Rhetorik

Auf dieser Seite erfährst Du viele wissenswerte Tipps und interessantes Wissen rund um die Rhetorik. Zudem informieren wir Dich über unser Rhetorik-Angebot.



Mann, der einen Vortrag vor mehreren Menschen hält.
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Was ist Rhetorik? – Definition

Die Rhetorik ist die Kunst der Rede. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen „rhētorikḗ“ und bedeutet übersetzt „Redekunst“. Im antiken Griechenland schon sprach man dieser Kunst eine hohe Bedeutung zu. In Athen war es die Aufgabe der großen Redner, ihre Zuhörer von ihren Aussagen zu überzeugen und zu einer bestimmten Handlung zu bewegen. Die Rhetorik stellt die Mittel hierfür bereit. Die alten Griechen hatten Rhetoriklehrer und studierten die Kunst und Wissenschaft der Rhetorik sehr genau. Die Wahrheit erhielt derjenige zugesprochen, der die anderen am besten mit seinen Worten überzeugen konnte.

Antike © Unsplash/Giammarco Boscaro

Auch heute noch ist es wichtig, über eine gute Rhetorik zu verfügen und in der Lage zu sein, andere Menschen von seinen Ideen zu begeistern und sie zum Handeln zu bewegen. Große Redner haben es über die Zeiten hinweg geschafft, die Menschen im Herzen zu bewegen. Manche haben es geschafft, ganze Völker in einen Krieg zu stürzen oder auch in Notzeiten zusammenzustehen. Das gesprochene Wort ist bei weitem emotionaler als das geschriebene.

Im Informationszeitalter wird sehr viel kommuniziert. Es gibt viele Nachrichten, die ausgetauscht und diskutiert werden. Wer über eine gute Rhetorik verfügt, ist hier klar im Vorteil. Darum wollen wir auf diesen Seiten viele Informationen zur Rhetorik zusammentragen. Lese, höre und mache mit. Du wirst spüren, wie Deine rhetorischen Fähigkeiten immer besser werden. Denn auch in der Rhetorik gilt: Man wird nicht zum Redner geboren, sondern gemacht. Übung macht den Meister! Das wirst auch Du am eigenen Leib erfahren.

Rhetorik lernen – Wie kann Rhetorik trainiert werden?

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In der Online-Seminar-Aufzeichnung stellt Dir Marian Zefferer das Antilampenfieberkonzept vor. Abgerundet wird das Paket durch die Audio-Trance, die Du Dir jeden Tag anhören kannst, um mehr Selbstbewusstsein zu erlangen. Durch das Online-Seminar und die Audio-Trance lernst Du Stück für Stück, wie Du selbstbewusst und ohne Lampenfieber vor Publikum sprechen kannst.





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Alles weitere zu unseren Seminaren findest Du auf unserer Seite Rhetorik Seminar.

Wofür ist Rhetorik wichtig?

Mit einer guten Rhetorik trainierst Du Deine sprachliche Flexibilität und wirkst kompetent bei Präsentationen, Verhandlungen und Diskussionen. Es wird Dir leichter fallen, Deine Zuhörer gezielt zu überzeugen und möglicherweise eine Handlungsmotivation in ihnen zu entfachen. Außerdem steigert eine gute Rhetorik selbstsicheres Auftreten und damit auch das Selbstvertrauen.

Aristoteles und die Rhetorik

Aristoteles © Pixabay/Couleur

„Eine gute Redekunst ist vernünftig. Umgekehrt kann man mit Vernunft eine schlechte oder manipulative Rede entlarven.“, sagt Aristoteles.

Ein guter Redner habe die technische Fähigkeit, Ethik und Vernunft. Das sophistische Überreden ist laut Aristoteles ethisch inkorrekt und so sieht er die Rhetorik als eine argumentative Kunstfertigkeit, jemanden wortgewandt zu überzeugen. Er beschreibt in seinem Werk „Rhetorik“, warum eine gute Rede überzeugend ist. Dabei unterscheidet er Redegattungen, die die Situation beschreiben, deklariert Mittel, die zur Überzeugung führen und betont die Stilfragen, die den eigentlichen Teil der Rhetorik ausmachen.

