Interkulturelles Flirten


In jeder Kultur gibt es ein verbindliches Flirtschema. Wer sich nicht an die vorgegebene Schrittfolge hält und also Schritte überspringt bzw. stehen bleibt, der teilt seinem Partner etwas mit:

Schritte überspringen: „Ich respektiere dich nicht als Person, mich interessiert lediglich dein Aussehen“ Und, wenn man viele Stufen überspringt: „Ich schätze dich so ein, dass du leicht zu haben bist“, was die Betreffende beinahe in die Nähe eines „leichten Mädchens“ bringt.

Oder (wenn Signale, die man sendet, diese Deutung näher legen):„Es ist Liebe auf den Ersten Blick, du entfachst einen Sturm der Leidenschaft in mir, den ich nicht mehr beherrschen kann, deshalb kann ich die gesellschaftliche Etikette nicht beachten“

Stehen bleiben/ Rückwärts gehen:„Der Flirt ist beendet. Wir können gerne noch reden, aber mehr will ich nicht von dir.“

Die südländische Mentalität (Italiener, Spanier) erlaubt es eher Schritte zu überspringen, beziehungsweise ist die Schrittfolge von vornherein flotter verglichen mit eher konservativen, östlichen Ländern oder asiatischen Gebieten.

Körperlicher Kontakt: Man findet körperliche Kontakte in konservativeren Gesellschaften regelmäßig an einer späteren Stelle als bei moderneren Gesellschaften. Damit aber verschiebt sich die Bedeutung eines Schrittes: Je früher er erfolgt, desto unverbindlicher ist er auch – je später er erfolgt, desto ernsthafter ist dessen Bedeutung.

Kuss: Kommt zum Beispiel bei Amerikanern an einer viel früheren Stelle als bei Engländern


Typisch Deutsch

Aufgabenorientiert
Lieben Struktren und Regeln
Zuverlässig und Unsicherheit vermeiden
Klarer, eindeutiger, sehr direkter Kommunikationsstil: ungeschminkt: evtl. ist die Wirkung dann kränkend bzw. bedrohend; oft ist uns dagegen die Botschaft aus Tonlage, nebenbei Eingeworfenem, Anspielungen oder nonverbalem Verhalten nicht so bewusst
Pünktlich, Zeitplan-orientiert und strikt einhaltend
Kühl, Arrogant, selbstsicher, gehorsam, diszipliniert, professionell, korrekt, humorlos, perfektionistisch, organisiert
Sehr direkt: Deutsche wollen den Sachverhalt möglichst klar da legen, auch wenn sie dadurch andere kritisieren, auf Konfrontation gehen, penibel wirken-> das kann als ungehobelt, taktlos und unfreundlich aufgefasst werden

Flirten:

Da Deutsche so einen direkten Kommunikationsstil haben, neigen Sie dazu ohne große Umschweife auf den Punkt zu kommen. Sie sind meistens keine Meister der indirekten Anspielungen und blicken nicht hinter die Zweideutigkeit von Aussagen. Sie sind es gewohnt eher gesagt zu bekommen, was Sache ist.

