Quanten-NLP
Definition
Quanten-NLP ist ein Ansatz, der NLP mit Konzepten aus der Quantenphysik, Philosophie und spirituellen Traditionen wie dem Satsang verbindet. Es geht weniger um Ziel- oder Veränderungsorientierung, sondern um das Erkennen der Ur-Identität – einer Essenz, die jenseits erlernter Muster und Glaubenssätze liegt. Durch das Bewusstmachen und Durchschauen der erworbenen Identität soll der Zugang zur wahren Natur des Seins (Ur-Credo) ermöglicht werden. Im Fokus stehen Einsicht und Selbsterkenntnis statt konkreter Veränderungstechniken.
Ursprünge und Theoretischer Hintergrund
Quanten-NLP wurde von Praktikern entwickelt, die NLP mit spirituellen Ansätzen und der Quantenphilosophie verknüpften. Der Begriff „Quanten“ bezieht sich hier nicht auf die Physik im engen Sinn, sondern dient als Metapher für ganzheitliche, nicht-lineare und interverbundene Prozesse des Bewusstseins.
Satsang, ein Begriff aus der indischen Philosophie, steht für das Zusammensein in Wahrheit und Erkenntnis. Die Verbindung mit NLP ergibt sich durch die Integration von Repräsentationssystemen, linguistischen Modellen und Ankern, jedoch mit dem Ziel, Illusionen von Identität zu durchschauen und eine tiefere Wahrheit zu erkennen.
Anwendungsbeispiele
- Selbsterkenntnis: Ein Klient erkennt, dass sein Bedürfnis nach Anerkennung auf einer tiefen Angst vor Ablehnung beruht – Quanten-NLP hilft, diese Angst als Konstrukt zu entlarven.
- Loslassen von Zielen: Statt Ziele zu verfolgen, erkennt der Klient, dass Zielsuche oft auf einer Illusion des Mangels basiert.
- Bewusstseinsarbeit: Eine Person erkennt, dass sie sich mit Gedankenmustern oder Rollen identifiziert, die nicht ihrer wahren Essenz entsprechen.
Einsatzbereiche
- Therapie: Zur Unterstützung bei tiefgreifender Selbsterkenntnis und Transformation.
- Persönlichkeitsentwicklung: Hilfe beim Erkennen der wahren Identität und beim Leben jenseits erlernter Muster.
- Spiritualität und Meditation: Verbindung von NLP-Techniken mit meditativen Praktiken.
- Coaching: Für Klienten, die nach Sinn und Einsicht suchen, statt kurzfristigen Ergebnissen.
Methoden und Übungen
- Ur-Credo-Erkundung: Frage: „Wer bin ich jenseits meiner Gedanken, Rollen und Überzeugungen?“ – Beobachten und Loslassen der Antworten aus dem erlernten Selbst.
- Nicht-lineare Timeline: Zeit wird als simultan erlebt; Übung: Begegnung mit sich selbst in verschiedenen Lebensphasen gleichzeitig.
- Anker der Präsenz: NLP-Anker werden genutzt, um in den Zustand reiner Präsenz zurückzukehren – jenseits von Mustern.
Synonyme
- Holistisches NLP
- Quantenbewusstsein
- Satsang
- Selbst-Transzendenz
Wissenschaftlicher oder praktischer Nutzen
- Praktischer Nutzen: Erkennen und Loslassen tief verwurzelter Glaubenssätze; fördert Akzeptanz und Präsenz.
- Wissenschaftlicher Nutzen: „Quanten“ wird meist metaphorisch verstanden; die Effekte beruhen auf psychologischen und spirituellen Mechanismen, nicht auf physikalischer Wissenschaft.
Kritik oder Einschränkungen
- Fehlende wissenschaftliche Grundlage: Der Begriff „Quanten“ ist metaphorisch und wird von Physikern kritisiert.
- Subjektivität: Wirkung schwer messbar, da auf individuellen Erfahrungen basierend.
- Missverständnisse: Gefahr, dass der Ansatz als esoterisch oder verwirrend wahrgenommen wird.
Literatur- und Quellenhinweise
- Dilts, R. (1990). Changing Belief Systems with NLP. Meta Publications, Capitola.
- Tolle, E. (1997). The Power of Now: A Guide to Spiritual Enlightenment. New World Library.
- Wilber, K. (2000). Integral Psychology: Consciousness, Spirit, Psychology, Therapy. Shambhala Publications.
Metapher oder Analogie
Quanten-NLP ist wie das Betrachten eines Spiegels – nicht, um das äußere Bild zu verändern, sondern um die Illusion des Spiegels selbst zu erkennen und darüber hinauszugehen.