Partnerschaft

Ehepaar
Ehepaar (Unsplash: © Heather Mount)

Eine gute Partnerschaft – Zufall oder harte Arbeit?

Singles träumen davon – eine Partnerschaft mit Vertrauen, Treue und Humor. Doch das eine gut gelingende Partnerschaft ein fragiles Konstrukt aus verschiedenen Befindlichkeiten unterschiedlicher Menschen ist und dadurch der Erfolg einer Partnerschaft nicht ohne „Arbeit“ garantiert werden kann, daran denkt man am Beginn einer Beziehung eher nicht. Viele Konflikte lauern auf dem Weg vom Kennenlernen bis zu der stabilen, wohlwollenden Partnerschaft, die sich jeder Mensch wünscht. Doch wie kann das gelingen? Gibt es ein Geheimrezept für die Liebe?

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Arten
  3. Grundlagen einer erfolgreichen Partnerschaft
  4. Konflikte
  5. Richtige Kommunikation
  6. Entwicklungsphasen
  7. Tipps für eine gelungene Partnerschaft

Definition Partnerschaft

Partnerschaften zeichnen sich dadurch aus, dass Interaktionen mit mehreren Personen stattfinden. Handeln, Denken und Gefühle bewirken somit etwas in einer anderen Person. Im Zusammenhang mit Partnerschaften wird auch oft das Wort Beziehung erwähnt – der Wortstamm dieses Ausdrucks gibt die Bedeutung schon vor: wir sind nicht allein, sondern beziehen uns auf Personen, die mit uns in Beziehung stehen.

In dem weitreichenden Rahmen des Begriffes Partnerschaft, gibt es viele Möglichkeiten der Auslebung von Beziehungen. Es gibt die rein platonische Beziehungen, die Intimität und sexuellen Kontakt ausschließen. Bei Liebesbeziehungen hingegen gibt es Intimität mit Sex zweier Personen. Außerdem gibt es Beziehungs-Konstrukte, die Intimität mit mehreren Personen nicht ausschließen. Wir leben in einer Zeit, in der jegliche Formen von Beziehung nicht mehr als gesellschaftlich minderwertig angesehen werden und daher ausgelebt werden können.

Paar
Paar (Unsplash: © Christiana Rivers)

In den meisten Kulturen bedarf es einem Einverständnis aller Beteiligten eine Liebesbeziehung einzugehen, jedoch ist es möglich, dass nur einer die Beziehung beendet. Die Trennung steht am Ende der Beziehung. Beziehungen und Partnerschaften variieren in Länge und Intensität, so können kurze Phasen einer Verliebtheit nach ein paar Monaten ihr Ende finden oder Ehen geschlossen werden, die ein Leben lang halten.

Die Vielzahl der verschiedenen Arten von Partnerschaften in der heutigen Zeit, stellen eine große Herausforderung dar. Daher ist es unerlässlich, Kommunikation in diesen Partnerschaften zu lernen, um Missverständnisse entgegenzuwirken und Leid zu minimieren.

Arten von Partnerschaften

Wie bereits erwähnt, gibt es viele Formen der Partnerschaften. Die wohl gesellschaftlich gängigste Art der Partnerschaft ist die Liebesbeziehung zweier nicht gleichgeschlechtlicher Personen. Am Anfang dieser Beziehung steht die Liebe und Zuneigung, die zu Intimität mit Sex führen. Diese Form der Partnerschaft hat eine dauerhafte Liebesbeziehung zum Ziel, die meistens in der Zusammenlegung zweier unterschiedlicher Wohnsitze fußt. Aus dieser Beziehung entsteht oftmals eine Ehe und wiederum aus dieser Ehe resultieren nicht selten Kinder. Dieses Beziehungsgebilde wird, obgleich es viele unterschiedliche Arten gesellschaftlich anerkannter Partnerschaften heute gibt, immer noch als Ideal, welches einem schon von klein auf vermittelt wird, angesehen.

Neben der „klassischen“ Liebesbeziehung, findet Beziehung auch unter Gleichgeschlechtlichen mit denselben Rahmenbedingungen wie oben beschrieben statt. In der westlichen Welt entwickelt sich diese Form der Partnerschaft als gesellschaftlich ebenso anerkannt wie die Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau. Homosexualität kann in unserer Kultur frei ausgelebt werden. Mann/Mann und Frau/Frau können sogar heiraten und durch Adoptieren Eltern werden.