Sie wollen: Sicherheit, Zuverlässigkeit und Klarheit


Typisch Japaner

Japanersind immer sehr hilfsbereit und extrem freundlich
aber auch genauso schnell beleidigt.
Japaner mögen keine Überraschungen – auch keine positiven.
Sehr große Gefahr: ein Japaner darf nie sein Gesicht verlieren!!!
Kommunikationsstil: "Dort herrscht nur Indirektheit." Ein Beispiel: Wer den Vorschlag eines Asiaten ablehnen will, sollte niemals einfach „Nein“ sagen, sondern es diplomatischer formulieren: "Ich denke darüber nach." Sonst verliert der andere sein Gesicht.
Obwohl ausgemacht war sich zu treffen, kommt der andere nicht, oder lächelt auf ein Angebot nur ohne zu Antworten. Woran liegt das?
Japaner sind so erzogen, dass sie es als unverschämt empfinden, Anfragen oder Bitten mit einer direkten Ablehnung zu beantworten. Man erwartet vom Fragenden, dass er auf das hört was nicht gesagt wird. Wie kann man eigentlich verstehen, das ein Japaner eigentlich "nein" meint? Es gibt zwei Wege, dieses "nein" zu verstehen.Üblich ist eine Pause vor dem "ja" ("hai"). Je länger der Antwortende wartet, bevor er "hai" sagt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er eigentlich "nein" ("iie") meint. Die zweite Möglichkeit besteht darin, überhaupt keine Antwort auf die Frage zu geben. In beiden Fällen ist es die Stille, die die Bedeutung übermittelt, während die gesprochenen Worte missverständlich sind.
Über lächelnde Asiaten freilich kann man sich auch nicht immer freuen: es kann also einfach auch ein Zeichen von Verlegenheit sein
Sie ernten plötzlich böse Blicke? Liegt vielleicht daran, dass Sie in der Öffentlichkeit genießt haben. Bei Japanern gilt das als mangelnde Körperbeherrschung.
Körperkontakt wird in Japan als etwas sehr Intimes angesehen, also mit Händeschütteln, Schulterklopfen oder Umarmungen lieber zurückhaltend sein und abwarten wie sich der Gegenüber verhält

Flirten:

sich den unterschiedlichen Kommunikationsstilen bewusst sein. Nicht zu direkt sein und bedenken, dass der andere auch Ablehnungen und Körbe sehr indirekt formulieren wird. Ein „Nicht- Antworten“ das als Sprachproblem interpretiert werden könnte, kann also einfach ein „Nein“ bedeuten; Lächeln nicht fehl- interpretieren
Sich höflich, vorsichtig und rücksichtsvoll verhalten
Faux pas: Körperkontakte: intime Gesten, jegliche Berührungen sollten unterlassen werden oder nur mit Bedacht einsetzen, und genau beobachten, wie sich der Gesprächspartner verhält… auch hier den indirekten, höflichen Kommunikationsstil der Japaner bedenken


Typisch USA

Werte: Unabhängigkeit, Selbstständigkeit: könnte sich negativ für den Wunsch nach engem Kontakt und ein Quell von Irritation sein, ob wirklich Interesse besteht
Alkohol: Vorsicht! Amerikaner sind amerikanisches Bier und Einschränkungen was Alkoholika angeht gewohnt… unterschätzen manchmal die Wirkung
Vorsicht bei dem fordernden, direkten Kommunikationsstil der Deutschen, wirkt vielleicht befremdlich und unfreundlich auf einen Amerikaner: ein Amerikaner würde nicht sagen: „it has to be his way“
eher „it would be better if we could make it this way“ oder typisch deutsch im Restaurant: Befehlsform: „Bringen Sie uns zwei Bier.“ Ein Amerikaner formuliert es eher als frage: „Could we have two beers, please“
Vorsicht: Amerikanische Offenheit versus deutsche Sachlichkeit
Bezüglich anderer Bereiche sind Amerikaner die direkteren: was persönliche Dinge angeht nicht so verschlossen und zurückhaltend wie die Deutschen. Sie erzählen schneller persönliche Dinge, sind direkter, wenn es um die Äußerung von Freude oder Komplimente geht, auch wenn sie die andere Person nicht wirklich gut kennen -> kann aufdringlich, befremdlich wirken… Amerikaner wirken oft etwas oberflächlich: sunny- boy optimism; Amerikaner lieben es Humor in ihr Reden einzubauen und sind Meister der lockeren Unterhaltung… Das bedeutet aber nicht, dass sie es nicht ernst mit einem meinen. Genießen sie den lockeren small- talk. Es muss nicht immer um den Ernst des Lebens gehen.
Vorsicht, wenn Sie ihre Schul-Englisch Kenntnisse auspacken. Manche Begriffe heißen im Britischen Englisch etwas anderes als im Amerikanischen: „to knock up“ (BE: aufwecken; AE: schwängern), pissed (BE: betrunken; AE: verärgert) pants (BE: Unterhosen; AE: Hosen)
„Ausführung des Händedrucks: Deutsche machen beim handshake eine ganz kleine Verbeugung, ein kurzes Nicken, auch wenn es ihnen selbst oft nicht bewusst ist Amerikaner bleiben dagegen kerzengrade stehen und halten den Kopf hoch. Amerikanern fällt das deutsche Nicken auf, etwa so wie ein Deutscher merkt, wenn ein Japaner beim Händeschütteln instinktiv seine halbe Verbeugung macht. Sie finden es eher reizend und spekulieren schon mal, ob es ein Überbleibsel der ständigen Verbeugungen vor dem Lehnsherren ist - das Kaisertum wurde ja irgendwie erst Vorgestern oder so abgeschafft. Für sie gehört das zum Charme der Alten Welt. Die Probleme gibt es in der anderen Richtung. Der Deutsche merkt, dass irgendwas fehlt, dass der Amerikaner , und empfindet ihn, ohne dass er genau sagen könnte, warum, instinktiv als arrogant, abweisend, im Extremfall hochnäsig - im wahrsten Sinne des Wortes. Und das, obwohl vielleicht noch kein Wort gewechselt wurde.“

