NLP-Peergruppen: Ablauf und Aufgaben für das Treffen

Wie könnte ein Peergruppen-Abend aussehen?

Der im Folgenden dargestellte Ablauf ist nur als Vorschlag bzw. Orientierungshilfe gedacht. Ihr könnt die Treffen natürlich ganz nach Euren Vorstellungen und an Eure Bedürfnisse angepasst gestalten.

Möglicher Ablauf


  1. Ankommen. Small Talk. Vorstellungsrunde, falls neue Teilnehmer dabei sind. Begrüßung
  2. Derjenige, der sich Gedanken über das Thema und mögliche Übungen des Abends gemacht hat, stellt diese vor. Ihr könnt dann entscheiden was und wie viel Ihr nun tatsächlich realisieren wollt. Dabei können Euch folgende Fragen helfen:
    Was wollen wir heute erreichen? Was sind unsere Ziele? Wie soll der Abend konkret ablaufen? In welcher Reihenfolge wollen wir die Übungen machen?
  3. Aufarbeitung und Aktivierung der theoretischen Inhalte des Themas. Hier könntet Ihr die Handouts der Practitioner-Ausbildung oder die Practitioner-Kartei zur Hilfe nehmen. Stellt sicher, dass alle in der Gruppe das Konzept bzw. Thema verstanden haben.
  4. Nun könnt Ihr Euch in Kleingruppen aufteilen und die Rollenverteilung festlegen. Nach jeder Übung könnt Ihr die Gruppen und / oder die Rollen tauschen. Wahrscheinlich werdet Ihr es nicht schaffen, dass jeder jede Übung in allen Rollen erlebt. Deshalb ist es wichtig, nach jeder Übung eine Feedbackrunde in der Kleingruppe zu machen, sodass alle von den unterschiedlichen Erfahrungen profitieren kann.
  5. Gemeinsames Feedback und Auswertung des Abends

Vorschlag für die Gestaltung des ersten Abends

18.45 – 19.30 Uhr

Small Talk. Kennenlernen. Austausch von Erfahrungen mit NLP. Festlegung des weiteren Vorgehens:
Wann und wo findet das nächste Treffen statt? In welchen Abständen sollen die Treffen stattfinden?

19.30 – 19.45 Uhr

Austausch über Rapport und Körpersprache. Zum Beispiel kann eine Person Informationen über Rapport geben und die anderen haben die Möglichkeit noch etwas, das ihnen wichtig für diese Thema scheint, hinzuzufügen.
Wer hat welches Vorwissen? Sind alle auf einem ähnlichen Wissensstand?
Vor den Übungen teilt Ihr Euch in Kleingruppen auf, nach jeder Übung wechselt Ihr die Gruppen durch,
jeder sollte nach Möglichkeit mindestens einmal A, B und C sein.

19.45 – 20.00 Uhr

Rapport-Übung (einfaches Spiegeln)

20.00 – 20.10 Uhr

Kristallkugel-Übung

20.10 – 20.25 Uhr

Überkreuzspiegeln

20.25 - 20.45 Uhr

Führungsübung

20.45 - 21.00 Uhr

Feedback und Auswertung des Abends.
Was war gut? Was könnten wir beim nächsten Mal noch verbessern?


Vorschlag für die Gestaltung eines Abends mit dem Thema „Meta-Modell“

Missverständnisse in der Kommunikation passieren tagtäglich. Auch wenn der Mensch sich oft sehr sicher ist, sich verständlich ausgedrückt zu haben, ist dem oft nicht so. Werden wichtige Informationen weggelassen, kann dies Missverständnisse und somit ein Sender-Empfänger-Problem verursachen. Das Meta-Modell stellt eine Methode dar, kommunikative Unklarheiten zu hinterfragen und angemessen zu reagieren. Das Meta-Modell der Sprache eignet sich hervorragend, es in Eurer Peergruppe anzuwenden und einzuüben. Euer Meta-Modell-Peergruppen-Abend könnte folgendermaßen aussehen:


18.45 – 19.00 Uhr

Ankommen. Small Talk. Vorstellungsrunde, falls neue Teilnehmer dabei sind. Begrüßung

19.00 – 19.30 Uhr

Was ist das Meta-Modell? Welche drei Gestaltungsprozesse gibt es? Welche Sprachmuster gibt es?

19.30 – 20.45 Uhr

Üben mit dem Meta-Modell-Kartenspiel von Stephan Landsiedel

20.45 – 21.00 Uhr

Auswertung des Abends

In diesem kurzen Video erkläre ich Dir, wie das Meta-Modell der Sprache funktioniert.