Es gibt noch zwei Unterformen der „klassischen“ Liebesbeziehung. Zum einen bildet sich die Form der „Wilden Ehe“ in der heutigen Gesellschaft heraus. In der „Wilden Ehe“ ist es nicht das Ziel beider Partner das gesellschaftlich Ideal der Ehe zu leben. Da es der Frau möglich ist, finanziell unabhängig zu sein, ist sie nicht mehr auf die alleinige Unterstützung des Partners angewiesen. Somit ist es sozial und wirtschaftlich nicht mehr unbedingt nötig, die Ehe einzugehen. Aus diesem Grund leben viele Liebespaare zusammen, ohne den Bund der Ehe zu schließen.

Die Welt wird immer kleiner, dies hat zur Folge, dass die zweite Form der „klassischen“ Partnerschaft, die „Fernbeziehung“ gelebt wird. Schon nach der Schule zieht es viele Absolventen in fremde Länder und Kulturen, bevor ein Studium aufgenommen oder ins Berufsleben eingestiegen wird. Die Vorzüge eines Auslandsaufenthaltes während des Studiums werden von Eltern oder Professoren propagiert und selbst im späteren Berufsleben ist ein Auslandsaufenthalt nicht selten. Flüge werden immer preisgünstiger und die neuen Medien erlauben es, Beziehungen über weite Distanzen ohne hohe Kosten und Mühen aufrecht zu erhalten. Diese Entwicklung begünstigt diese Form der Beziehung.

Die beschriebenen Partnerschaften haben alle eine Gemeinsamkeit: sie werden von zwei Personen geführt. Jedoch gibt es noch eine weitere Form der Beziehung, die gesellschaftlich weniger bekannt und auch weniger akzeptiert ist: die Polyamory. Die Grenzen der konservativ gängigen zweier-Partnerschaft werden dadurch erweitert, indem mehrere Personen in Partnerschaften involviert sind. Es ist eine Form der Partnerschaft, bei der für mehrere Partner Liebe empfunden und mit mehreren Partnern eine Liebesbeziehung gepflegt wird.

Es ist wichtig, eine glückliche Partnerschaft zu führen, dabei ist es zweitrangig, wie diese Form der Beziehung gelebt wird.

Grundlagen einer erfolgreichen Partnerschaft

Eine glückliche Partnerschaft führen zu können ist nicht nur Zufall. Natürlich ist es grundlegend wichtig, sich in Ansichten und Interessen zu ähneln, dennoch gibt es ein paar Faktoren, die beachtet werden müssen, damit eine Beziehung dauerhaft glücklich funktionieren kann und dass die Balance in einer Beziehung annähernd ausgeglichen ist.

Der Beschreibung dieser Faktoren liegt der Betrachtung der Form der „klassischen“ Zweier-Beziehung zu Grunde, kann jedoch auch auf andere Beziehungen angewendet werden.

  • Da in einer Partnerschaft immer mindestens zwei Personen involviert sind, ist das Verhältnis zwischen Unabhängigkeit und Gemeinsamkeit von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund ist es für eine glückliche Partnerschaft wichtig, dass jeder in diesem Konstrukt ein unabhängiges Selbst entwickeln kann, aber trotzdem eine tiefe Beziehung gelebt werden sollte. Dieser Spagat zwischen Autonomie und Gemeinsamkeit ist nicht immer einfach und gerät diese Balance außer Kontrolle, so sind Probleme in der Beziehung vorprogrammiert.
  • Es können gemeinsame Ziele und Projekte formuliert und in Angriff genommen werden. Die Chancen stehen dadurch gut, dass durch das gemeinsame Projekt an einem Strang gezogen und dass die bereits erwähnte Balance aufrechterhalten wird. Das Risiko des „Auseinanderlebens“ wird somit minimiert.
  • Das Glück einer Beziehung kann durch Wohlwollen im Miteinander gefördert werden. Werden dem Partner Steine in den Weg der persönlichen und beruflichen Entwicklung gestellt, so entstehen Missmut und Traurigkeit und das Glück der Anfangsphase beginnt zu bröckeln. Dem Partner müssen Freiräume eingeräumt werden, damit dieser sich nicht eingeschränkt fühlt und das Gefühl hat, dass er ohne diese Partnerschaft besser dran wäre.
  • Gegenseitige Wertschätzung ist im Miteinander sehr wichtig. Echt gemeinte Liebesbekundungen im Alltag erhalten die Liebe auch über die Anfangsphase hinaus. Die Liebespartner sollten zu jeder Zeit das Gefühl haben, gebraucht, wertgeschätzt und geliebt zu sein. Auch ist es wichtig, dem Partner physische Zuneigung zu geben. Hier sollte aber erwähnt werden, dass jeder Mensch ein unterschiedliches Verhalten von Nähe und Distanz hat, welches von beiden Seiten respektiert werden sollte. Die Bedürfnisse sollten erkannt und danach gehandelt werden.

