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Obwohl nicht ein Wort den Mund verlässt spricht unsere Körpersprache bereits Bände und offenbart Dinge, die wir vielleicht lieber für uns behalten würden. Die Mimik gehört ebenso wie die Gestik zur nonverbalen Kommunikation. Diese Kommunikation spielt sich bei der Mimik ausschließlich im Gesicht ab. Durch sie können wir unsere Stimmung und Gefühle zeigen und von anderen wahrnehmen. Wissenschaftlichen Erkenntnissen nach nehmen wir in der Kommunikation sogar über 50% über den Körperausdruck wahr. Nicht einmal 10 % einer Botschaft werden über das gesprochene Wort vermittelt.
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Mimik Definition: Die Mimik wird auch als Minenspiel bezeichnet und meint die Kommunikation mittels der Gesichtsmuskulatur.
Neben den Grundemotionen, wie Traurigkeit, Freude, Angst und Überraschung bietet die menschliche Mimik viele weitere Gefühlsregungen. Während wir mit anderen kommunizieren können wir unsere Mimik nur bedingt kontrollieren. Es ist einfach ein falsches Lächeln aufzusetzen, während wir mit Menschen reden, die wir nicht sonderlich mögen, wir aber nicht unhöflich sein wollen. Jedoch finden in jedem Gesicht minimale Regungen statt, die unsere tatsächliche Emotion verraten können. Die kaum wahrnehmbaren Muskelkontraktionen spielen sich hauptsächlich an den Augen, der Stirn und um den Mund ab und können sehr viel über den emotionalen Zustand einer Person aussagen.
Arme, Beine und Kopf senden Signale aus und unterstützen die verbale Kommunikation. Man kennt diese Menschen, die gerne mit vollem Körpereinsatz kommunizieren und ihre Erzählungen mit ausschweifenden Armbewegungen betonen wollen. Aber trotz, dass sich Mimik und Gestik auf unterschiedliche Körperbereiche beziehen, müssen sie bei einer Analyse der Körpersprache immer im Zusammenhang betrachtet werden. Auch die Körperhaltung und der Blickkontakt fließen dabei in die Deutung mit ein.
Wenn ich meine Mimik trainiere, bin ich dann noch echt? Ja, absolut. Entgegen der Vorstellung einer einzigen Inszenierung ist der Sinn hinter dem Mimik-Training die Erlernung von Authentizität in der Kommunikation. Man bedenke, dass selbst große Redner, die mit ihrer eindrucksvollen Rhetorik ganze Massen bewegen konnten, ebenfalls in Sachen Mimik und Gestik geschult wurden. Wer auf andere wirken will, muss eben Wirkung ausstrahlen und die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer erzählen.
Kurzum: Menschen, die zielgerichtet kommunizieren wollen, müssen etwas darstellen.
Wann haben wir es eigentlich gelernt Mimik zu deuten und zu verstehen? Bereits im Kindesalter lernt der Mensch die Mimik seiner Eltern zu verstehen und zu spiegeln. Das Lächeln der Mutter drückt Freude und Wohlwollen aus. Eine gekräuselte Stirn und hochgezogene Augenbrauen hingegen, Tadel oder Ärger. Kinder schauen sich die Mimik von ihren Eltern ab und lernen den entsprechenden Gesichtsausdruck mit der jeweiligen Situation in Verbindung zu setzen. Dass Mimik mit Emotionen verknüpft ist, und welche Bedeutung sie hat, wird uns quasi in die Wiege gelegt. Aber auch Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens sammeln lehren uns die Besonderheiten verschiedener Gesichtsregungen zu deuten.
Sehen, was der andere fühlt Studien belegen, dass ein bestimmtes Mimik-Programm allen Menschen dieser Welt vertraut ist. Die Grundgefühle, wie Freude und Traurigkeit werden weltweit einheitlich verstanden. Es bedarf keiner weiteren Erklärung, denn wir können nach oben gerichtete Mundwinkel und ein freundliches Lächeln ebenso zu deuten, wie Tränen.
Der Sinn dahinter ist, das Zusammenleben in einer Gemeinschaft zu erleichtern. Emotionale Ausdrücke sind die Basis für ein zwischenmenschliches Zusammenleben, denn durch Mimik und Gestik senden wir (un-)bewusst Signale an unser Umfeld. Wir teilen uns mit, wodurch das Gegenüber sehen kann, woran es uns eventuell mangelt.