Flirten:

Gespräch punktet man mit einer lockeren, unbefangenen Art am meisten.
Sich nicht wundern, wenn der Gesprächspartner sofort alle möglichen privaten Details offenbart… auch wenn es auf uns Deutsche eher ungewöhnlich wirkt


Typisch Italiener

Vorsicht Missverständnis:

Rot - ist in Venedig die Farbe der Trauer (nicht wie bei uns, schwarz!)
Gesten: Zeigefinger drehend in die Wange halten - bedeutet "gut", "super", "toll"
Anstellen haben die Italiener nicht erfunden - wer am lautesten schreit, an der Bar, kommt früher dran-> also nicht wundern, wenn Ihr Begleiter hier plötzlich los brüllt, deswegen ist er noch lang kein ungehobelter Bursche
Schauspielen könnte von Italienern stammen. Das können sie: "einwickeln", den „Charmeur“ mit viel Tam Tam Nudeln servieren oder Wein einschenken, dazu irgendwelche italienischen Lieder trällern und Sie schmelzen dahin.
Vorsicht: wenn sie mit einem Italiener Auto fahren: Dinge wie den berühmt-berüchtigten italienischen Fahrstil und die damit verbundenen unergründlichen Regeln des Straßenverkehrs; "Ciao" sagt man nur zu jungen Leuten oder sehr guten Bekannten
Italiener lieben wirklich Pasta: Manchmal werden Vorurteile und Stereotypen über Italien auch bestätigt: So zeigt die Statistik, daß - wie man landläufig annimmt - Italiener tatsächlich am liebsten Spaghetti essen (38,6 %). Auf dem zweiten und dritten Platz liegen die penne und die rigatoni
Bestätigt wird auch die Bedeutung der Pasta in der Speisekarte der Italiener: 60% genießen Pastagerichte als primo jeden Tag. Unter den primi stehen freilich an erster Stelle die Spaghetti mit Tomatensoße und Basilikum (28,3%).(La Repubblica vom 19.10.2000)
immer beliebter - vor allem bei italienischen Frauen: Die internationale Getränkmesse in Rimini brachte es an den Tag: Das Bier wird in Italien immer beliebter: Nach einer Marktstudie der “Assobirra”, dem italienischen Verband der Bierbrauer, steigt der Bierkonsum stetig. Waren es 1999 noch 27,1 Liter pro Kopf, so stieg der Verbrauch im Jahre 2000 um einen Liter auf rund 28.1 Liter (zum Vergleich: in Deutschland im Jahr 1999 waren es 127,5 Liter!). Auffallend ist dabei, dass das Malzgetränk bei den italienischen Frauen immer beliebter wird. Zwar trinken mehr Männer Bier (statistisch jeder zweite) im Vergleich zu Frauen (hier nur jede vierte), aber der Verbrauch steigt gerade bei den Frauen ab 35, die beruflich eine steile Karriere machen. Diese stellen demnach auch die neueste Zielgruppe der Bier-Werbewirtschaft dar. Dementsprechend erhöht sich - dem deutschen Biergenießer wird es nicht “schmecken” - die Nachfrage nach eher süßem Bier mit geringerem Hopfenanteil. Noch ein paar Fakten zum Bierkonsum in Italien: Das beliebteste Bier ist das Lagerbier (90% vom Verbrauch). Das meiste Import-Bier kommt aus Deutschland. Man trinkt auf dem Land weniger Bier als in der Stadt. Dabei steht Sardinien an der Spitze des Konsums mit 70 Litern pro Kopf. Im Chianti-Land Toskana trinkt man freilich am wenigsten Bier (10 L/Kopf)...(Corriere della Sera, 11.02,2001)

