Mediation | Landsiedel Coaching

„Du bist einzigartig.“

Die Phrase soll uns das Gefühl vermitteln, dass wir gut so sind wie wir sind- und das stimmt. Wir alle haben unterschiedliche Ziele, Interessen und Werte und sollen auch für diese einstehen. Allerdings lassen sie sich nicht immer mit den Bedürfnissen unserer Mitmenschen vereinen und es entstehen Konflikte.

Mediation setzt dort an, wo ein Konflikt nicht ohne externe Hilfe gelöst werden kann. Sie bietet eine gute Alternative zu einem Gerichtsverfahren, da sie mit einem geringeren Kosten-und Zeitaufwand verbunden ist und die Entscheidungsmacht den Konfliktparteien vorbehalten ist. Außerdem wird eine Gewinn/Gewinn-Situation angestrebt im Gegensatz zu einem gerichtlichen Prozess, in dem eine Verlust/Gewinn oder Verlust/Verlust-Lösung getroffen wird.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Mediation?
  2. Wann und wo ist Mediation sinnvoll?
  3. Wie läuft Mediation ab?
  4. Fallbeispiel
  5. Mediationsgesetz?
  6. Was kostet Mediation?
  7. Beruf "Mediator"
  8. Mediation und Coaching

Was ist Mediation?

zwei Menschen diskutieren
Diskussion (Pixabay: © kabaldesch0)

Ein Verfahren der Konfliktlösung, bei dem eine neutrale, außenstehende Person(Mediator) zwischen den Parteien(Medianten) vermittelt und sie bei der Entwicklung einer gemeinsamen Lösung unterstützt.

Mediation löst Meinungsverschiedenheiten, Streitigkeiten oder Konflikte zwischen Privatpersonen, Organisationen oder Institutionen mithilfe einer Vermittlung durch eine dritte, neutrale Partei. Der Mediator greift dabei nicht in den Entscheidungsprozess ein sondern soll beide Parteien in der Lösungsfindung lediglich unterstützen. Ziel ist es eine Win-Win-Situation zu erreichen, in der die Interessen beider Parteien berücksichtigt werden und diese keine Abstriche wie bei einem einfachen Kompromiss machen müssen.

Wann und wo ist Mediation sinnvoll?

Mediation kann dann als Lösungsweg gewählt werden, wenn ein Konflikt festgefahren ist und kein rechtliches Verfahren eingeleitet werden soll. Die Parteien stehen in einer Beziehung zueinander, die sie in Zukunft aufrechterhalten wollen oder müssen. Beide sind an einer Win-Win-Situation interessiert und bringen die Bereitschaft mit, eine gemeinsame Lösung zu finden.

Das Verfahren wird in Familie, Ehe/Scheidung, IT, Umwelt, Strafrecht, Wirtschaft, Arbeitsrecht, Bau, Nachbarschaft, bei Ehe/Scheidung oder an Schulen eingesetzt.

Am Arbeitsplatz

Konflikte am Arbeitsplatz entstehen unter Mitarbeitern, durch unterschiedliche Auffassungen über die Leistung und Arbeitsmoral oder bei Gehaltsverhandlungen. Unternehmen investieren dann in eine Mediation, um das Arbeitsklima zu verbessern und die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität zu steigern.

Schulmediation

Ein Schulmediator kann bei Konflikten zwischen Schülern, Lehrern, Eltern/Schülern und Lehrern oder einer Schule und dem Schulamt.

Nachfolgemediation

Bei einer Unternehmensübergabe sorgen Interessenverschiedenheiten in finanziellen und persönlichen Punkten für Konfliktpotenzial. Behandelte Anliegen können Lebenswerk, Vermächtnis und Fürsorge für Angestellt sein, sowie innovative Bestrebungen der Nachfolge, die nicht der konservativen Haltung des Vorgängers entsprechen.

Erbschaftmediation

Ein Mediator kann den Beteiligten helfen eine faire, allgemein akzeptierte Lösung zur Aufteilung des Erbens zu finden, sodass der Erbstreit nicht zwischen der Familie stehen muss.