Übungsvorschläge zu verschiedenen Themen:

Diese Vorschläge sollen Euch bei der Gestaltung der Peergruppen-Treffen helfen. Ihr könnt natürlich jederzeit auch eigene Vorschläge einbringen, Euch selbst Übungen überlegen oder auch Übungen aus dem Practitioner-Skript oder der Practitioner-Kartei verwenden. Auch die angegebene Literatur bietet gute Möglichkeiten neue Übungen und Anregungen zu finden.

Rapport und Körpersprache

  • Kristallkugel-Übung

Teilnehmeranzahl: 2-3 Personen

Ziel: Zustimmung und Ablehnung bei einer anderen Person erkennen

Dauer: 10-15 Minuten pro Person

Beschreibung: B stellt A Fragen, deren Antwort B bekannt ist und fordert B auf, die Antwort zu denken.

Mögliche Fragen:
Heißt Du ...?
Kommst Du aus ...?
Arbeitest Du als ...?

  • B kann hierdurch den physiologischen Ausdruck von Zustimmung und Ablehnung bei A feststellen.
  • B formt mit den Händen eine Kugel und bittet A, mit in die Kugel hineinzusehen.
  • B kalibriert sich auf die Atmung von A.
  • B beginnt zu sprechen:
    “Ich sehe Nebel in dieser Kugel. Noch ist der Nebel sehr dicht, aber langsam lichtet er sich ein wenig: Ich sehe in dieser Kugel eine wichtige Person aus Deiner Vergangenheit ...“

    (Atmung beachten!)

    „... es scheint eine Frau zu sein.“

    (Bei körpersprachlichem Ausdruck von Ablehnung umformulieren:
    „Nein, jetzt sehe ich es deutlicher: Es ist ein Mann.“)
    usw.

Mögliche weitere Feststellungen:

  • alt / jung
  • klein / groß
  • dick / dünn
  • kurze / lange Haare ...

Zum Abschluss:

„Diese Person scheint Dir etwas Wichtiges mitteilen zu wollen. Es scheint eine wichtige Botschaft zu geben, die diese Person Dir gegenüber nie ausgesprochen hat, die sie Dir aber immer mitteilen wollte. Und während Du gerade jetzt diese Person beobachtest und ihr zuhörst, kannst Du erfahren, welche Botschaft sie Dir zukommen lassen möchte.“


  • Führungs-Übung

    Teilnehmeranzahl: 2 Personen

    Ziel: Führung übernehmen und sich führen lassen

    Dauer: 20 Minuten

    Beschreibung: Alle Gruppenmitglieder gehen mit geschlossenen Augen durch den Raum. Nach einiger Zeit finden sich mit immer noch geschlossenen Augen jeweils zwei Personen zusammen. Die beiden entscheiden nonverbal wer von beiden als erstes führt. Derjenige führt nun seinen Partner im Raum herum (ca. 8 Minuten).
    Danach wechseln beide die Rollen.


  • Rapport-Übung (einfaches Spiegeln)
  • Teilnehmeranzahl: 3 Personen

    Ziel: Lernen, sich in andere hineinzuversetzen; Üben, Rapport aufzubauen

    Dauer: 10-15 Minuten

    Beschreibung:

  • A denkt an eine Situation mit sehr intensiven Gefühlen (d.h. A ist ganz assoziiert und der ganze Körper ist involviert), erzählt diese Situation aber nicht und bereitet sich darauf vor, ca. 5 Minuten in diesem Zustand zu bleiben.
  • A und B sollten nebeneinander sitzen.
  • B spiegelt exakt A's Physiologie.
  • C hilft B dabei, die ganze Körperhaltung von A zu übernehmen.
  • C fordert A und B auf: „Bleib in diesem Zustand und nenne mir ein bis zwei Stichworte, die Dein Erleben beschreiben.“
  • A und B flüstern C ihre Antworten ins Ohr, erzählen aber nichts über die imaginäre Situation.
  • Falls es Unterschiede in den Antworten gibt, macht C A und B darauf aufmerksam und B versucht, eine noch exaktere Angleichung zu erreichen.
  • Wenn B den exakt gleichen Zustand wie A erreicht hat ist die Übung beendet.

  • Überkreuzspiegeln
  • Teilnehmeranzahl: 2 Personen

    Ziel: Rapport herstellen ohne die Körperhaltung des anderen einzunehmen

    Dauer: 10 Minuten

    Beschreibung:

  • A und B setzen sich so gegenüber, dass sie die Atmung des anderen wahrnehmen und gleichzeitig den Fuß von B sehen können.
  • B nimmt den Atemrhythmus von A mit einer Fußbewegung auf, indem er jeweils im Takt des Atems auf- und abwippt.
  • Danach versucht B, auf weiteren unterschiedlichen Kanälen den Atemrhythmus von A zu spiegeln.
    Zum Beispiel auditiv, indem B zu A's Atemrhythmus einen Rhythmus klopft; oder auch kinästhetisch, indem B A mit der Hand berührt und in dessen Atemrhythmus die Berührung verändert.