Konflikte in einer Partnerschaft und wie man sie bewältigen kann

So schön es auch wäre – oder doch vielleicht auch langweilig – eine Partnerschaft kommt in den seltensten Fällen ohne Konflikte und unterschiedliche Ansichten aus. Wenn man bedenkt, dass mindestens zwei unterschiedliche Menschen (meistens auch unterschiedliche Geschlechter), mit unterschiedlichen Geschichten und unterschiedlicher Vergangenheit aufeinandertreffen und eng miteinander leben, so ist dies auch nicht verwunderlich. Befasst man sich etwas tiefer mit Psychologie, wird einem umso bewusster, dass das Zusammenleben unterschiedlicher Charaktere eine Herausforderung darstellt. Mit welchen Konflikten sehen sich die meisten Paare konfrontiert?

Viele Probleme in einer Partnerschaft entstehen durch mangelnde, zielgerichtete Kommunikation. Eine gute offene Kommunikation, in der der Sender klar und deutlich sagt, wie er sich eine Partnerschaft vorstellt und was er vom Partner braucht ist genauso unerlässlich, wie der Empfänger, der diese Informationen aufnimmt und auch danach handelt. So einfach wie dies auf den ersten Blick erscheint, so schwierig gestaltet sich dieser Prozess in der Realität: Frauen und Männer stellen zu hohe Ansprüche an den Partner, vergessen dabei die Bedürfnisse des Partners, erwarten, dass der Partner die Wünsche von den Augen abließt und gehen nicht auf die Bedürfnisse des Partners ein.

Aufschreiben
Aufschreiben (Unsplash: © Green Chameleon)

Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist nicht einfach, dennoch nicht unmöglich. Ein sehr starkes Werkzeug ist das geschriebene Wort. Sätze und Aussagen können oftmals vom Empfänger nicht aufgenommen werden, weil Emotionen, beim Sender und beim Empfänger, die wahre Botschaft verschleiern. Außerdem können zu viele Informationen auf einmal nicht verarbeitet werden.

Setzt man sich allerdings in Ruhe hin und denkt über seine Bedürfnisse und Wünsche in der Beziehung nach, schreibt diese auf und übergibt diese danach dem Partner, so kann auf diese Wünsche immer wieder zurückgegriffen werden. Die Partner haben es somit schriftlich, was dem jeweiligen anderen wichtig ist. Somit werden Prioritäten gesetzt und es kann danach gehandelt werden.

Richtige Kommunikation in einer Partnerschaft

Die richtige Kommunikation in einer Partnerschaft ist Grundvoraussetzung für die Chance des Gelingens einer Partnerschaft. Zuallererst ist es wichtig, dass überhaupt kommuniziert wird. Hört sich lustig an, wird allerdings leider nicht immer praktiziert! Eine offene Kommunikation, mit der Formulierung der wichtigsten Wünsche für Zufriedenheit und Glück in einer Partnerschaft hat nicht nur den Effekt, dass der Partner, dem diese Wünsche vorgetragen werden, diese Wünsche einhalten kann, es macht darüber hinaus dem Partner, der die Wünsche formuliert, seine eigenen Wünsche bewusst.