Familien-/Trennungs- und Scheidungsmediation

Trennungs- und Scheidungsmediation soll den Prozess erleichtern und für alle Beteiligten angenehmer gestalten. In Familien dürfen die Interessen der Kinder nicht außer Acht gelassen werden, da die Trennung und Entscheidungsdruck, bei welchem Elternteil sie wohnen möchten, stark belasten. Geklärt werden müssen auch wirtschaftliche, pädagogische, soziale und psychische Aspekte wie Haus, Vermögen, Versorgungsansprüche, Sorgerecht, Erziehungsgrundsätze, Besuchsregelung und Familien.

Nachbarschaftsmediation

Bei einem Nachbarschaftskonflikt muss der Konflikt nicht die eigentliche Ursache sein, sondern ist oft nur ein Platzhalter für das eigentliche Problem. So kann der überhängende Ast nur ein Vorwand sein, der eigentliche Grund aber die Nichteinhaltung der Nachtruhe sein. Der Mediator hilft den tatsächlichen Grund herauszuarbeiten, um den Konflikt beilegen zu können.

Umweltmediation

Streitpunkte in der Umweltmediation sind Baumaßnahmen, die negative Auswirkungen auf die Umwelt und Lebensqualität haben, und damit verbundene Aspekte wie Entschädigungen, Umsiedlungen oder Schallschutz.

Wie läuft Mediation ab?

Ein Mediationsverfahren gliedert sich häufig nach dem Fünf-Phasen-Modell:


  1. Phase: Mediationsvertrag
    Die Medianten werden über den Ablauf und Regeln der Mediation aufgeklärt. Am Ende der Phase wird ein Mediationsvertrag abgeschlossen, der diese festhält.

  2. Phase: Übersicht
    Im zweiten Schritt macht sich der Mediator ein Bild von der Konfliktsituation und den abzuarbeitenden Themen. Beide Parteien teilen ihren Standpunkt und Sichtweisen mit, wobei der Mediator dafür sorgt, dass beide Personen ausreden dürfen und gleichzeitig ähnliche Redeanteile haben. Durch Zusammenfassen, Paraphrasieren, Verständnisfragen und Hinterfragen überprüft und festigt er seine Eindrücke und veranschaulicht Konfliktthemen auf einer Flipchart, Whiteboard oder ähnlichem.

  3. Phase: Verständnis
    Der Mediator hilft Interessen und Bedürfnisse zu erkennen, die sich hinter den einzelnen Positionen befinden und auch den Medianten oftmals nicht bewusst sind. Es werden Motive und Gefühle herausgearbeitet, sodass die Medianten ein besseres Verständnis füreinander gewinnen. Erst wenn persönliche Wünsche und Bedürfnisse bekannt sind, kann eine Lösung gesucht werden, die auch auf diese eingeht. Der Mediator leitet langsam eine direkte Kommunikation zwischen den Parteien ein, kann jedoch auch Einzelgespräche führen, wenn der Prozess stagniert.

  4. Phase: Suche nach Lösungen
    In der vierten Phase wird durch Brainstorming nach Lösungswegen gesucht. Die Lösungsvorschläge werden ausschließlich von den Medianten gesammelt und werden danach bewertet, ob sie umsetzbar und die Wünsche beider Parteien realisiert werden können.

  5. Phase: Lösung
    Wenn eine Einigung erreicht wurde, verschriftlichen die Medianten die Inhalte in einer Vereinbarung, die von ihnen und dem Mediator unterzeichnet wird. Es kann auch ein Anwalt hinzugezogen werden, der den Text überprüft oder selbst formuliert.

Burnout
Händeschütteln (Pixabay: © geralt)

Fallbeispiel

Der Vorstand und Personalleiter einer Sparkasse einerseits und der Personalrat andererseits stehen im Konflikt, der so weit vorangeschritten ist, dass bereits 15 Gerichtsverfahren eingeleitet wurden. Ursache sind Uneinigkeiten in zahlreichen Entscheidungsfragen, durch die viele Betriebsvereinbarungen aufgeschoben werden müssen. Beide Parteien kommunizieren nur noch schriftlich, worunter auch das Betriebsklima leidet.