Repräsentationssysteme

  • Augenmuster-Übung

Teilnehmeranzahl: 2-3 Personen

Ziel: Augenmusterbewegungen erkennen und mit den Repräsentationssystemen in Verbindung bringen

Dauer: 15 Minuten

Beschreibung:

  1. B stellt A sinnesspezifische Fragen
  2. A beantwortet die Fragen für sich, spricht diese aber nicht laut aus
  3. B beobachtet A's Augenbewegungen

Vorschläge für Fragen, die B stellen kann:

  • Erinnerte Bilder (VE):
    Welche Farbe haben die Augen Deines Vaters?
    Welche Farben siehst Du auf Stopp-Schildern? ...
  • Visuelle Konstruktion (VK):
    Wie siehst Du aus, wenn Du deine Haare grün färbst?
    Wie sieht Dein Zimmer aus, wenn Du die Wände schwarz anstreichst? ...
  • Erinnerte Geräusche / Klänge (AE):
    Welche Musikstücke hörst Du am liebsten?
    Wie klingt es, wenn ein Hund bellt? ...
  • Auditive Konstruktion (AK):
    Lass mal in Gedanken eine Tür zuschlagen. Wie hört sich das an?
    Stell Dir vor, ein Hubschrauber landet hier vor der Tür. ...
  • Kinästhetische Vorstellung (K):
    Wie fühlt es sich an in einem Pool zu liegen?
    Wie fühlt es sich an im Regen zu stehen? ...

B versucht das Augenmuster von A zu erkennen.

Falls B keine Augenmuster erkennen kann, muss er schwierigere Fragen stellen
(z.B. Was hat Dein Vater zum Abschied gesagt, als Ihr euch das letzte Mal gesehen habt?)

Falls Strategien kommen: Lead-, Repräsentations- und Referenzsystem überprüfen


  • Verkaufs-Übung

Teilnehmeranzahl: 2-3 Personen

Ziel: Sich auf das Repräsentationssystem des Gegenübers einstellen

Dauer: 10 Minuten

Beschreibung:

  • A und B stellen sich vor, in einem Verkaufsgespräch zu sein. B überlegt sich einen Gegenstand, den er A verkaufen möchte (z.B. ein Handy, einen Stuhl).
  • A gibt an, welches Repräsentationssystem (z.B. auditiv, olfaktorisch) bei ihm gerade dominant ist / sein soll.
  • B versucht nun, den von ihm gewählten Gegenstand in dem entsprechenden Sinnessystems an A zu „verkaufen“.

  • Problembeschreibungs-Übung

Teilnehmeranzahl: 2-3 Personen

Ziel: Sinnesspezifische Prädikate und Repräsentationssysteme erkennen

Dauer: 10 Minuten

Beschreibung:

  • A berichtet B von einem Problem (persönlicher, politischer, praktischer, ... Art)
  • B achtet darauf wie häufig die einzelnen Prädikate (auditiv, visuell, kinästhetisch) genannt wurden und hält die Häufigkeiten schriftlich fest.
  • A kann danach mit der Hilfe von B feststellen, welches Repräsentationssystem bei ihm dominant ist bzw. zu diesem Zeitpunkt war.

Ankern

  • Moment of Creativity

Teilnehmeranzahl: 3 Personen

Ziel: Kreativität wecken in Situationen, in denen man sie braucht

Dauer: 30 Minuten

Beschreibung:

  • B zu A: „Erinnere Dich an 3 Situationen in denen du kreativ warst, in denen Dir neue Ideen und Einfälle nur so zugeflogen sind. Gib ein nonverbales Zeichen, wenn Du diese Situationen gefunden hast." B achtet vor allem auf die Physiologie von A.
  • B zu A: „Finde eine kreative Geste, die Du nutzen kannst wenn Du kreativ sein möchtest. Zum Beispiel einen Klang, eine Bewegung, ein Symbol...“
    „Wähle nun die kreativste der drei Situationen aus. Gehe in Gedanken ganz in diese Situation hinein.“
  • B achtet darauf, dass die Unterhaltung im Präsens stattfindet, er lässt sich die Situation ganz genau mit allen Sinnesmodalitäten beschreiben. B erfragt die Körperhaltung in dieser Situation und achtet darauf, dass A im Moment eine ähnliche Haltung eingenommen hat.
  • B zu A: „Wenn Du jetzt den intensivsten Punkt Deiner Kreativität erlebst, mach Deine kreative Geste und spüre wie sich diese Geste mit Deinem erlebten kreativen Zustand verbindet.“
  • A und B wiederholen den Vorgang des Ankerns so lange, bis A ganz selbstverständlich die kreative Geste mit seinen kreativen Handlungen verbindet.
  • B zu A: „Stell Dir künftige Situationen vor, in denen Du diese Kreativität nutzen möchtest und finde eine Möglichkeit, wie Du später sicherstellst, dass Du Dich im alltäglichen Leben in diesen Situationen an den Anker erinnerst und ihn auch einsetzt.“