Flirten:

Italienische Frauen auf eine Mass- Bier einladen, wenn schon die Beliebtheit so steigt.
Sich vom heißblütigen italienischen Charakter umgarnen lassen und nicht - typisch deutsch- darüber nachdenken, was jetzt von dem ganzen Getue wirklich ernst gemeint ist


Typisch Franzose

Vorsicht: Die herzliche "Küsschen-Begrüßung" ist bei den Franzosen guten Bekannten vorbehalten.
Wirken oft arrogant, exzentrisch
Sehen sich gern als Welt-Nation: Paris ist tausendmal schöner als New York, schmeichelt mit Sicherheit auch in Kunst, Kultur, Architektur, Musik, Essen sehen sie sich als keiner Nation nachstehend… da gibt es also genug um sich mit Komplimenten „beliebt zu machen“
lieben philosophische, lebendige Diskussionen, unterbrechen einander dabei häufig ohne das unhöflich zu meinen. Dabei geht es nicht darum wer dabei recht hat!!!
Über Geld wird selten geredet: das große Geld zu machen wird immer noch oft als unmoralisch angesehen.

Flirten:

Zeigen Sie Respekt und Aufmerksamkeit: Packen Sie ihr Hochschulfranzösisch aus, damit können Sie punkten… aber natürlich kommt es auch auf die hier noch erinnerten Sätze an: nicht die Schimpfwörter oder „voulez- vous couché avec moi“… das stößt dann doch eher auf Empörung
Sie mit Komplimenten über die Französiche Kultur, Land und Leute. Franzosen sehen Essen als eine Form der Kunst: Fragen Sie nach Zubereitungs- Dekotipps -> ihr Flirtpartner wird glänzen vor nationalem Stolz: andere Themen: französisches Kino, französischer Jazz, französische Politik, französische Geschichte und natürlich der französische Wein


Typisch Russe

gelten als stark vom Verstand gelenkt, starke Individualisten, sehr geduldig und verzeihen viel, manchmal etwas zu bescheiden um etwas zu fordern.
die Bescheidenheit, die Gastfreundlichkeit, die Duldsamkeit, die energische Emotionalität, die lyrische Melancholie des russischen Charakters
Nationalgetränk: Wodka
Die trinkenden Russen hassen Spirituosen und ihren Geschmack mehr als die nicht trinkenden. Alle übrigen Völker trinken, um sich zu erwärmen oder in Stimmung zu kommen Die Russen trinken, um (wenn auch nur für eine Weile) die sie peinigende ununterbrochene Arbeit ihres Verstandes anzuhalten.
Stereotypen: Neben den Attributen gastfreundlich, warmherzig und belesen gilt "der Russe" in Deutschland vor allem als chaotisch, mafiös und korrupt. Russen trinken gern und reichlich und neigen zum Leichtsinn
Und die Deutschen, aus Sicht der Russen? Ordentlich sind sie, zuverlässig, fleißig, sauber, ausgelassene Biertrinker - aber auch: egoistisch, kalt, materialistisch eingestellt, geizig, gewalttätig