Aufgrund einer Fusion ergeben sich viele Veränderungsprozesse, die eine konstruktive Zusammenarbeit beider Seiten erfordert. In den gerichtlichen Prozessen konnte bislang keine nachhaltige Lösung erreicht werden, sodass der Anwalt der Geschäftsführung eine Mediation nahelegt. Sowohl der Vorstand als auch der Personalrat willigen ein und führen zunächst Einzelgespräche mit dem Mediatoren. Dieser analysiert den Konflikt und entwickelt ein Konzept, auf dem das weitere Verfahren aufbaut.

Die Mediationssitzung wird als eintägige Veranstaltung in einer externen Tagungsstätte abgehalten. Die beiden Parteien werden durch den Mediator zusammengeführt, der Themen und Interessen erfragt und viele Interessenüberschneidungen feststellt. Beide Seiten streben Erfolg, eine gesicherte Zukunft, Kundennähe und Gewinn an und wünschen sich eine engere Zusammenarbeit, konzentrieren sich aber auf ihre Gegensätze. Es besteht aber Handlungsbedarf in der Kommunikation, Organisation der Zusammenarbeit und im persönlichen Umgang, der zu der Konfliktsituation geführt hat. Aufbauend auf den neuen Erkenntnissen werden Lösungsvorschläge gesucht, aus denen in einer zweiten Sitzung ein Konsens gebildet wird. Die konkreten Vereinbarungen werden dann als verbindliche Regeln für die Zusammenarbeit ausformuliert.

Mediationsgesetz

Das Mediationsgesetz wurde am 12. Juli 2012 vom Deutschen Bundestag beschlossen und besteht aus neun Paragraphen zur der Begriffsbestimmung, Aufgaben, Tätigkeitsbeschränkungen und Pflichten des Mediatoren, Ausbildungsanforderungen zum zertifizierten Mediator, finanzielle Förderung, Evaluierung und Übergangsbestimmung für gerichtliche Mediation.

Es verpflichtet den Mediatoren zur Offenlegung der Grundsätze, Ablaufs und Freiwilligkeit des Verfahrens sowie zur Gewährleistung von Unparteilichkeit, einer ausgeglichenen und fairen Kommunikation, Verständnis der Sachlage und Vereinbarung.

Zu Grundsätzen der Mediation zählen Freiwilligkeit, Konfliktlösungspotenzial und Autonomie der Medianten. Sie müssen die Bereitschaft und Fähigkeit zur Konfliktbeilegung mitbringen, da in der Mediation kein win-lose-Ausgang sondern ein Konsens angestrebt wird. Die Entscheidungsbefugnis und liegt während des gesamten Prozess bei den Medianten, die Lösung eigenverantwortlich gestalten und über die Beendigung des Prozess bestimmen. Der Mediator unterstützt die Konfliktlösung, beeinflusst sie aber zu keinem Zeitpunkt. Er hat eine neutrale Rolle und gewährleistet die Gleichwertigkeit der Interessen beider Parteien, einen respektvollen Umgang und ein faires Verfahren. Außerdem macht er den Ablauf sowie Grenzen seiner Kompetenz und Unparteilichkeit für die Medianten kenntlich.

Was kostet Mediation?

Gemäß der Hamburger Mediationsordnung für Wirtschaftskonflikte können Mediatoren mit ihren Klienten ein Stundenhonorar von 150 bis 350€ vereinbaren, das von den beiden Parteien geteilt wird. In anderen Fachbereichen kann der Stundensatz auch niedriger liegen.

Die Mehrheit der Verfahren belaufen sich auf ein Stundenhonorar zwischen 150 und 300€. Letztendlich bestimmt aber die Dauer der Mediation wie viel Geld in ein Mediationsverfahren investiert werden muss.

