliches Essen mit guten Freunden, für den anderen ein Segelausflug bei Sonnenschein oder das Kennenlernen neuer Menschen. Jeder findet in anderen Dingen seine Glückseligkeit.

Positive Gefühle sind der Schlüssel zur Lebensfreude. Sie kann in einem schönen Augenblick liegen, wenn man eingekuschelt bei einer Tasse Tee in der warmen Stube sitzt und draußen dem Gewitter lauscht. Sie kann auch bei der Erreichung beruflicher oder persönlicher Ziele auftreten, wenn man z.B. Anerkennung vom Chef bekommt oder einen hohen Berg erklimmt und endlich den Gipfel erreicht. Auch ein Spaziergang mit dem Partner, buntes Herbstlaub, prasselnder Regen, oder der Erhalt einer guten Nachricht können das Gefühl der Lebensfreude in uns auslösen. Dabei kommt es immer darauf an, was die jeweilige Person als positiv erachtet und wie sie ein Ereignis interpretiert.

Freudensprünge
Freudensprünge (Unsplash: © Val Vesa)

Wie fühlt sich Lebensfreude an?

„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge.“ (Epiktet)

Wer Lebensfreude spürt, den durchfährt ein wohliges Gefühl, eine unsagbare Euphorie und absolute Zufriedenheit. Dies kann sich in einem wohligen Kribbeln am ganzen Körper äußern, in einer tiefen inneren Ruhe oder in einem unbändigen Schaffensdrang. Menschen, die Lebensfreude spüren, haben das Gefühl, dass sie alles erreichen können. Auslöser für das Gefühl der Lebensfreude sind aber nicht nur positive Ereignisse, sondern vor allem unsere innere Einstellung. Wer sein Schicksal annimmt, der lässt sich auch nicht aus der Ruhe bringen, wenn das Leben mal nicht rund läuft. Dieser Mensch wird seine Situation annehmen und eine Lösung finden. Menschen, die Lebensfreude empfinden, sehen jeden Tag als Neuanfang dafür, ihr Leben so zu gestalten, wie es für sie am besten ist.

Das Rezept zum Unglücklichsein

In Anbetracht ihrer beruflichen und privaten Probleme, sehen sich viele Menschen nicht dazu in der Lage glücklich zu sein. Für sie gleicht ein Tag dem anderen. Es gibt keine Anreize, die das Gehirn und die Seele mit Leben füllen. Dabei sind neue Impulse essentiell für das Glücklichsein. Der negative Gefühlszustand, die Leere, der Trott – all das liegt wie eine schwere Wolke über diesen Menschen.

Ein häufig zitierter Satz unglücklicher Menschen ist:
„Mir passiert nur Schlechtes im Leben, deshalb habe ich keine Lebensfreude.“

Diese Aussage zeigt, dass der Mangel an Lebensfreude auf äußere Umstände zurückgeführt wird.
Ein Ereignis kann jedoch nie ein Grund dafür sein, ob man Freude oder Unglück empfindet. Ein Ereignis ist lediglich ein Auslöser für eine Gefühlsreaktion, die man selbst bewerten kann. Erst, wenn das eintreffende Ereignis durch den Filter der Interpretation gelaufen ist, hat es Auswirkungen auf unsere innere Gefühlswelt.

Ereignis → negative Interpretation → negative Gefühle


Eine andere Formulierung des Satzes macht es deutlich:
„Mir passiert nur Schlechtes im Leben, aber ich versuche alles, was passiert, positiv zu sehen.“


Ereignis → positive Interpretation → positives Gefühl

Man sieht, dass nicht die Ereignisse für unsere Lebensfreude verantwortlich sind, sondern einzig und allein die Art, wie wir die Dinge interpretieren.

Beispiel:

X arbeitet für einen großen Konzern in einer führenden Position. Aufgrund von Stellenabbau verliert X aber seinen Job. X hat zwei Möglichkeiten sich mit der Situation abzufinden.


  1. Ich habe meinen Job verloren, ich verdiene kein Geld mehr und werde nie wieder einen solchen Job finden. Ich empfinde keine Lebensfreude mehr.
  2. Ich habe meinen Job verloren, aber die Stelle ist eine sehr gute Referenz, mit der ich gute Aussichten für eine vergleichbare Stelle habe. Ich werde gleich heute noch eine Bewerbung rausschicken.

Im ersten Fall findet X sich mit der Situation ab, ohne die Absicht, etwas ändern zu wollen. Dass der Job-Verlust eine neue Tür mit neuen beruflichen Möglichkeiten öffnen könnte, sieht X in diesem Fall nicht.

Der zweite Fall beschreibt X, wie er sein Schicksal selbst in die Hand nimmt und voller Zuversicht einen Lösungsweg sucht. Er stagniert nicht in der schlechten Situation, sondern sieht eine neue Chance in der Misere.