Typisch Engländer

Können sehr stur sein, vor allem wenn man Witze über ihnen wichtige Dinge macht: Stolz auf ihr Königtum-> keine billigen Queen- Witze
Stolz auf ihren Tee- Brauch -> nicht betonen, dass Tee aus Indien kommt
Charakteristika: Humor (manchmal etwas seltsamer „Englischer Humor“: voller Ironie, geistreich), Höflichkeit, das Ideal des Gentleman, Fair Play, Freiheitsliebe, Individualismus, Common sense, Kompromissbereitschaft, Naturnähe

Flirten:

Engländer legen hohen Wert auf Manieren: kein vorschnelles auf den Rücken klopfen oder gar Duzen bevor es angeboten wurde usw
Also sehr wichtig: Respekt zollen! Höflichkeit an den Tag legen.


Typisch Österreicher

Bedenken Sie das manchmal sehr spezielle Verhältnis zwischen Österreichern und Deutschen -> Erwähnen Sie am besten Deutschland ebenso wenig wie das Thema Fußball oder gar die Fußball-Europameisterschaft
In Österreich hat fast jeder einen Titel. Ob Kommerzialrat oder Professor - reden Sie am besten jeden mit einem Titel an. Und wenn Sie dann noch auf typisch deutsche "Unsitten" wie Eile und Drängeln verzichten, sollte einem netten Flirt nichts mehr im Wege stehen.
Keine dummen Österreicherwitze, es gibt sie alle schließlich auch in der Bayern- Version

Flirten:

Laut Artikel: Österreicher die Besten - Deutsche auf drittem Platz
In Sachen Flirten sind laut einer Umfrage die Österreicher vorne. Den zweiten Platz konnten die Spanier erringen - die Deutschen kommen auf den dritten Platz. Das Schlusslicht, noch hinter Großbritannien und den Niederländern, sind die Franzosen. Des Weiteren ergab die Umfrage der Online-Partneragentur parship, bei der von Marktforschungsinstituten 5.400 Singles zwischen 25 und 50 Jahren in acht Ländern aus Europa teilnahmen, dass die deutschen Frauen genauso aktiv flirten wie die Männer. Das sei mit 28 Prozent einzigartig in Europa. Die Frauen in Italien lassen sich am liebsten noch von den Männern anflirten: 42 Prozent der Single-Männer sind aktiv, nur 19 Prozent der Single-Frauen ergreifen die Chance


Typisch Schweizer

Kommunikative Missverständnisse: „ich ha nes Puff daheime“ -> die Aussage hat nichts mit Puff zu tun, sondern bedeutet: „Ich habe zu Hause eine Unordnung“ Gesprächsthemen? Sauna- Kultur. Gelten zweifellos als ordentlich, sorgfältig, pflichtbewusst, aber sie sind angeblich auch engstirnig. Sie sind aktiv, aber innerhalb ihres Territoriums; sie kapseln sich ab, weil sie auf Ruhe bedacht sind. Dank dieser Ruhe können sie an der Perfektionierung ihres eigenen Haushalts arbeiten. (laut Charles-Ferdinand Ramuz (1878-1947), bedeutendster Autor der französisch- sprachigen Schweiz)


Typisch Pole

Wenn Sie die Titel Ihrer Gesprächspartner nicht kennen, verwenden Sie am besten generell die Sie-Form in Verbindung mit dem Vornamen. Die deutsche Art, Personen mit "Frau Müller" oder "Herr Schröder" anzusprechen, wird in Polen als eher kalt empfunden und kaum gebraucht
In Polen wird die Höflichkeit der alten Schule noch gepflegt. Also: Helfen Sie Damen in den Mantel, bieten Sie ihnen den eigenen Sitzplatz an oder tragen Sie ihre Einkaufstaschen. Und begrüßen Sie ihre weibliche Verabredung bitte mit Handkuss - natürlich nur angedeutet. Niemals die Hand wirklich küssen, dann kommen Sie aus dem Fettnapf gar nicht mehr wieder raus.
Weibliche Deutsche sollten im Kontakt mit Polen natürlich darauf eingestellt sein, den Handkuss über sich ergehen zu lassen. Bitte niemals die Hand wegziehen, auch das wäre ein Fettnapf, den Sie besser vermeiden sollten


