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Nur noch ein paar Meter und der Gipfel ist erreicht. In der glühenden Mittagssonne setzt ein Bergsteiger nach langer Wanderung den ersten Fuß auf den Berggipfel. Erschöpft, aber glücklich blickt er über die einzigartige Landschaft und bestaunt die unendliche Weite der Bergwelt. Er atmet tief ein und spürt, wie die klare Bergluft jede Zelle seines Körpers mit Sauerstoff versorgt und neue Energie schenkt.
Keine andere Organfunktion können wir so willkürlich selbst beeinflussen, wie die Atmung. Atmen versorgt den ganzen Körper mit Sauerstoff und sorgt für die reibungslose Funktion unseres Organismus. Ohne Sauerstoff können wir nur wenige Minuten überleben, denn in den Mitochondrien der Zellen wird Zucker aus der Nahrung in Energie umgewandelt, die unseren Organismus überhaupt erst funktionsfähig hält. Je höher die Sauerstoffkonzentration im Blut eines Menschen ist, desto besser sind die zellulären Stoffwechselleistungen. Die Vorgänge, die während des Atmens in der Lunge stattfinden, nennt man Gasaustausch. Dabei wird Sauerstoff gegen Kohlendioxid ausgetauscht. Die mit einem Atemzug eingeatmete Luft enthält etwa 21 % Sauerstoff und 0,03 % Kohlendioxid. Beim Ausatmen sind es ca. 16 % Sauerstoff und 4 % Kohlendioxid. Am Tag atmet der Mensch – abhängig von seiner körperlichen Aktivität- zwischen 10.000 und 20.000 Liter Luft ein und aus.
Inhaltsverzeichnis
Wie fast alles in unserem Körper wird auch der Atemimpuls durch biochemische Prozesse ausgelöst. In den großen Blutgefäßen geben Chemo-Rezeptoren dem Atemzentrum im Gehirn weiter, wie hoch der Blutgasanteil im Körper ist. Bei einem Mangel oder Überschuss wird mit dem Ein- beziehungsweise Ausatmen entgegengewirkt.
Die Atmung ist ein automatischer körperlicher Prozess, der lebensnotwendig ist. Beim Einatmen strömt Luft durch Mund oder Nase in den Körper, durch den Rachen am Kehlkopf vorbei durch die Luftröhre bis zu den Bronchien, von wo aus sie in die Lunge gelangt (äußere Atmung). Dort gelangt der Sauerstoff in den Blutkreislauf, wo er über die roten Blutkörperchen zu jeder Körperzellezelle transportiert wird. Dieser biochemische Prozess, der in der Zelle stattfindet, heißt innere Atmung.
Dies hängt von der körperlichen Kondition ab. Sportler verwerten etwa 9 %, untrainierte Menschen etwa 3 %. Um auf die gleiche Menge wie ein Sportler zu kommen, müssen Untrainierte also häufiger atmen. Wer einen Sportler schon einmal während eines Interviews beobachtet hat, hat bestimmt festgestellt, dass er sehr entspannt wirkt und eine ruhige Atmung hat.
Bei der Nasenatmung wird die Luft durch die Nasenhaare, die als Filter dienen, gereinigt und erwärmt. So gelangt sie dann in die Lunge. Zudem bildet sich in den Nasennebenhöhlen für wenige Sekunden Stickstoffmonoxid, was die Blutgefäße weitet. Die Nasenatmung gilt als gesunde Atemvariante, da die Luft gereinigt in den Körper gelangt.
In der Regel atmet der Mensch durch die Nase. Es gibt jedoch auch viele Menschen, die durch den Mund atmen. Experten warnen jedoch davor, denn Viren, Pollen, Bakterien und Pilze können über die Mundatmung nicht abgehalten werden. Die Atemluft durchläuft nicht den Filter über die Nasenschleimhaut und gelangt ungefiltert in unseren Körper. Dies kann Erkrankungen im Mundraum und Entzündungen im Körper begünstigen.
Die Atemtherapie befasst sich mit Techniken und Übungen zur Erleichterung der Atmung. Viele Menschen atmen heutzutage falsch, was negative Auswirkungen auf Blutdruck, Herz-Kreislauf-System, Immunabwehr, Konzentration und Wohlbefinden hat. Menschen neigen dazu flach zu atmen. Gründe hierfür sind eng sitzende Kleidung, Krankheiten der Atemwege, eine falsche Körperhaltung und nicht zuletzt: das Schlankheitsideal, welchem man nacheifert. Eine ständig angespannte Bauchmuskulatur, wie beim Baucheinziehen, hindert einen daran richtig zu atmen. Richtig atmet man nur, wenn man tief in den Bauch atmet. Atemübungen können die natürliche Bauchatmung trainieren und vielen Erkrankungen vorbeugen. Atemübungen sind spezielle Techniken, die das Atemvolumen erhöhen und dadurch die Sauerstoffzufuhr für den Körper erhöhen sollen. Wer falsch oder flach atmet, riskiert Kraftlosigkeit, Verspannungen, Blutdruckprobleme und Konzentrationsstörungen.