  • Natürliche Anker finden und nutzen

Teilnehmeranzahl: 2-3 Personen

Ziel: Herausfinden, mit welchen Ankern bei anderen der eigene höchste Wert verbunden ist; sich bewusst werden, was man von anderen braucht

Dauer: 10 Minuten

Beschreibung:

  • A und B stehen sich gegenüber. B lässt sich von A einen Wert nennen und modelliert diesen.
  • B verändert Schritt für Schritt seine Körperhaltung, seine Stimme etc., bis die Darstellung aus der Sicht von A dem genannten Wert entspricht.

  • Gleitende Anker

Teilnehmeranzahl: 2-3 Personen

Ziel: Verstärkung eines Ressourcenzustands

Dauer: 15-20 Minuten

Beschreibung:

  • A wählt einen intensiven Zustand aus, den er noch intensiver erleben möchte.
  • B führt A in die Situation und lässt sich alle Submodalitäten genau beschreiben. Dann bittet B A die jeweiligen Submodalitäten einzeln zu verstärken (z.B. heller, lauter).
  • Nach jeder Veränderung einer Submodalität kehrt A in den Ausgangszustand zurück. B fragt A, ob und wie sich sein Zustand durch die Veränderung intensiviert hat.
  • B merkt sich die drei am intensivsten wirkenden Submodalitäten.
  • B führt A nun bewusst wieder in die Ausgangssituation und veranlasst A, durch Beschreibung der Veränderung, die wichtigste Submodalität zu verändern. B stellt durch Kalibrieren fest, wann ein optimales Veränderungsniveau erreicht ist.
  • Dann setzt B einen gleitenden Anker bei B (z.B. eine gleitende Bewegung am Arm von A).
  • Dieser Vorgang wird für die zweite und dritte Submodalität wiederholt.

B führt A am Ende wieder in die Ausgangsposition und setzt dabei den gleitenden Anker. Nun erlebt A die Situation intensiver.


Strategien

  • TOTE-Modell-Übung

Teilnehmeranzahl: 3 Personen

Ziel: TOTE-Modell spielend erlernen, Strategien bewusst machen und anpassen

Dauer: 10 Minuten

Beschreibung:

  • A denkt sich ein Wort aus und zeichnet so viele Platzhalter auf einen Zettel wie das Wort Buchstaben hat.
  • B beginnt und nennt einen Buchstaben. Ist der Buchstabe in dem Wort trägt A den Buchstaben ein, wenn dies nicht der Fall ist beginnt A mit dem ersten Strich des Galgens.
  • C erfragt bei B, warum er diesen Buchstaben genannt hat, also was seine Strategie ist.
  • Nun ist C mit dem Raten an der Reihe, dann wieder B, usw.

Die Übung ist zu Ende, wenn das Wort erraten ist oder wenn das Männchen am Galgen hängt.

Wichtig ist bei dieser Übung, die Strategien zu erfragen und zu erkennen, wie lange die einzelnen „Operationen“ anhalten und wann zu einer anderen gewechselt wird.


  • Angst-Übung

Teilnehmeranzahl: 2-3 Personen

Ziel: Überwindung unangemessener Ängste

Dauer: 10-15 Minuten

Beschreibung:

  • „Erinnere Dich an eine Situation, in der Du Angst hattest und prüfe, ob dieses Gefühl sinnvoll war. Wähle jetzt eine Situation aus, in der Du unangemessenerweise Angst hattest, also Deine Angstreaktion nicht sinnvoll war.“
    „Wie machst Du das, dass Du Angst bekommst?“
    B evoziert die Angststrategie und packt diese aus.
  • B fragt A, welche spezifischen Aktivitäten der Angst unmittelbar vorausgehen und identifiziert somit das Repräsentationssystem von A, welches dem negativen Gefühl vorangeht.
  • Indem B A fragt, was er stattdessen tun könnte, veranlasst er A nach sinnesspezifischen Aktivitäten, die positive Gefühle auslösen, in einem anderen Sinneskanal zu suchen.
  • A sollte zur Einübung die neue Strategie mehrmals Schritt für Schritt durchlaufen.

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