Typisch Grieche

Die Griechin: Wer einige Minuten mit einem Mädchen tanzt oder flirtet, sollte nach ihren Verwandten Ausschau halten: er kann es schnell mit ihrem Vater oder den Brüdern zu tun bekommen, Dennoch: Die Griechen sind generell äußerst gastfreundlich
Der Grieche ist ein Meister des Flirtens, da muss die Frau gar nicht mehr viel „zu tun“. Seine südländische Mentalität ist offen und direkt. Er flirtet mit allen Mitteln der Kunst von intensiven Blicken, Komplimenten bis hin zu überschwänglichen Handlungen: von Minnesang bis Kniefall.
Griechen sind in der Regel kontaktfreudiger als Deutsche und scheuen sich auch nicht, Gesprächspartner unverblümt "auszufragen". Wer nicht unbedingt in allen Punkten Rede und Antwort stehen möchte, darf den Spieß taktvoll umdrehen: Griechen erzählen üblicherweise auch gerne über sich selbst oder ggf. noch lieber über Dritte...
Politische Diskussionen sind nicht unbedingt empfehlenswert, zumal Gesprächspartner oft recht fanatisch ihre/ eine Meinung vertreten und für logische Argumentationen kaum empfänglich sind. Außerdem tappen Außenstehende leicht in thematische "Fettnäpfchen" und sehen sich dann schnell mit dem ausgeprägten kollektiven Nationalstolz der Hellenen konfrontiert.
Unterhaltungen über das antike Griechenland, seine Errungenschaften und kulturellen Verdienste usw. sind dagegen "ungefährlicher", zumal diesbezügliche Anerkennung den meisten Griechen schmeichelt. In bezug auf konkrete Fakten geraten Griechen allerdings nicht selten schnell auf Glatteis: viele Deutsche sind besser über die Geschichte der Hellenen informiert als diese selbst, als auch unterschiedliche Termini Verwirrung und Missverständnisse begünstigen.


Typisch Türkisch

Eine der größten Unarten in der Türkei ist es, sich am Tisch die Nase zu putzen. Es kommt so ähnlich "rüber", als wenn Sie in einem deutschen Restaurant rülpsen würden, oder in Amerika sich am Tisch mit einem Zahnstocher die Zähne reinigen. In solchen Fällen steht man vom Tisch auf und putzt sich in entsprechendem Abstand die Nase. Man steht auf und schnäuzt sich abseits der Tafel, am besten auf dem WC. (auch in Japan, China, und vielen anderen Nationen!!!)
Als Frau: Türkische Männer sind sehr direkt: Wenn Sie Ihre Ruhe vor der "Anmache" der türkischen Männer haben wollen, dann reagieren Sie am besten überhaupt nicht auf die Sprüche. Sonst werden Sie zu schnell in die Schublade "leichte Beute" verfrachtet. Es kann schon sehr nervend sein, so wird unbedachte Freundlichkeit einer deutschen Frau gegenüber Männern schnell missverstanden.
Bei Orientalen begrüßen sich die Männer untereinander und die Frauen untereinander häufig mit doppeltem Wangenkuss und mit einer gewissen Überschwänglichkeit. Einen bloßen Händedruck empfinden sie als wenig herzlich und als distanziert.
Geschlechterrollen sind hier deutlicher zu erkennen und noch stark verwurzelt… Männer legen meist ein starkes Macho- Gehabe an den Tag
Übrigens gilt für Männer: kurze Hosen sind für Kinder oder Unterhosen
Das in Deutschland weit verbreitete OK-Zeichen (Ring aus Daumen und Zeigefinger) sollte man in der Türkei besser nicht zeigen - es ist hier eine ziemlich üble Beleidigung.