Man sieht, dass das eintreffende Ereignis im ersten Fall durch die Negativ-Interpretation gelaufen ist und zum Verlust der Lebensfreude führt. Im zweiten Fall wird das Ereignis eher positiv gewertet und dementsprechend bleibt die Lebensfreude erhalten.

Das Leben als Herausforderung

„Auch aus Steinen, die in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.“ (Goethe)

Jeder kennt diese Menschen, die bewundernswert mit ihrem Schicksal umgehen: Die alleinerziehende Mutter, die nebenbei noch zwei Jobs schmeißt, um ihren Kindern etwas bieten zu können. Der krebskranke junge Mann, der trotz seines Schicksals immer ein Lächeln auf den Lippen hat und seine Zukunft plant. Der Obdachlose, der selbst keinen Cent hat, aber jeden Tag eine gute Tat vollbringt, indem er anderen hilft. Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen und sieht sich mit den Herausforderungen des Lebens konfrontiert. Und auch, wenn es manchmal einem endlosen Kampf gleicht, sind es doch die Herausforderungen, an denen wir wachsen. Wichtig ist es, sich kleine Ziele zu setzen, die den Tag schöner machen und die uns auch in schwierigen Zeiten ein positives Gefühl geben.

Für die Mutter ist es ein Kinderlachen, für den Kranken ist es ein weiterer Tag, an dem er den Sonnenaufgang sieht, für den Obdachlosen, die warme Decke oder die Mahlzeit, die ihm ein Fremder schenkt. Wer die schönen Dinge im Leben zu schätzen weiß, ist glücklicher. Lebensfreude beginnt bei der inneren Einstellung und nicht in unserem Umfeld.

Begeisterung und Dankbarkeit

„Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen“

Solche und ähnliche Lebensfreude Weisheiten bringen es auf den Punkt. Viel zu selten wissen wir die Dinge zu schätzen, für die wir dankbar sein können. Ein Gesunder kann sich – weil er gesund ist – auf das Leben konzentrieren. Dazu gehören seine Freunde, Familie, Hobby, Genüsse und sein Beruf.

Ein Kranker ist damit beschäftigt gesund zu werden, und dankbar für alles, was er erleben darf. Dinge, an die ein gesunder Mensch vielleicht gar nicht denkt, weil er vieles als selbstverständlich ansieht.

„Freude ist die einfachste Form der Dankbarkeit“.

Das wusste auch schon der Theologe Karl Barth. Man sollte sich immer wieder vor Augen führen, wofür man im leben dankbar ist. Oft merkt man erst dann, was alles zusammenkommt und wie gesegnet man ist. Das wirkt sich positiv auf die Lebensfreude auf.

Wie finde ich meine Lebensfreude wieder?

„Frage nicht, was die Welt braucht. Frage vielmehr, was dich lebendig macht. Dann geh hin und tu es! Denn die Welt braucht Menschen, die lebendig sind.“ (Carlos Castaneda)

Lebensfreude Zitate gibt es, seit es Menschen gibt. Lebensfreude Sprüche allein helfen aber keinem weiter – man muss schon selbst aktiv werden. Wer Lebensfreude finden und glücklich sein möchte, der sollte sein Leben verantwortungsvoll in die Hand nehmen.

In Zeiten der Demotivation und Perspektivlosigkeit versinkt der Mensch gerne in Selbstmitleid. Die kleinen Dinge im Leben scheinen bedeutungslos zu sein und er wartet darauf, dass das Glück wieder zu ihm kommt. Bevor man aber anfängt, seine Hauswand schwarz zu streichen und sich im Bett zu verkriechen, sollte man sich folgendes bewusst machen: Das Glück kommt nicht einfach vorbei.

Egal, wie man sich fühlt: Der Lauf der Welt interessiert sich nicht für unsere Gefühle. Die Welt dreht sich weiter - auch wenn man keinen Spaß am Leben hat. Im Grunde haben die Gefühle jedes einzelnen keinen Einfluss auf den Lauf der Dinge. Sie wirken sich einzig und allein auf uns selbst aus.

Die Frage ist also: Was tun, wenn Lebensfreude verloren ist? Will man sein kostbares Leben wirklich damit verschwenden, sich schlecht zu fühlen, anstatt einfach hinaus in die Welt zu gehen und seine Lebensfreude zu finden?

Wir können zwar nicht beeinflussen in welches Umfeld wir hineingeboren werden, aber jeder ist Herr über sein eigenes Leben. Jeder Mensch ist in seinem Leben die einzige Person, die das Leben beeinflussen kann – niemand sonst. Man hat also die Wahl sich für ein Leben mit schönen Dingen und Heiterkeit zu entscheiden, oder für den Rest des Lebens als Zuschauer seines eigenen Dramas dahin zu vegetieren. Davon abgesehen, gibt es niemanden auf dieser Welt, der keine Probleme hat. Trübsinn kann jeden heimsuchen - es ist nur wichtig, ihn wieder abzuschütteln.

