Photo- Reading
Die Schnellesemethode von Scheele ist einigermaßen einzigartig: Er empfiehlt, die Augen beim Lesen
so einzustellen, als würden sie in die Ferne blicken, quasi durch den Text hindurch. Die Buchstaben
sollen mit "weichen Augen" erfaßt werden. So nennt der Autor die bekannte Art, in der 3-D-Bilder à la
"Das magische Auge" angeschaut werden: Der Betrachter versucht, das Bild nicht scharf zu sehen,
sondern blickt auf einen imaginären Punkt dahinter, stellt den Fokus auf "Weitsicht". Dann sieht
er plötzlich neue, räumliche Strukturen.
174 Seiten, Junfermann, 4. Auflage
Preis: EUR 15,50
ISBN 3-87387-213-7
Peter Kline & Bernard Saunders

Ein solcher Effekt, sagt Scheele, entstehe auch mit Texten. Obwohl diese dafür -- im Gegensatz zu den
3-D-Bildern -- gar nicht vorbereitet sind. Die Worte, die beim Erblicken "wahrscheinlich verschwommen"
seien, würden "eine ungewöhnliche Klarheit und Tiefe" erhalten. Aber nur, wenn man sich
entspannt. Autogenes Training soll den unscharfen Input in einen scharfen Output verwandeln.
Wer seine Augen nicht auf den Text fokussiert, kann die Schriftzeichen darin sogar noch besser
lesen als sonst, sagt Scheele. "Wenn Sie sich weiter entspannen, werden Sie merken, daß die
Buchstaben klarer als gewöhnlich sind."
Für das Photoreading nötig sei indes nicht nur das "Photofokussieren" selbst, sondern das fünfstufige
"Photoreading Whole Mind System". Dieses beginnt mit der Herstellung des "idealen Bewußtseinszustands"
und endet mit einer mehr oder weniger langen "Aktivierung". "Um das Gelesene zu verstehen, müssen Sie es
loslassen, während es in Ihrem Gehirn 'reift'". Frucht des "vorbewußten Lesens" soll eine Leseleistung
von 25.000 Wörtern pro Minute sein. So könnte man beispielsweise sein Buch binnen drei Minuten lesen.
Doch fraglich ist, ob man es überhaupt lesen kann -- wenn man seine Augen so einstellt, daß sie die
Buchstaben nicht entziffern können.