Auslöser (Trigger)- NLP Ankern Technik

Definition & Bedeutung: Auslöser (Trigger) und Anker im NLP

Ein Auslöser ist ein Reiz aus der Umgebung einer Person, welcher eine spezifische Reaktion auslöst. Im NLP beschreibt ein Auslöser ein Ereignis oder eine Handlung, die auf eine Person einwirkt und dabei unbewusst bestimmte Zustände, wie eine emotionale, physische oder mentale Reaktionen hervorruft. Auslöser unterscheiden sich von Ankern, da sie eher auf das relevante Umfeldereignis selbst abzielen, während Anker bewusst oder unbewusst gesetzte Reiz-Reaktions-Verbindungen sind.

Beispiele für Auslöser können physische Berührungen, Klänge, Gerüche oder visuelle Eindrücke sein, die eine bestimmte Reaktion hervorrufen.

Ursprung und Theoretischer Hintergrund

Das Konzept der Auslöser hat seinen Ursprung in der klassischen Konditionierung von Iwan Pawlow, wo ein neutraler Reiz durch wiederholte Kopplung mit einem anderen Reiz eine Reaktion hervorrufen kann. Im NLP wurde der Begriff weiterentwickelt, um unbewusste Reaktionen auf Umwelteinflüsse zu erklären und gezielt zu nutzen oder zu verändern.

Robert Dilts und Gordon (1995) differenzierten zwischen Auslösern und Ankern, wobei Auslöser als spontane Umweltreize beschrieben werden, die Reaktionen auslösen, ohne dass sie absichtlich gesetzt wurden.

Anwendungsbeispiele

  • Im Coaching: Ein Coach identifiziert Auslöser, die bei einem Klienten Stress auslösen, wie z. B. bestimmte Arbeitsumgebungen, und hilft, neue Reaktionen darauf zu entwickeln.
  • In der Therapie: Ein Therapeut arbeitet mit einem Klienten, dessen Angst durch spezifische Auslöser wie Menschenmengen oder bestimmte Geräusche aktiviert wird. Ziel ist es, die emotionale Reaktion zu desensibilisieren oder neu zu konditionieren.
  • Im Alltag: Eine Person bemerkt, dass der Geruch von frisch gebackenem Brot eine angenehme Erinnerung an die Kindheit auslöst.
  • Im Verkauf: Ein Verkäufer verwendet spezifische Auslöser wie angenehme Musik oder Düfte, um das Einkaufserlebnis positiv zu gestalten.

Einsatzbereiche

  • Coaching: Identifikation und Veränderung von negativen Reaktionen auf bestimmte Auslöser.
  • Therapie: Bearbeitung von Traumata oder Ängsten, die durch spezifische Auslöser aktiviert werden.
  • Stressmanagement: Bewusster Umgang mit Umweltreizen, die Stress oder Unruhe auslösen.
  • Kommunikation: Nutzung von positiven Auslösern, um Beziehungen zu stärken oder Vertrauen aufzubauen.
  • Marketing: Wählen von Auslösern, um emotional wirkungsvolle Reaktionen bei Kunden hervorzurufen.

Technik und Übungen

  1. Auslöser identifizieren:
    • Beobachte Situationen, in denen starke emotionale Reaktionen auftreten.
    • Analysiere, welche spezifischen Reize (z. B. Geräusche, Bilder, Gerüche) die Reaktion ausgelöst haben.
  2. Auslöser neu konditionieren:
    • Kombiniere und verschmelze den Auslöser mit einem positiven Zustand, indem du bewusst neue Assoziationen herstellst, verankerst und speicherst.
    • Beispiel: Lasse die Person einen beruhigenden Atemrhythmus üben, während der Auslöser ausgeführt und präsentiert wird.
  3. Desensibilisierung:
    • Setze die Person wiederholt einem Auslöser in einem kontrollierten Umfeld aus, während sie gleichzeitig in einem neutralen oder positiven Zustand bleibt.
    • Dies kann die Intensität der Reaktion auf den Auslöser durch die Wiederholung reduzieren.
  4. Positive Auslöser verstärken und programmieren:
    • Identifiziere Umweltereignisse, die positive Emotionen hervorrufen (z. B. ein Lieblingslied).
    • Nutze diese gezielt, um in herausfordernden Situationen positive Zustände hervorzurufen.

Synonyme oder verwandte Begriffe

  • Trigger
  • Umweltreize
  • Reiz-Reaktions-Muster

Abgrenzung: Ankern und Triggern

Auslöser unterscheiden sich von Ankern durch ihre unbewusste Entstehung und die Beschreibung als Umfeldereignis. Während NLP-Anker gezielt gesetzt und abgerufen werden können, um gewünschte Zustände zu erzeugen, wirken Auslöser oft spontan und automatisch.

Wissenschaftlicher oder praktischer Nutzen

  • Individuell: Hilft, das eigene Verhalten und die Reaktionen auf Umweltreize besser zu verstehen und zu kontrollieren.
  • Praktisch: Unterstützt bei der Veränderung hinderlicher Verhaltensmuster und der gezielten Nutzung positiver Reize.

Wissenschaftliche Grundlage

Studien zur klassischen Konditionierung und Neuroplastizität zeigen, dass neuronale Verknüpfungen durch wiederholte Assoziationen geformt, aufgelöst und verändert werden können. Dies bildet die Basis für die Arbeit mit Auslösern