Tipps für mehr Lebensfreude

Lebensfreude Tipps
Lebensfreude Tipps (Unsplash: © Pablo Heimplatz)

Lebensfreude wiederfinden – Tipps, welche die Lebensfreude steigern und glücklich machen:

  • Die Natur erleben
    An der frischen Luft zu sein, durchflutet den Körper mit Sauerstoff. Es muss nicht das knallharte Bootcamp-Training sein - es sei denn, man hat Freude daran. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft versorgt jede Zelle des Körpers mit Sauerstoff. Entgiftungsprozesse werden in Gang gesetzt, die Achtsamkeit wird trainiert, Muskeln und Bänder werden bewegt und der Kopf wird frei. Einfach mal im Wald spazieren gehen und den Klängen der Natur lauschen oder auf dem Fahrrad über das Feld fahren und den Duft der Sommerwiesen riechen – das ist Futter für die Seele und kann innere Anspannungen lösen.
  • Aktiver Sport
    Sport wirkt wie ein Antidepressivum und wirkt sich bei regelmäßiger Tätigkeit positiv auf Körper und Geist aus. Wer gerne ins Schwitzen kommt, der kann seine Lebensfreude durch sportliche Aktivitäten steigern. Sportarten, wie Joggen, Schwimmen oder Bodybuilding sind ideal, um den Kopf frei zu bekommen und nebenbei etwas für seine Fitness zu tun. Seine eigene Leistung zu verbessern, kann sehr erfüllend sein und sich positiv auf das gesamte Leben auswirken. Wer sich im Sport neuen Herausforderungen stellt, der pusht sein Selbstbewusstsein und kann durch das Erreichen seines persönlich gesetzten Ziels mehr Lebensfreude empfinden.
  • Mehr Genuss
    Wer sich selbst wie einen König behandelt, dem mangelt es an nichts. Dazu gehört es in erster Linie, sich selbst bewusst wahrzunehmen und Seele und Körper zu verwöhnen. Nach einem langen, anstrengenden Tag kann man sich beispielsweise mit einer entspannenden Massage verwöhnen lassen. Auch ein köstliches selbstgekochtes Dinner bei Kerzenschein und Wein ist eine schöne Art, sich etwas Gutes zu tun. Der Genuss sollte im Leben niemals zu kurz kommen. Ein Besuch im Theater, ein gutes Buch, ein Eis im Park – all diese Kleinigkeiten können Wohlgefühl in uns auslösen und zeigen der Seele, dass sie gepflegt wird.
  • Ein positives Umfeld
    Es gibt Menschen, die tun einem nicht gut. Falsche Freunde gehören auch dazu. Wir fühlen uns automatisch unwohl und angespannt, sobald sie in unserer Nähe sind. Solche Menschen werden auch als „Energievampire“ bezeichnet, dass ihre Anwesenheit uns dermaßen anstrengt, dass wir uns danach ausgelaugt fühlen. Oft handelt es sich bei Energievampiren um Menschen, die eine sehr negative Sichtweise auf das Leben haben und diese Negativität auf ihr Umfeld übertragen. Dies kann sich in immer schlechter Laune oder einem fiesen Charakter äußern.

    Diese Art von Menschen sieht die Schuld für ihr eigenes Versagen immer bei anderen. Mit ihren Problemen stellen sich Energievampire gerne in den Mittelpunkt und nutzen ihr kaputtes Leben als Bühne. Sie möchten Mitleid, Aufmerksamkeit und Verständnis – geben tun sie im Gegenzug aber nichts. Sie laugen einen förmlich aus. Dies kann einem auf Dauer die eigene Lebensfreude nehmen. Wer solche Menschen in seinem Umfeld hat, sollte sich von ihnen trennen und sich nur mit den Menschen umgeben, die ihn positiv beeinflussen.
  • Mentaltraining
    Auf die Frage „Wie finde ich meine Lebensfreude wieder?“ kann ein intensives Mentaltraining die Antwort sein. Mentaltraining arbeitet mit Affirmationen – ein psychologisches Werkzeug, das durch klare, positiv formulierte Sätze das Unterbewusstsein von inneren Blockaden löst. So schafft man neue, positive Gedankenmuster und kann Lebensfreude zurückgewinnen.
  • Rituale
    So banal es klingt: Rituale geben uns Halt im Leben. Psychotherapeuten sehen im Ritual eine Struktur, die Ordnung ins Chaos bringt und der Seele ein stückweit Sicherheit gibt. Abgesehen von den großen gesellschaftlichen Ritualen wie Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern, gibt es auch kleine Gewohnheiten, die sich im Alltag integriert haben. Das kann der morgendliche Kaffee sein, das Buch vor dem Schlafengehen oder die Yoga-Einheit zum Sonnenaufgang. Man kann ein Ritual allein oder in einer Gemeinschaft praktizieren. Für Familien ist es beispielsweise sehr schön, wenn man vor dem Zu-Bett-gehen beisammensitzt und sich gegenseitig vom Tag erzählt. Rituale geben Geborgenheit und stärken die Beziehung.

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