Backtrack
Definition:
Backtrack ist eine NLP-Technik des Spiegelns (Pacings), bei der die zuvor geäußerten Informationen eines Gesprächspartners verbal oder nonverbal wiederholt werden. Diese Wiederholung kann sich auf Schlüsselwörter, Phrasen oder nonverbale Signale beziehen, die seit dem letzten Backtracking geäußert wurden. Ziel des Backtrackings ist es, Rapport aufzubauen, Vertrauen zu fördern und die Aufmerksamkeit des Gegenübers zu bestätigen, indem dessen Aussagen oder Emotionen reflektiert werden.
Ursprung und Theoretischer Hintergrund
Die Technik des Backtracking basiert auf den Prinzipien der aktiven Kommunikation und des Pacings im NLP, die von Richard Bandler und John Grinder entwickelt wurden. Das Konzept knüpft an die Grundannahme an, dass Menschen besser aufeinander eingehen, wenn sie sich gehört und verstanden fühlen. Bretto (1988) beschrieb Backtracking als Methode zur Wiederholung und Bestätigung von Informationen, um sowohl die Verbindung zwischen Gesprächspartnern zu stärken als auch den Fokus des Gesprächs zu klären und zu strukturieren.
Anwendungsbeispiele
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Im Coaching: Ein Coach wiederholt die Schlüsselwörter eines Klienten, z.B.:
„Wenn ich Dich richtig verstehe, ist das Gefühl von Vertrauen für Dich in dieser Situation besonders wichtig.“Dies zeigt, dass der Coach aktiv zuhört und den Fokus des Gesprächs behält.
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In der Therapie: Ein Therapeut reflektiert die Aussagen eines Klienten:
„Du sagst, dass Du Dich in der letzten Woche oft erschöpft gefühlt hast und Dir gleichzeitig mehr Ausgeglichenheit wünschst.“ -
Im Verkauf: Ein Verkäufer fasst die Wünsche eines Kunden zusammen:
„Sie suchen also ein Produkt, das sowohl zuverlässig ist als auch eine lange Lebensdauer hat?“ -
In Präsentationen: Ein Redner greift während seines Vortrags vorherige Punkte auf:
„Wie ich vorhin bereits erwähnt habe, ist Klarheit ein entscheidender Faktor für erfolgreiches Projektmanagement.“
Einsatzbereiche
- Coaching: Unterstützung bei der Klärung von Themen und Aufbau von Vertrauen.
- Therapie: Förderung von Verständnis und Reflexion emotionaler Zustände.
- Verkauf: Aufbau von Rapport und präziseres Eingehen auf Kundenbedürfnisse.
- Kommunikation: Verbesserung von Gesprächen durch aktives Zuhören und Spiegeln.
- Präsentationen: Verstärkung und Strukturierung von Inhalten durch gezielte Wiederholungen.
Methoden und Übungen
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Aktives Zuhören:
- Lerne, beim Zuhören auf Schlüsselwörter, Themen und emotionale Nuancen zu achten.
- Wiederhole diese in deinen eigenen Worten, um das Gesagte zu reflektieren.
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Wortwörtliches Backtracking:
- Greife die genauen Wörter oder Phrasen des Gesprächspartners auf, z.B.:
„Du sagst also, dass Teamarbeit für Dich eine große Herausforderung darstellt?“
- Greife die genauen Wörter oder Phrasen des Gesprächspartners auf, z.B.:
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Paraphrasieren:
- Formuliere die Aussagen des Gesprächspartners in deinen eigenen Worten, z.B.:
„Wenn ich Dich richtig verstehe, möchtest Du Dich auf das Thema Effizienz konzentrieren.“
- Formuliere die Aussagen des Gesprächspartners in deinen eigenen Worten, z.B.:
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Nonverbales Backtracking:
- Spiegle nonverbale Signale wie Gestik, Mimik oder Tonfall, um Rapport zu stärken.
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Übung im Gespräch:
- Trainiere Backtracking bewusst in alltäglichen Gesprächen, indem du regelmäßig die Aussagen deines Gegenübers zusammenfasst oder wiederholst.
Synonyme oder verwandte Begriffe
- Spiegeln
- Pacing
- Aktives Zuhören
Abgrenzung:
Während Backtracking speziell auf die Wiederholung vorheriger Aussagen abzielt, geht das allgemeine Pacing über die Wiederholung hinaus und umfasst auch das Nachahmen von Sprachmustern, Tonfall und Körpersprache.
Wissenschaftlicher oder praktischer Nutzen
- Individuell: Fördert das Gefühl von Verständnis und Wertschätzung im Gespräch.
- Praktisch: Unterstützt den Aufbau von Rapport und hilft, den Fokus im Gespräch beizubehalten.
Wissenschaftliche Grundlage:
Studien zur zwischenmenschlichen Kommunikation zeigen, dass aktives Zuhören und das Spiegeln von Aussagen die Zufriedenheit und das Vertrauen zwischen Gesprächspartnern erheblich steigern können.
Kritik oder Einschränkungen
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Gefahr der Übertreibung: Zu häufiges oder mechanisches Backtracking kann unnatürlich wirken und das Gespräch stören.
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Missverständnisse: Wenn Backtracking ungenau durchgeführt wird, kann es zu Missverständnissen oder Verwirrung führen.
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Subtile Anwendung erforderlich: Die Technik erfordert Übung, um authentisch und angemessen eingesetzt zu werden.
Literatur- und Quellenhinweise
Bretto, R. (1988). Outcomes: Practical Applications of Neuro-Linguistic Programming. Meta Publications. Bandler, R., & Grinder, J. (1979). Frogs into Princes: Neuro-Linguistic Programming. Real People Press. Mehrabian, A. (1971). Silent Messages: Implicit Communication of Emotions and Attitudes. Wadsworth.
Metapher oder Analogie
Stell Dir vor, ein Backtrack ist wie ein Anker in einem Gespräch. Es hilft, den Dialog an einem bestimmten Punkt zu sichern, damit alle Beteiligten wissen, wo sie stehen, bevor sie weitergehen.