Rhetorik Tipps


  • Sprechtempo anpassen

    Die meisten Menschen sprechen bei Präsentationen eher zu schnell. Bemühe Dich darum, eine realistische Einschätzung Deiner eigenen Geschwindigkeit zu bekommen. Variiere das Tempo und spreche wichtige Gedanken langsamer und eindringlicher aus.
    Natürlich hängt das Grundtempo der Rede in gewissem Sinn auch von dem Anlass und dem Inhalt der Präsentation oder Rede ab. Bei einem komplizierten Fachvortrag wird das Tempo langsamer sein als bei der Eröffnung eines Kongresses.

    Bedenke auch: Je größer der Raum, desto langsamer muss gesprochen werden, damit die Rede nicht verhallt. Spreche fließend, aber spule Deine Präsentation nicht in Rekordzeit ab. Weniger Inhalt klar und deutlich vorgebracht ist in der Regel mehr.
  • Lautstärke regulieren

    Deine Präsentation soll keine Lärmattacke auf das Trommelfell sein, aber doch von jedem in der letzten Reihe sitzenden Zuhörer verstanden werden. Verändere Deine Lautstärke je nach Bedeutung der Aussage – aber dezent! Versuche nicht die Lautstärke die Rolle der Beweisführung übernehmen zu lassen. Wenn jemand im Raum „lauter“ ruft, dann bemühe Dich bitte länger als nur die nächsten 10 Minuten auch tatsächlich lauter zu sprechen.

    Bogensatztechnik: Viele Redner hetzen von einem Punkt zum nächsten und können dem Satz kein Ende geben, weil sie am Satzende die Stimme noch einmal anheben. Senke am Satzende Deine Stimme. Stelle Dir den Verlauf der Stimmhöhe wie einen Bogen vor. Dadurch gerätst Du nicht in Versuchung, immer noch einen weiteren Satz anzuhängen.
  • Atmung

    Reden heißt tönendes Ausatmen! Eine gute Sprechtechnik setzt eine tiefe und ruhige Atmung voraus, die in diesem Fall die Tiefenatmung ist. Tiefenatmung ist Zwerchfellatmung! Beim tiefen Einatmen wölbt sich der Bauch und die Flanken weiten sich.

    Grund: Das Lungenvolumen nimmt zu, das Zwerchfell wird nach unten gedrückt. Damit gelingt es Dir am besten Kurzatmigkeit, Nervosität und Hektik in der Sprache zu vermeiden. Die ausreichende Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff ist wichtig, damit es nicht zum Blackout kommt.
  • Pausen einsetzen

    Pausen sind ein wichtiges Stilmittel jeder Rede! Halte öfter mal ein und erlaube damit dem Zuhörer, an wichtigen Stellen das Gesagte sich "setzen" zu lassen. Pausen machen den Zuhörer neugierig. Du baust damit einen Spannungsbogen in Deiner Ausführung auf und machst gleichzeitig die inhaltlichen Gliederungsschritte transparent.

    Pausen richtig einsetzen: Nutze die Sprechpause, um erneut Luft zu holen und Dich zu konzentrieren.

    • ca. 1/2 Sekunde Pause, wo im Text ein Komma stehen würde
    • ca. 1 Sekunde Pause, wo ein Punkt hingehört
    • ca. 2-3 Sekunden Pause, wo ein Gedanken aufhört, ein Absatz stehen würde
    Pausen gegen Schnellsprechen: Von besonderer Wichtigkeit sind Pausen für all jene, die dazu neigen schnell und hektisch zu sprechen!

    Doppelpunkttechnik: Man spricht von Doppelpunkttechnik, wenn Du vor wichtigen Gedanken eine kurze Sprechpause einfügst: Beispiel: "Ich komme jetzt zu einem ganz entscheidenden Punkt: ... (Pause machen, dann das Argument mit verstärkter oder zurückgenommener Lautstärke bringen)...!

Rhetorik Tipps zur Verständlichkeit

Präsentation © Unsplash/Miguel Henriques

Die nachfolgenden Tipps stammen von dem „Verständlichkeitskonzept“ von Friedemann Schulz von Thun aus dem Buch „Miteinander Reden“ Bd.1.

