Interview mit Marian Zefferer

Unser NLP-Trainer in Klagenfurt ist Marian Zefferer.


Marian Zefferer

Wie bist Du auf NLP gekommen?
Mit 14 war ich in einer Buchhandlung und habe bei der Ecke „Spiritualität“ ein bisschen gestöbert. Direkt neben dem Bereich „Spiritualität“, war der „Psychologie“ Bereich und da hab ich das Buch „Ein neues Leben in sieben Tagen“ von Paul McKenna entdeckt. Ich hab das Buch anstatt in sieben Tagen in nur zwei Tagen verschlungen. Es hat mich damals sehr inspiriert, Paul hat einen sehr amerikanischen und begeisternden Schreibstil. Heute bin ich eher an der Tiefe des Menschen interessiert und daran, wie man NLP & Tiefenpsychologie verbinden kann.

 

Was bedeutet NLP für Dich?
NLP ist für mich der Werkzeugkasten schlechthin, v.a. das didaktische Konzept ist wahnsinnig bereichernd. Ansonsten finde ich es wichtig, sich auch mit anderen Themen wie zB Psychoanalyse, Themenzentrierter Interaktion (TZI), Systemische Therapie, Gruppendynamik, Humanistische Psychologie, etc. zu beschäftigen, da das NLP selbst kein eigenes Menschenbild impliziert. Ich stelle also ganz klar die Persönlichkeit(sentwicklung) vor die Methode (NLP). Umgekehrt kann ich nur jeder Persönlichkeit NLP ans Herz legen, da es für mich eins der bereicherndsten Tools ist, um in Verbindung mit Menschen zu gehen und Ideen, Wissen und Erfahrungen weiter zu geben. Es bringt eben auch wenig der beste Heimwerker zu sein, wenn man keinen Schraubenzieher für die Schraube hat.

 

Wie siehst Du die Zukunft von NLP?
Ich hoffe, dass immer mehr tragende Persönlichkeiten NLP verbreiten, so dass sich nicht nur die Vorurteile gegenüber NLP auflösen, sondern auch NLP besser weiterentwickelt werden kann. Die Weiterentwicklung von NLP sehe ich einerseits in der Anwendung auf Gesellschaftsebene (also nicht nur auf Individuums- und Gruppenebene) und in der Synthese von NLP mit anderen Modellen und Methoden. NLP ist eine der flexibelsten Methoden, die ich kenne und ist gerade deshalb bestens geeignet, sie mit anderen Konzepten zu verbinden. Im Sinne von 1+1 = 3.

 

Welchen Beitrag leistet NLP für die Zukunft der Menschen?
Grundsätzlich sehe ich die größte Stärke von gelebtem NLP in der didaktischen Komponente – wie kann ich einen Inhalt so begeisternd vorbringen, dass er auch wirklich bei meinem Gegenüber ankommt und inspiriert? Eine weitere wichtige Komponente im NLP ist die systemische - und in neueren NLP-Konzepten die ganzheitlich-holistische - Perspektive. Im Kontext von Schulen würde meines Erachtens die reine Einführung von NLP-Didaktik, wie ein Zwei-Komponenten-Kleber funktionieren. Er klebt eben nur wenn beide Komponenten zusammen geführt werden (Vgl. "Verdummt nochmal. Der unsichtbare Lehrplan oder was Kinder in der Schule wirklich lernen" von John T. Gatto). Ganzheitliches NLP bedeutet für mich also auch den (langfristigen) Öko-Check – also was sind die Auswirkungen von meiner Intervention? - immer mit zu bedenken. Diese Frage wird meines Erachtens von vielen NLP-Anwendern zu wenig bedacht. Ein guter NLPler würde jedoch genau dies beachten und beim Finden von Lösungen auch einen systemischen Blickwinkel (Schulsystem, Gesellschaft, Machtpyramide, etc.) einnehmen und dementsprechend intervenieren. In diesem Sinne kann NLP in der Friedensarbeit, im Bildungssystem und ebenso in alltäglichen Situationen zu einer inspirierenden Transformation führen, aber eben nur dann wenn NLP ganzheitlich angewandt wird.

 

In welchen Bereichen wendest Du selbst NLP am häufigsten an? (Business, Therapie u.ä.)
Bewusst fast nur in der Trainingsvorbereitung. Unbewusst ist es wie ein Schweizer Taschenmesser, ein treuer Begleiter der immer dabei ist.

 

Welches ist Dein NLP-Lieblingsformat?
Hmm, Lieblingsformat habe ich keines, aber ein Lieblingsaxiom (=Annahme): Die Landkarte ist nicht das Gebiet.

 

Wer sind Deine Lieblingstrainer aus der NLP-Szene
Gunther Schmidt gemeinsam mit Stephen Gilligan, die haben mich sehr begeistert, um nicht zu sagen 'angesteckt'. Carlos Salgado wegen seinem optionalen Trainingsstil auf höchstem Niveau. ;)

Welches ist Dein liebstes NLP Buch?
Meist das Buch, das ich gerade lese. Abgesehen davon mag ich es Bücher praktisch zu verwenden. Nehmen wir zB das Buch „Reden, die die Welt veränderten“, wenn man dieses Buch verwendet und die Reden nach NLP-Mustern untersucht (Meta-Modell, Milton-Modell, Sleigth of Mouth), wird sich das sehr positiv in der eigenen sprachlichen Kompetenz bemerkbar machen. Ansonsten bin ich ein ziemlicher Milton H. Erickson Fan.

 

Vielen Dank für das Interview!

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