Swish-Design / individualisierter Swish (Personalized Swish)
Definition
Das Swish-Design ist eine personalisierte Variante der klassischen Swish-Technik, die sich auf die gezielte Veränderung eines spezifischen Auslöser-Bildes innerhalb einer Strategie konzentriert. Im Gegensatz zum Standard-Swish, bei dem das Problem-Bild eine allgemeine Darstellung des unerwünschten Verhaltens zeigt, arbeitet das Swish-Design mit dem Bild, das unmittelbar vor dem Auftreten des unerwünschten Verhaltens entsteht. Dieses Bild wird durch ein positives Selbst-Bild ersetzt, um die automatische mentale Strategie, die zum Verhalten führt, zu unterbrechen. Ziel ist es, die neuronale Verknüpfung zwischen dem Auslöser-Bild und dem problematischen Verhalten zu lösen und durch eine ressourcenreiche Alternative zu ersetzen.
Ursprünge und theoretischer Hintergrund
Das Konzept wurde von Steve und Connirae Andreas weiterentwickelt und basiert auf der ursprünglichen Swish-Technik von Richard Bandler. Das Swish-Design legt den Fokus auf die präzise Identifikation des spezifischen inneren Bildes, das als Auslöser einer unerwünschten Reaktion fungiert. Dieses Bild ist ein entscheidendes Element innerhalb der mentalen Strategie, die das Verhalten steuert. Durch die gezielte Veränderung dieses visuellen Elements wird die gesamte Strategie neu programmiert und das automatische Verhalten transformiert.
Anwendungsbeispiele
- Rauchen: Der Raucher sieht sich selbst, wie er zur Zigarette greift (Auslöser-Bild). Dieses Bild wird durch ein positives Selbst-Bild ersetzt, das ihn als entspannten, gesunden Nichtraucher zeigt.
- Nägelkauen: Der Klient erkennt, dass er kurz vor dem Nägelkauen ein Bild seiner Hände sieht (Auslöser-Bild). Dieses Bild wird durch eine Repräsentation gepflegter, ruhiger Hände ersetzt.
- Prokrastination: Eine Person sieht eine bevorstehende Aufgabe als überwältigend. Das Auslöser-Bild wird durch ein Bild ersetzt, das sie zeigt, wie sie die Aufgabe erfolgreich abgeschlossen hat.
Einsatzbereiche
- Therapie: Transformation zwanghafter oder selbstlimitierender Verhaltensmuster.
- Coaching: Veränderung ineffektiver Strategien, z. B. bei Aufschieberitis oder Selbstzweifeln.
- Lern- und Trainingsprozesse: Förderung effektiver mentaler Strategien und Abbau hinderlicher Reaktionsmuster.
- Persönlichkeitsentwicklung: Aufbau neuer, ressourcenreicher Glaubenssätze und Verhaltensweisen.
Methoden und Übungen
- Erkundung des Auslöser-Bildes: Finde heraus, welches innere Bild unmittelbar vor dem unerwünschten Verhalten entsteht – es ist der Schlüssel zur Veränderung.
- Definition des Ziel-Bildes: Entwickle ein positives Selbst-Bild, das die gewünschte Veränderung darstellt (z. B. ruhig, kompetent, frei von Zwang).
- Swish-Prozess:
- Das Auslöser-Bild wird groß, hell und präsent dargestellt.
- Das Ziel-Bild wird klein und dunkel in einer Ecke des Auslöser-Bildes platziert.
- Mit einem schnellen „Swish“-Effekt wird das Ziel-Bild groß und hell, während das Auslöser-Bild verblasst und verschwindet.
- Wiederhole den Vorgang 3–10 Mal, bis die Reaktion automatisch erfolgt.
- Testen: Überprüfe, ob beim Gedanken an den ursprünglichen Auslöser automatisch das neue Ziel-Bild erscheint.
Synonyme oder verwandte Begriffe
- Individualisierter Swish
- Auslöser-Swish
- Submodalitäten-Swish
Abgrenzung
Im Gegensatz zum Standard-Swish, der mit einem allgemeinen Problem-Bild arbeitet, nutzt das Swish-Design gezielt das spezifische Auslöser-Bild, das ein Teil der zugrunde liegenden Strategie ist. Dadurch wird die Veränderung präziser, nachhaltiger und individueller.
Wissenschaftlicher oder praktischer Nutzen
- Individuell: Das Swish-Design führt zu tiefgreifenderen Veränderungen, da es direkt die neuronalen Auslöser adressiert.
- Praktisch: Die Methode ist flexibel anpassbar und eignet sich für verschiedene Arten von Verhaltensänderungen.
- Wissenschaftlich: Sie basiert auf Prinzipien der Neuroplastizität und nutzt Wiederholung, um neue neuronale Verbindungen zu etablieren.
Kritik oder Einschränkungen
- Komplexität: Die präzise Identifikation des Auslöser-Bildes erfordert Erfahrung und sorgfältige Beobachtung.
- Anwenderabhängigkeit: Der Erfolg hängt stark von der Genauigkeit und Sensibilität des Coaches oder Therapeuten ab.
Literatur- und Quellenhinweise
- Andreas, C., & Andreas, S. (1987). Heart of the Mind: Engaging Your Inner Power to Change with NLP. William Morrow and Company, New York.
- Bandler, R. (1985). Using Your Brain for a Change. Real People Press.
- Mohl, A. (1993). NLP in der Praxis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.
Metapher oder Analogie
Das Swish-Design ist wie das Neuprogrammieren einer Tastenkombination auf dem Computer.
Eine bestimmte Taste (das Auslöser-Bild) führt bisher zu einer unerwünschten Aktion. Mit dem Swish-Design wird diese Tastenkombination neu belegt – anstelle der alten Reaktion wird nun eine gewünschte, ressourcenvolle Aktion ausgelöst. Schnell, präzise und automatisch.