Dieses Konzept funktioniert in wirklich jedem Vortrag und es ist kein großes Geheimnis dahinter, es selbst anzuwenden.

Vier Gütemaßstäbe der Verständlichkeit

Einfachstattkompliziert
übersichtlich und gegliedertstattzusammenhanglos und unübersichtlich
kurz und prägnantstatt weitschweifig
anregend-anschaulichstatttrocken

Versetzt man sich in die Lage des Zuhörers, weiß man, dass es sehr unangenehm sein kann, wenn der Vortrag nicht übersichtlich gegliedert ist und man aber gerne Informationen über den Inhalt erhalten möchte.

Deshalb gilt, dem Zuhörer diesen zusätzlichen Denkvorgang zu ersparen und ein leichtes Folgen auf inhaltlicher Ebene zu ermöglichen. Bereits beim Beachten dieses Fakts erreicht man beim Zuhörer eine positivere Einstellung zum eigenen Vortrag. Vor allem dann, wenn die folgenden Punkte auch noch berücksichtigt werden:

Wesentliches sollte vom Unwesentlichen zu unterscheiden sein. Sonst bekommt der Hörer die Aufgabe des Filterns, des Bewertens und des Einordnens. Das wiederum kostet Geduld und Konzentration.

Bei übermäßig trockenen Darstellungen löscht man eher die Begeisterung für ein Thema, dass der Zuhörer schon in den Vortrag mitbrachte, als ihn zu motivieren.

  • Einfach statt kompliziert

    Dein Text wird besonders verständlich, wenn Du übersichtlich, kurz und anregend sprichst. Einfachheit bedeutet, leicht verständliche oder geläufige Begriffe und Formulierungen zu verwenden und auf einen komplizierten Satzbau zu verzichten. Folglich sollte man einfache und kurze Sätze bilden sowie anschauliche Beispiele verwenden.

    Ob der Zuhörer etwas gut verstehen kann, hängt zum großen Teil vom Redner ab. Beachtet dieser die Kriterien der Einfachheit und formuliert er leicht verständliche Sätze, hat er den Zuhörer auf seiner Seite. Insbesondere dann, wenn er eine Übersicht über das Thema gibt, den Vortrag nicht zu sehr in die Länge zieht und in der Lage ist, seinen Vortrag durch rhetorische Mittel zu schmücken.
  • Übersichtlich und gegliedert

    Was ist für einen übersichtlichen Vortrag überhaupt wichtig:

    1. Gliederung nach Haupt-und Nebenpunkten
    2. Gedankliche Reihenfolge beibehalten
    3. Logische Folge der einzelnen Themenpunkte
    4. Wichtiges hervorheben
    Für eine bessere Übersichtlichkeit erfüllt z.B. eine einfache vor dem Vortrag skizierte Gliederung ihren Zweck.
  • Kurz und prägnant versus weitschweifig

    Bei kurzen und prägnanten Formulierungen nehmen die Zuhörer Informationen leichter auf und verstehen sie somit auch besser. Von einer Übertreibung mit zu schwierigen Inhalten ist abzuraten.

    Trotz des Wissens, dass es besser ist, sich kürzer zu fassen, neigen viele Redner zu einem umschweifenden Sprechstil. Außer im Falle von schwerverständlichen Zusammenhängen, solltest Du aber auf Wiederholungen verzichten.

    Ein häufiger Grund für diese Neigung ist, dass der Redner beim Sprechen noch seine Argumente und deren sprachliche Formulierung entwickelt. Hast Du Probleme damit, Formulierungen zu treffen, solltest Du am besten im Vorhinein am besten sprachliche Ausdrucksweisen zurechtlegen. Dann fällt Dir das gute Vortragen direkt leichter.
  • Anregend und anschaulich statt trocken

    Ein guter Redner zeichnet sich häufig dadurch aus, dass er weiß, etwas anschaulich zu erklären. Das gestaltet das Thema spannender und häufig sind es die Beispiele einer Rede, die uns schlussendlich in Erinnerung bleiben. Die Fantasie der Zuhörer wird durch eine solche Rede geweckt, sodass sie sogleich etwas munterer als zuvor werden. Und wenn es dabei etwas zu lachen gibt, dann sowieso. So kannst Du sogar trotz trockenen Inhalts zu einem beliebten Redner werden. Denn wichtig ist vor allem Motivation einzubringen.