Beruf "Mediator"

Der Beruf des Mediatoren ist grundliegend ungeschützt, nach § 5 und § 6 des Mediationsgesetzes kann aber durch eine entsprechende Ausbildung der Titel zum „zertifizierten Mediator“ erworben werden. Die meisten Ausbildungen finden berufsbegleitend in einem Zeitrahmen von 12 bis 18 Monaten statt, eine qualifizierte Ausbildung wird ab einem Zeitumfang von 200 Stunden angeboten. Mediatoren besitzen üblicherweise einen psychosozialen, kaufmännischen oder juristischen Berufshintergrund, der in vielen Ausbildungen erfordert wird, und arbeiten nebenberuflich als Mediator. Neben einer allgemeinen werden auch fachbezogene Ausbildungen angeboten im Bereich Familie, Wirtschaft, Bauen, Coaching, Teamcoaching oder Führungskräftetraining. Die Ausbildungskosten variieren je nach Ausbildungsumfang und -institut und belaufen sich auf 2000 und 8000€ für eine qualifizierte Ausbildung.

Mediatoren Ausbildung Banner

Mediator Statistik

Das durchschnittliche Bruttogehalt beträgt 3.783€ im Monat. Dabei schwankt der Stundensatz in Deutschland zwischen 60 und 250€ und ist abhängig von der beruflichen Ausbildung. Mediatoren mit einem abgeschlossenen Studium in Rechtswissenschaften oder Sozialwissenschaften haben die höchsten Verdienstchancen.


Mediation und Coaching

Mediation grenzt sich vom Coaching ab, indem es in erster Linie der Konfliktlösung dient, während es im Coaching um die Entwicklung von Fähigkeiten und Persönlichkeit geht. In einer Konfliktsituation eignet sich dann ein Mediationsverfahren, wenn beide Seiten an einer Zusammenarbeit und gemeinsamen Lösung interessiert sind. Ist das nicht der Fall kann ein Coach mit nur einem der Klienten arbeiten mit dem Ziel der Weiterentwicklung und erfolgreichen Situationsbewältigung. In der Praxis finden häufig beide Verfahren Anwendung. Beide Berufe sind eng miteinander verknüpft und haben Überschneidungsbereiche.
So stellt Konfliktmanagement einen Coaching-Bereich dar, und es werden auch in der Mediation Coaching-Tools angewendet, da auch in der Mediation Veränderungen erzielt werden sollen. Durch veränderte Handlungsmuster kann so eine Konfliktprophylaxe geschaffen werden.



Kostenlose Webinartermine

07.05.202420:15-21:15 UhrHypnosystemisches Coaching: Inspirationen & PraxisbeispieleInformationen und Anmeldung
16.05.202420:00-21:00 UhrPositive PsychologieInformationen und Anmeldung
23.05.202420:15-21:15 UhrErfolgreich coachen mit NLPInformationen und Anmeldung
04.06.202420:15-21:15 UhrWie wird man ein guter CoachInformationen und Anmeldung
15.07.202420:15-21:15 UhrStorytelling meistern für AnfängerInformationen und Anmeldung
22.07.202420:15-21:15 UhrVorstellung der World of CoachingInformationen und Anmeldung
01.08.202420:15-21:15 UhrVorstellung der NLP-Coach Ausbildung mit MarianInformationen und Anmeldung
08.08.202419:30-21:30 UhrMarketing für Coaches SupervisionInformationen und Anmeldung
19.08.202420:15-21:15 Uhr3 Tipps, um mit Storytelling mehr zu erreichenInformationen und Anmeldung
28.08.202420:00-21:30 UhrErwecke den Helden in Dir!Informationen und Anmeldung

07.05.2024, 20:15-21:15 Uhr
Hypnosystemisches Coaching: Inspirationen & Praxisbeispiele
Informationen und Anmeldung

16.05.2024, 20:00-21:00 Uhr
Positive Psychologie
Informationen und Anmeldung

23.05.2024, 20:15-21:15 Uhr
Erfolgreich coachen mit NLP
Informationen und Anmeldung

04.06.2024, 20:15-21:15 Uhr
Wie wird man ein guter Coach
Informationen und Anmeldung

15.07.2024, 20:15-21:15 Uhr
Storytelling meistern für Anfänger
Informationen und Anmeldung

22.07.2024, 20:15-21:15 Uhr
Vorstellung der World of Coaching
Informationen und Anmeldung

Alle Termine >>

Zurück zum Seitenanfang