Typisch Spanier

In Spanien hat die Familie einen hohen Stellenwert. Und sie reden auch gerne über ihre große Verwandtschaft. Wenn man das Gespräch darauf lenkt dürfte es längere Zeit nicht mehr abreißen
Kleidung ist für einen Spanier die „erste Visitenkarte“: Spanier kleiden sich in der Regel eleganter als die Deutschen und beurteilen ihr Gegenüber auch gern anhand der Kleidung
Zurückhaltung ist beim Thema Stierkampf angesagt! Ja nicht von den "armen Tieren" sprechen! Auch Themen wie Terrorismus oder religiöse Riten können leicht in Fettnäpfchen münden. Möglichst vermeiden!
Man sollte gegenüber Spaniern darauf achten, nicht zu angetrunken in der aufzutreten. Obwohl Alkohol in Spanien oft angeboten wird, verlieren Betrunkene in der Öffentlichkeit sofort an Ansehen.


Typisch Indien

Kopfschütteln heißt hier ja!!!
Wenn Sie Inder den Kopf schütteln sehen, machen sie das in der Regel nicht langsam von links nach rechts, sondern sie bewegen ihn sehr schnell und unorthodox hin und her. Auf keinen Fall bedeutet das Kopfschütteln aber ein Nein, sondern eher Zustimmung oder auch nur aufmerksames Zuhören.
Wenn die Nase läuft, greifen Sie als Mitteleuropäer ganz automatisch zum Taschentuch. In Indien sollten Sie das besser nicht tun. Sich in Anwesenheit von anderen die Nase zu putzen, ist dort nämlich geradezu verpönt. Als völlig unmöglich gilt das Nase-Schnäuzen am Esstisch.
Wenn man sich mit Indern verabredet: Pünktlichkeit ist hier nicht Usus: Sie sind gewohnt eine bis zwei Stunden später zu kommen
Als europäischer Mann sollten Sie einer indischen Frau, die Sie nicht kennen, zum Gruß nicht einfach die Hand hinstrecken. Es ist möglich, dass Sie sie damit in eine peinliche Lage bringen.


Typisch China

In China wird auf eine "ruhige" Körpersprache geachtet. Keine ausfahrende Gestik!!! Das Plaudern nach dem Essen verlagern ihr besser in ein Teehaus oder eine Bar.
Fettnäpfchen: Blumen als Gastgeschenk sind unüblich, bis vor kurzem wurden damit nur die Toten geehrt.
In die Augen starren. Im Westen gilt ein fester, bestimmter Blick in die Augen des Gegenübers als Ausdruck von Stärke oder aufmerksamem Zuhören. In China wird es eher als unangenehm und aufdringlich empfunden, dem Gesprächspartner zu lange oder zu bestimmt in die Augen zu gucken
Händchen haltende Chinesen sind nicht unbedingt schwul: Im Gegensatz zu Europa, wo dies wohl eher als Zeichen für ein schwules männliches Paar gesehen würde, ist es in China durchaus üblich, dass Männer Hand in Hand durch die Straßen laufen oder sitzend — vielleicht während sie auf weitere Freunde warten — sich an der Hand halten. Dies ist in China jedoch kein Zeichen für ein schwules Paar, sondern drückt einfach sehr gute Freundschaft aus. Mit jedem Bekannten hält man also auch nicht Händchen, es sollte sich schon um einen guten Freund handeln.
Eine besondere Bevorzugung von Frauen ist den Menschen in China übrigens auch fremd. Wer als Europäer einer chinesischen Frau also die Tür aufhält oder ihr den Vortritt lässt, wird wohl einen — positiv — überraschten Blick ernten.

Flirten:

AlsMann: seien sie ein Gentleman: das sind chinesische Frauen in ihrer Kultur nicht so gewohnt: Tür aufhalten, Tasche tragen…
Vorsicht bei intensiven Blicken in die Augen (siehe oben)
Als Frau: ein mit einem Mann händchenhaltender Chinese ist nicht gleich schwul und damit tabu (siehe oben)




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