    Bei manchen Themengebieten lässt sich die trockene Sprache nicht ganz vermeiden. Aber auch hier kannst Du mit ein paar Kniffen Dein Publikum zum zufriedenen Zuhören animieren:

    • Nonverbale Ausdrucksmittel wie Betonungen
    • Stimmanhebungen
    • Mimische Begleitung
    • Kunstvolle Pausen
    • Abwechslungsreiche Formulierungen wie Frage-und Ausrufsätze
    • Rhetorische Mittel (Redefiguren)
    • Konkrete Beispiele
    • Gelegentliche Anekdoten

Erstellung einer guten Präsentation

Präsentation © Unsplash/You X Ventures

Video: Rhetorik - Aufbau einer Rede mit Marian Zefferer

Nach wie vor haben viele Menschen Angst vor öffentlichen Auftritten und Reden. Manche fürchten sich mehr davor als vor Krankheiten oder dem Tod. Daher haben wir für Dich ein Video erstellt, in dem Du lernst, worauf es bei erfolreichen Präsentationen ankommt.

Desweiteren haben wir für Dich die besten Tipps und das wertvollste Wissen im Bereich Rhetorik für eine gute Rede zusammengestellt.

Das erwartet Dich:

  • Stoffsammlung
  • Stichwortmanuskript
  • Aufbau & Gliederung einer Einleitung
  • Aufbau & Gliederung vom Hauptteil
  • Aufbau & Gliederung vom Schluss

Schritt 1: Stoffsammlung

Bevor Du Dir überlegst, wie Deine Präsentation oder Rede im einzelnen aussehen soll, solltest Du Dir einige der folgenden Fragen stellen. Der wichtigste Punkt dabei ist, dass Deine Präsentation zielgruppenorientiert ist.

Checkliste

Vorgeschichte:

Wie sieht die Vorgeschichte meiner Präsentation aus?

Gegenstand:

Was ist der Gegenstand meiner Präsentation?

Anlass:

Was ist der Anlass meiner Präsentation?

Ziel:

Was ist das Ziel meiner Präsentation?

Möchte ich:

Belehren, unterhalten, begeistern, informieren, Problembewusstsein schaffen, Argumente entkräften, überzeugen, Akzeptanz schaffen, eine Entscheidung vorbereiten, Verhalten ändern, Einstellungen verändern?

Was kann ich erreichen?

Was sollen die Teilnehmer am Ende der Präsentation wissen oder tun?

Was will ich mit der Präsentation im Endeffekt konkret erreichen?

Adressatenanalyse:

Wer hört mir zu?

Bekannt oder unbekannt, Entscheidungsbefugt (Ja/Nein), Einstellung der Zuhörer zum Thema (positiv, neutral, negativ), Bildungsstand und beruflicher Hintergrund, Fachlich homogene oder heterogene Gruppe?

Die Zahl der Zuhörer, Vorwissen, Vorurteile, Erwartungen und Interessenten?

Wie wurde ich vorgestellt? Welche Rolle habe ich in der Veranstaltung? Welche Gegenargumente und Einwände könnten kommen? Welche Fachbegriffe müssen erläutert werden? Gibt es Untergruppen? Wer sind die Führer (Machthaber)? Welche Bedürfnisse haben die Zuhörer?

Inhalte:

Welche Inhalte (Ideen, Argumente, Fakten, Zahlen usw.) will ich präsentieren?
Was ist der Hauptvorteil oder die Kernidee, was ich darstellen möchte?
Wie kann ich das Publikum mit einbeziehen?
Welche Visualisierungstechnik setze ich wann und wie ein?
Sind meine Argumente fachlich überzeugend?
Welche Beispiele fallen mir dazu ein?
Wo möchte ich den Schwerpunkt setzen?

Partneraussage:

Wie kann ich den TeilnehmerInnen Wertschätzung entgegenbringen?

Selbstaussage:

Wie stelle ich mich selbst dar?

Nachgeschichte:

Was soll im Anschluss an die Präsentation geschehen?