Atemübungen eignen sich zur Entspannung, zur Konzentrationsförderung und bei Stress. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Atemübungen, die die sportliche Leistungsfähigkeit steigern und die Stimmkraft fördern. Kranke und gesunde Menschen profitieren gleichermaßen von Atemübungen. Beispielsweise ist Yoga eine Sportart, bei der ebenfalls die Atmung trainiert wird. Eine spezielle Form des Yogas ist Pranayama (Prana = Lebensenergie) und Ayama (kontrollieren). Wie der Name schon sagt, wird die Atmung durch verschiedene Achtsamkeitsübungen reguliert, was Energieblockaden in Körper und Geist lösen soll.
Autogenes Training hilft vielen Menschen dabei Stress und Nervosität abzubauen. Die Entspannungsübungen basieren auf Autosuggestion, also der Beeinflussung des Unterbewusstseins.
Falsches Atmen begünstigt negative Prozesse im Körper und ist alles andere als gesund. Die natürliche Bauchatmung haben die meisten Menschen bereits in frühen Lebensjahren „verlernt“. Um diese zu trainieren, und Körper und Immunsystem zu stärken bieten sich verschiedene Atemübungen an. Im nachfolgenden sind einige Techniken erklärt. Tipp: Hören Sie auf Ihren Körper! Sollte Ihnen während der Atemübungen schwindelig werden oder ein Unwohlsein auftreten, machen Sie eine Pause.
Um den eigenen Atem wahrzunehmen und „kennenzulernen“, kann man folgende Übung ausprobieren. Atmen Sie so normal wie möglich bewusst und ein und aus. Versuchen Sie dabei auch auf den Rest Ihres Körpers zu achten. Sind Sie angespannt? Spannen Sie Bauchmuskeln oder Schultern an? Ist Ihre Atmung flach oder tief? Schnell oder ruhig? Zum „warm werden“ können sie auch die Sekunden zählen, die sie für eine Atemlänge benötigen.
Eine Atemübung aus dem Yoga ist das Anuloma Viloma, auch Wechselatmung genannt. Die Übung eignet sich bei Nervosität und innerer Unruhe ebenso gut wie bei Schlafstörungen. So geht’s:
Diese Übung einige Male wiederholen. Sie werden schnell merken, dass eine tiefe Entspannung und Ruhe einsetzen. Es folgt eine weitere Übung zum Entspannen, diesmal aus dem Bereich der Meditation: So geht´s:
Atemübungen zum Stressabbau sind besonders in hektischen Alltagssituationen hilfreich. Besonders beliebt ist die Anti-Stress Atemübung mit dem Namen: Der Atem des Löwen. So geht´s:
Sie merken bald, dass sich Anspannungen lösen und Sie gekräftigt aus der Übung herausgehen. Eine weitere effektive Atemübung hilft gegen Angst- und Panikattacken. So geht´s:
Mangelnde Konzentration kann ein Hinweis auf zu wenig Sauerstoff im Blut sein. Um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen, sind regelmäßige Atemübungen sehr hilfreich. So geht´s:
Vorteil dieser Atemübung ist, dass der Körper rasch mit Sauerstoff versorgt wird. Gleichzeitig wird das Zwerchfell gestärkt. Eine weitere Atemübung für mehr Konzentration ist die „Duftatmung“, welche die Durchblutung im Gehirn verbessert. So geht´s:
Asthmakranke lernen in von ihrer Krankenkasse angebotenen Asthmakursen, wie sie bei einer drohenden Atemwegsverengung ihre Atmung kontrollieren können. Die folgende Atemtechnik heißt „Lippenbremse“ und kann der Verengung der Atemwege entgegenwirken.
Diese Übung erweitert die Atemwege und ist die erste Übung bei einem Asthmaanfall. Sie kann regelmäßig durchgeführt werden, um einem Anfall vorzubeugen. In besonders schweren Fällen hilft diese Übung nicht immer. Dann ist rasche ärztliche Hilfe nötig.
Mit der Bauchatmung findet man schnell in einen erholsamen Schlaf. Die Übung kann sitzend auf einem Stuhl oder im Liegen durchgeführt werden. So geht´s:
Eine weitere Atemübung zum Einschlafen lässt sich in Verbindung mit einer Phantasiereise machen. Diese Technik ist auch für Kinder sehr gut geeignet. So geht´s:
Beim Sport ist eine gute Ausdauer wichtig. Deshalb ist es für Sportler von großer Bedeutung, den Belastungen möglichst lange standzuhalten. Nur mit einer ausreichenden Sauerstoffversorgung ist eine gute Leistung möglich. Hier zwei Atemübungen für Sportler: So geht´s:
Diese Atemübung versorgt den Körper optimal mit Sauerstoff und ist zudem effektiv bei Seitenstichen. Die zweite Übung bezieht sich aufs Laufen: So geht´s:
Sie sehen, es gibt viele Atemübungen, welche das Wohlbefinden steigern und gesundheitlichen Problemen vorbeugen können. Nicht für jedes Leiden sind Medikamente mit starken Nebenwirkungen nötig. Mit den einfachen und schnell durchführbaren Atemübungen können Sie sich selbst jeden Tag etwas Gutes tun und zu mehr Entspannung im Alltag finden. Unterstützend hierbei können auch Autogenes Training, Fitness-Übungen und spezielle Übungen zur Entspannung beitragen.
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