Assoziiert: Assoziation im NLP / Coaching der Gefühle

Definition & Bedeutung im NLP:

Im NLP bezeichnet assoziiert einen Zustand, in dem eine Person vollständig in eine Erfahrung, ein Gefühl oder einen Zustand eingetaucht ist. Die Wahrnehmung erfolgt aus der ersten Person, wodurch Emotionen, Sinneseindrücke und innere Bilder intensiver erlebt werden. Der Begriff beschreibt sowohl das Erleben selbst als auch den Prozess des bewussten „Hineinsteigens“ in einen Zustand oder eine Erinnerung.

Beispiele für assoziiertes Erleben sind Freude, Ärger oder Begeisterung, die unmittelbar und intensiv empfunden werden.

Ursprung und Theoretischer Hintergrund

Das Konzept der Assoziation ist eng mit der Arbeit von Richard Bandler und John Grinder verbunden, die es im NLP als Kernaspekt der Arbeit mit inneren Zuständen etablierten. Es basiert auf der Annahme, dass die Art, wie eine Person eine Erfahrung wahrnimmt (assoziiert oder dissoziiert), die Intensität der Emotionen und Reaktionen stark beeinflusst.

Assoziiertes Erleben steht im Gegensatz zur Dissoziation, bei der eine Person die Erfahrung aus einer distanzierten Perspektive wahrnimmt, was zu einer geringeren emotionalen Beteiligung führt.

Anwendungsbeispiele

  • Im Coaching: Ein Coach hilft einem Klienten, sich in eine positive Erinnerung hineinzuversetzen, um die damit verbundenen Ressourcen (z.B. Selbstvertrauen) intensiver zu erleben.
  • In der Therapie: Ein Therapeut nutzt die assoziierte Wahrnehmung, um einem Klienten zu ermöglichen, positive Emotionen zu verstärken oder Ressourcen aus der Vergangenheit bewusst zu reaktivieren.
  • Im Alltag: Eine Person, die einen Erfolg feiert, erlebt die Freude assoziiert, indem sie die Erinnerung, sprich Erlebnisse, lebendig und emotional aus der eigenen Perspektive nacherlebt. 

Einsatzbereiche

  • Im Coaching: Ressourcenaktivierung und Zielvisualisierung durch intensives Erleben positiver Zustände.
  • Therapie: Verstärkung von positiven Erinnerungen oder gezieltes Bearbeiten von negativen Emotionen.
  • Stressmanagement: Aufbau von Gelassenheit durch das assoziierte Erleben entspannender Erinnerungen.
  • Persönlichkeitsentwicklung: Intensivierung von Motivation und Begeisterung durch assoziierte Zielvorstellungen. 

Anwendung und Technik

  1. Assoziation in Erinnerungen:
    • Führe die Person dazu, eine positive Erinnerung auszuwählen.
    • Lasse sie die Situation durch ihre eigenen Augen sehen, die Geräusche hören und die Gefühle spüren.
    • Achte darauf, dass alle Sinne aktiviert werden, um die Assoziation zu intensivieren.
  2. Verstärkung durch Submodalitäten:
    • Verändere Submodalitäten (z.B. Helligkeit, Lautstärke oder Nähe der Erinnerung), um die Intensität der assoziierten Wahrnehmung zu verstärken.
  3. Assoziation in der Zielvisualisierung:
    • Lasse die Person sich vorstellen, wie es sich anfühlt, ein Ziel bereits erreicht zu haben, als wäre es bereits in der Gegenwart.
    • Betone die positiven Emotionen, die aus dieser Perspektive erlebt werden.

Synonyme oder verwandte Begriffe

  • Hineinsteigen
  • Intensives Erleben
  • Erste-Person-Perspektive

Abgrenzung Assoziation und Dissoziation:


Im Gegensatz zur Dissoziation, bei der eine distanzierte, beobachtende Perspektive eingenommen wird, ist das assoziierte Erleben durch unmittelbare emotionale und sinnliche Beteiligung gekennzeichnet. 

Wissenschaftlicher oder praktischer Nutzen

  • Individuell:
    Unterstützt die Intensivierung positiver Zustände und fördert die Aktivierung innerer, hilfreichen Ressourcen.
  • Praktisch:
    Hilft in Coaching und Therapie, Emotionen gezielt zu nutzen oder zu verstärken, um Veränderungsprozesse zu unterstützen.

Wissenschaftliche Grundlage:

Studien zur emotionalen Wahrnehmung zeigen, dass die Perspektive (assoziiert oder dissoziiert) die Intensität von Emotionen und deren Einfluss auf Entscheidungen und Verhalten maßgeblich beeinflusst. 

Kritik oder Einschränkungen

  • Gefahr der Überwältigung:
    Ein stark assoziiertes Erleben kann bei belastenden Erinnerungen zu einer intensiven emotionalen Reaktion führen, die schwierig zu bewältigen sein kann.
  • Erforderliche Steuerung:
    Der Prozess des Hineinsteigens sollte bewusst gesteuert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen und negative Auswirkungen zu vermeiden. 

Literatur- und Quellenhinweise

Bandler, R., & Grinder, J. (1979). Frogs into Princes: Neuro-Linguistic Programming. Real People Press.

Dilts, R. (1998). Applications of Neuro-Linguistic Programming. Meta Publications.

Ekman, P. (1992). An argument for basic emotions. Cognition and Emotion6(3), 169–200. https://doi.org/10.1080/02699939208411068

Metapher oder Analogie

Stell Dir vor, Du betrittst ein Kino und erlebst einen Film aus der Perspektive der Hauptfigur. Du siehst, hörst und fühlst alles so, als wärst Du selbst Teil der Handlung – das ist assoziiertes Erleben.