Inhalte der Präsentation:

  • Sammeln des Materials:
    Was gehört alles zum Thema der Präsentation? Benutze hierfür verschiedene Quellen, z.B. Fachzeitschriften, Bibliotheken, Internet und natürlich den Rat von Kollegen und Kolleginnen.
  • Auswählen der wichtigsten Inhalte:
    „Welche dieser Inhalte muss ich unter Berücksichtigung der spezifischen Zielgruppe und der zur Verfügung stehenden Zeit auswählen, um meine konkreten Ziele zu erreichen?“
  • Gewichten der Inhalte:
    Unterscheide zwischen Kernaussagen und Hintergrundinformationen. Erstere müssen auf jeden Fall angesprochen werden. Die Hintergrundinformationen dienen vor allem dazu, die Verständlichkeit der Kernaussagen zu erhöhen.

Am Ende dieser Phase hast Du:

  • konkrete Ziele für die Präsentation formuliert
  • Dich intensiv mit den Bedürfnissen der Zielgruppe auseinandergesetzt
  • die passenden Inhalte ausgewählt
  • Dir Gedanken über Deine Selbstpräsentation gemacht

Schritt 2: Stichwortmanuskript

Das Stichwortmanuskript erleichtert vor allem bei längeren und umfangreicheren Vorträgen oder Präsentationen die Erinnerung an Details und die genaue Abfolge der Gedanken oder Argumente. Ein gutes Stichwortmanuskript führt zur Disziplinierung des eigenen Präsentationsstils. Es dient darüber hinaus als Formulierungsbasis und kann im Einzellfall auch kurze ausformulierte Textpassagen enthalten. Dies ist besonders bei wichtigen Einleitungs- oder Schlusssätzen zu empfehlen. Auch wörtliche Zitate sollten dort notiert werden. Das Stichwortmanuskript wird zu einer Stütze gegen die Angst davor, an einer wichtigen Stelle nicht mehr weiter zu wissen. Dabei gilt es aber einige Grundregeln zu beachten!

Grundregel:
So wenig Text wie möglich, so groß und deutlich geschrieben wie möglich und so übersichtlich angeordnet wie möglich. Übertriebene Klarheit in der Gliederung. Die logische Struktur soll klar widergespiegelt werden.

In das große Mittelfeld schreibst Du die Haupt-Stichwörter in sinnvoller Ordnung.


Stichwortmanuskript

Das linke Feld ist für Neben-Stichwörter vorgesehen. Hier schreibst Du die Punkte nieder, die nicht ganz so wichtig sind. Eine Nutzungsmöglichkeit besteht darin, dort Gedanken zu notieren, die vielleicht wichtig sind, von denen Du aber noch nicht genau weißt, ob bei der Rede genug Zeit bleibt, um sie zur Sprache zu bringen. Oder Du kannst hier noch nachträglich ein Schlüsselwort einfügen, für das Du im Mittelfeld keinen Platz mehr finden konntest.

TIPP: Außerdem hat dieses Feld noch eine weitere wichtige Funktion: Der Daumen der linken Hand wandert in diesem Feld von oben nach unten, immer parallel zu den Hauptstichwörtern im Mittelfeld. Wenn Deine Augen von den Zuhörern ins Manuskript zurückkehren, dann brauchst Du nicht lange zu suchen, wo es weitergeht. Orientiere Dich einfach an Deinem Daumen. Er zeigt Dir genau, an welcher Stelle der Rede Du Dich befindest und bewahrt Dich vor langem und nervösem Suchen.

Das rechte Feld mit der Rubrik Hilfsmittel ist sehr nützlich für längere Reden und für Vorträge. Man trägt hier ein, wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Hilfsmittel vorgesehen ist, z.B. eine Folie, ein Dia, ein Arbeitsplan, ein Hörbeispiel oder sonstiges Anschauungsmaterial.

Die Seitenzahl wird dann eingetragen, wenn Du für eine Rede oder einen Vortrag mehr als einen Stichwortzettel benötigst.