Paar Kommunikation
Paar Kommunikation (Unsplash: © Alex Holyoake)

In der Hektik des Alltags geht es oft unter, sich die Zeit für die ruhige Kommunikation in einer Beziehung zu nehmen und leider ist es meistens schon zu spät, wenn Kommunikation in einer Beziehung stattfindet. Dies ist der Grund dafür, dass sehr emotional diskutiert wird und die wahre Botschaft auf diese Weise selten ankommt. Daher ist es ratsam, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um ehrlich über Wünsche und Gefühle zu reden. Dem Partner sollte zugehört werden, ohne zu werten.

Entwicklungsphasen einer Partnerschaft

Jede Partnerschaft durchläuft bestimmte Phasen. Sich dieser Phasen bewusst zu machen, kann helfen, schwierige und sensible Zeiten zu erkennen und in diesen Zeiten besonders behutsam sowohl auf die Bedürfnisse des Partners als auch auf die eigenen Bedürfnisse einzugehen.

  1. Am Anfang steht - die allen wohlbekannte - Verliebtheitsphase: beide Partner haben die rosarote Brille auf und fühlen sich vom potenziellen Partner intellektuell und sexuell angezogen. Es wird idealisiert, übereinander hergefallen und den Freundinnen und Freunden in den höchsten Tönen von der neuen Bekanntschaft vorgeschwärmt.
  2. Nach der Phase der Verliebtheit, die mit einem Rausch zu vergleichen ist, erfolgt im wahrsten Sinne des Wortes die Ernüchterung(sphase). Der Partner zeigt sich in dieser Phase nicht nur von der besten Seite, sondern eröffnet ebenso Zugang zu seinen schlechten Angewohnheiten.
  3. Die darauffolgende Phase, die Phase des Kampfes, ist ein logische Konsequenz der vorherigen Phase der Ernüchterung. Denn zeigt der Partner sich so wie er ist, sein inneres Seelenleben, so müssen gegenseitig Grenzen abgesteckt werden - denn die Paare nehmen nicht mehr nur Rücksicht aufeinander. Die Partner kämpfen um ihre Positionen in dieser Beziehung, das Machtgefüge bildet sich aus. Es zeigt sich, ob die verschiedenen „Machtansprüche“ zueinander passen oder nicht.
  4. Diese Phase in einer Beziehung ist eine sehr sensible Zeit und während dieser Zeit wird entschieden, ob es in der darauffolgenden Phase der Entscheidung zu einer Trennung kommt oder nicht. Der Liebeskummer bei einer Trennung, kann zur Folge haben, dass nach dieser Phase eine Wiederaufnahme der Beziehung stattfindet.
  5. Erfolgt in der letzten Phase keine Trennung, so gelangt man in die Erkenntnis-Phase der Beziehung, in der beide Partner ihre Positionen in der Beziehung mehr oder weniger gefunden haben und in der sich die Paare zusammenraufen. Diese Phase stellt ebenso eine sensible Phase für den Fortbestand der Beziehung dar.
  6. Die letzte Phase ist die Stabilitäts-Phase. In dieser Phase haben Paare ihre Bedürfnisse geäußert und das wahre Seelenleben gezeigt, die beiden Partner haben gelernt, mit sich umzugehen. Die Beziehung kann nun in stabilen Bahnen genossen werden.

Tipps für eine gelungene Partnerschaft

Auf die Kommunikation in einer Partnerschaft ist ja schon ausreichend eingegangen worden. Ein weiterer Tipp für eine gut gelingende Partnerschaft, ist die Ausübung gemeinsamer Unternehmungen. Dadurch wird dem monotonen Alltag nicht nur entgegengewirkt, sondern die Vorfreude lenkt oftmals von den Herausforderungen des Tages ab. Gemeinsamkeiten stärken die Beziehungen und das „Wir-Gefühl“, das für eine Beziehung wichtig ist, wird ausgebildet.

Paar auf Fahrrädern
Paar auf Fahrrädern (Unsplash: © Everton Vila)

Diese Auszeiten sollten allerdings nicht nur zum Ausschlafen genutzt werden, schön wäre es, wenn die Leidenschaft, die manchmal im Alltag zu kurz kommt, in diesen Phasen genossen und zelebriert würden. Denn ein weiterer Punkt für eine gelingende Partnerschaft, ist die Auslebung der Leidenschaft und Körperlichkeit. Endorphine (Glückshormone) und Oxytocin (Kuschelhormon) werden dadurch freigesetzt.

Somit sind ständige Glücksgefühle garantiert!

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