Bei Fachvorträgen und politischen Sachbeiträgen mit klar gegliederten Abschnitten ist es sinnvoll, für neue Abschnitte immer wieder einen neuen Stichwortzettel, ggf. mit entsprechender Überschrift, zu benutzen.
Der Vorteil dieser selbständigen Einheiten ist, dass man sie sehr leicht und ohne zusätzlichen Verarbeitungsaufwand in spätere Reden einbauen kann. Dieses Prinzip der Textbausteine kann ihnen dann sehr viel Zeitaufwand ersparen.

Die 3-A-Technik – Richtiges Umgehen mit dem Stichwortmanuskript

Die 3-A-Technik erinnert uns daran, wie wir mit dem Stichwortmanuskript umgehen sollen. Besonders wichtig ist, dass wir erst dann sprechen, wenn wir wieder Blickkontakt zum Publikum aufgenommen haben; keinesfalls, wenn wir noch den Blick ins Manuskript gesenkt haben. Gönne Deinen Zuhörern ruhig ein paar kleine Pausen. Merke Dir gut, wofür die 3 As stehen:

  • Ablesen
  • Aufschauen
  • Aussprechen

Fehlerquellen im Umgang mit dem Stichwortmanuskript

  • Das wörtliche Aufschreiben einer Rede ist sehr gefährlich, weil es dazu verleitet, hinterher abzulesen und nicht nach natürlichen Ausdrücken zu suchen. Außerdem ist es sehr schwer den Faden wieder zu finden, wenn man einmal nicht mehr weiß, wo im Manuskript man gerade steckt. Manchmal verleitet das wörtliche Aufschreiben auch dazu, einige Passagen der Rede auswendig zu lernen. Dadurch geht ein wichtiges Element der lebendigen und überzeugenden Rede verloren.
  • Ein volles Stichwortmanuskript kann dazu verleiten, immer wieder darauf zu schauen und den Blickkontakt mit dem Publikum zu vernachlässigen. Dadurch verliert man den Kontakt und kann die Reaktionen des Publikums nicht mehr wahrnehmen.
  • Manchen Rednern fällt es sehr schwer, sich von ihrem Konzept zu lösen, wenn es die Situation erfordert. Beachte auch bei Vorträgen an der Uni, dass nicht immer alles gesagt werden muss und der Zuhörer oft nicht weiß, was noch alles zu Ihrem Thema gehören könnte.
  • Ein zu großes Stichwortmanuskript führt dazu, dass Deine Gestik stark eingeschränkt ist und jede Bewegung der Hand, die das Konzept hält, deutlich verstärkt wird. Ein kleines, kaum merkliches Zittern wird dadurch erst auffällig.
  • Halte Dich nicht an Deinem Stichwortmanuskript fest oder benutze es als Deckung.

Zusammenfassung:

  • Möglichst wenig Text
  • Groß und deutlich geschrieben
  • Übersichtlich angeordnet
  • Klare Gliederung
  • Logische Struktur
  • DIN A 5 Karteikarten im Querformat
  • Nur eine Seite beschreiben
  • Nur wenige Stichworte auf eine Karte
  • Karten durchnummerieren
  • Regieanweisungen am Rand, z.B. Pause, Blickkontakt, langsam sprechen etc.

Schritt 3: Aufbau & Gliederung einer Einleitung

Wie Du eine Rede oder Präsentation richtig einleitest findest Du hier auf dieser Seite:
Aufbau & Gliederung: Einleitung

4-S-Technik

Die "Start-Pause":
Die 4 S-Technik wird gerne für den Beginn einer Präsentation verwendet:

  1. S : "Steh": Stelle Dich natürlich und ungezwungen hin.
  2. S : "Schau": Blicke den Zuhörer an: "Kreisender Rundblick".
  3. S : "Schnauf": Tiefenatmung.
  4. S : "Sprich": nach diesen 2-3 Sekunden hast Du die Aufmerksamkeit der Zuhörer ganz für Dich!

Schritt 4: Aufbau & Gliederung vom Hauptteil

Ziele:

  • Thema abhandeln
  • Aussagen und Argumente nennen
  • Präsentationsziele erreichen
  • Zuhörer informieren und überzeugen

Inhalte:

  • Beschränkung auf Schlüsselargumente
  • Auf klare Gliederung achten
  • Stärkste Argumente am Schluss (rhetorischer Höhepunkt)
  • Argumente nicht totreden

Schritt 5: Aufbau & Gliederung vom Schluss

Der Schlussteil hat eine enorme Bedeutung - dennoch wird ihm nur etwa 10% der Präsentationszeit eingeräumt, d.h. Du sollten diesen Teil besonders gut vorbereiten. Es ist empfehlenswert, den Schlussappell und die Zusammenfassung wörtlich auszuformulieren. Dadurch stellst Du sicher, dass Du auch tatsächlich noch einmal die wichtigsten Argumente kurz nennst und im Zeitrahmen bleibst.

Ziele

  1. Zusammenfassung der wichtigsten Gedanken:
    Die Zusammenfassung ist wichtig, damit die TeilnehmerInnen auch nach der Präsentation noch die bedeutendsten Argumente im Gedächtnis behalten. Dabei gilt es folgendes zu beachten:

    • Kündige Deine Zusammenfassung kurz an und halte Dich dann unbedingt daran. Es wirkt sehr negativ, wenn ein Redner seinen Schluss dreimal ankündigt und immer noch eine halbe Stunde lang weiterredet.
    • In der Zusammenfassung präsentierst Du in knapper Form die wichtigsten bisher erwähnten Argumente.
  2. Schlussappell:

    • Der Schlussappell ist eine Aufforderung zu einer Aktivität oder eine Anregung zum Weiterdenken. Dabei gehst Du ganz konkret auf Deine Ziele ein.
    • Achte darauf, dass Du den Zielsatz nicht tot- oder weich redest.

Möglichkeiten, eine Präsentation zu beenden

  • Du fasst zusammen (wiederholen).
  • Du stellst eine rhetorische Frage.
  • Du kündigst den nachfolgenden Redner an.
  • Du appellierst an die Zuhörer.
  • Du kommst auf den Ansatz aus der Einleitung zurück.
  • Du schließt mit guten Wünschen.
  • Einen guten letzten Eindruck sicherstellen.

Was Du nicht machen solltest

  • „Vielen Dank“: Manche Redner klappen am Ende mit einer hilflosen Geste das Manuskript zusammen und sagen: „Das war´s, was ich Ihnen sagen wollte. Ich danke Ihnen! Ich danken Ihnen vielmals!“ Das ist der Redner, der vor der Ziellinie aufgibt.
  • „Ich komme zum Schluss“: Andere Redner kündigen an „Ich komme zum Schluss“ und geraten dann erst so richtig ins Plaudern. Das ist der Redner, der von der Bahn abkommt und disziplinlos querfeldein läuft! Die Wirkung vieler Reden wird verschenkt, weil der Redner kein Ende findet. Mark Twain erzählt hierzu folgende Begebenheit:

    „Ein Missionar, der eine prachtvolle Stimme hatte, predigte. Mit ergreifend schlichten Worten erzählte er von den Leiden der Afro-Amerikaner Ich war so gerührt, dass ich statt der 50 Cent, die ich zu opfern gedachte, die Spende verdoppeln wollte. Die Schilderungen des Missionars wurden immer eindringlicher, und ich nahm mir vor, meine Gabe weiter zu steigern: auf zwei, drei, fünf Dollar. Schließlich war ich dem Weinen nah. Ich fand, alles Geld, das ich bei mir trug reichte nicht, und ich tastete nach meinem Scheckbuch.... Der Missionar aber redete und redete, und die Sache wurde mir allmählich langweilig. Ich ließ die Idee mit dem Scheckbuch fallen und ging auf fünf Dollar herunter. Der Missionar redete weiter. Ich dachte: „Ein Dollar genügt!“ Der Missionar fand immer noch kein Ende .... Als er endlich fertig war, legte ich zehn Cent auf den Teller.“
  • Gib keine Zugaben: In der Musik ist es üblich, Zugaben zu verlangen und zu erhalten. Ein Redner aber gibt prinzipiell keine Zugaben. Im Gegenteil: er hört auf, wenn er sein Ziel erreicht hat und er beendet die Rede zu einem Zeitpunkt, wo er selbst gern noch weiterreden würde und wo das Publikum ihm gebannt zuhört!

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