Durch unsere Mimik können Menschen erkennen wie es uns geht. Wir offenbaren ganz unbewusst unsere innersten Gefühle und zeigen innerhalb weniger Sekunden ob wir negativ oder positiv gestimmt sind. Mimik und Körpersprache im Allgemeinen werden auch dazu benutzt, um Menschen bewusst zu manipulieren. Redner und Manager machen sich diese Technik häufig zunutze, um Menschen zu überzeugen und schneller an das gewünschte Ziel zu gelangen.
Nein. Es gibt eine spezielle Form von Autismus, welche es Betroffenen das Erkennen und Deuten von Mimik unmöglich macht. Das Asperger-Syndrom ist eine seltene Wahrnehmungsstörung, die dazu führt, das Betroffene keine Mimik erkennen können und die Gefühle anderer nicht interpretieren können. Ihnen fehlt die intuitive Fähigkeit Gesichtsregungen zu interpretieren, was sich schon im frühen Kindesalter bemerkbar macht. Diese Kinder werden von ihrem Umfeld meist als hochsensible Einzelgänger wahrgenommen, welche Schwächen in der sozialen Interaktion aufweisen. Diese Form von Autismus geht meist mit einer bemerkenswerten Gedächtnisleitung und spezialisierten Interessen einher.
Personaler haben von Berufs wegen her täglich mit Menschen zu tun. Wer sich für einen Job bewirbt und zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, der stellt sich die Frage: „Wie trete ich souverän auf?“ Um einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollten Bewerber ein paar Tipps beherzigen.
Blickkontakt suchen Wer seinem Gegenüber in die Augen schaut, signalisiert Offenheit und Interesse. Er gibt das Signal, dass er nichts zu verbergen hat, was beim Gesprächspartner gut ankommt. Doch Obacht! Ein zu intensives Starren kann herausfordernd und provokant gewertet werden.
Lächeln Ein Lächeln wird weltweit verstanden und öffnet Türen. Kandidaten, die während des Vorstellungsgespräches öfter lächeln, haben gute Chancen Sympathiepunkte zu sammeln. Ein Lächeln signalisiert Freundlichkeit, Offenheit und Gelassenheit.
Des Weiteren spielt beim Bewerbungsgespräch auch die Körperhaltung eine wichtige Rolle. Gepflegte und zur Job-Branche passende Kleidung, ein dezentes Make-up und eine offene Körperhaltung sind das A und O, um von sich zu überzeugen. Wer häufig mit dem Blick abschweift oder krumm sitzt, der macht nicht den besten Eindruck. Körpersprache, Körperhaltung sowie Mimik und Gestik lassen sich trainieren. Dies kommt jedem zugute, der häufig mit Menschen zu tun hat und souverän auftreten möchte. Von Top-Managern bis hin zu Vertretern eignen sich Rhetorik-Training Seminare ideal, um in der Kommunikation alles richtig zu machen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Lügen lassen sich anhand der Körpersprache erkennen. Speziell geschulte Personen, wie Kriminalpolizisten und Psychologen brauchen eine gute Beobachtungsgabe, um während eines Verhörs mit einem Verdächtigen die kleinen, aber verräterischen Signale zu erkennen. Je gestresster der Verdächtige während der Befragung ist, desto stärker reagiert sein Körper. Zu sehen ist das vor allem im Gesicht. Übermäßiges Blinzeln oder die Vermeidung von Blickkontakt können Indizien für Stress oder für eine Lüge sein. Wichtig ist es, die Mikroexpressionen im Gesicht korrekt zu deuten und nicht isoliert voneinander zu betrachten. Bei Mikroexpressionen handelt es sich um Kontraktionen der Gesichtsmuskulatur, die innerhalb eines Wimpernschlags unsere wahren Gefühle zeigen. Dies passiert, weil das im Gehirn liegende limbische System Informationen zügiger verarbeitet als das Großhirn und somit für einen sehr kurzen Moment keine Kontrolle über die eigenen Emotionen herrscht. Die Diskrepanz zischen den kaum wahrnehmbaren Mikroexpressionen und dem was man sagt, gibt Hinweis auf die wahren Gefühle. Es gibt jedoch zahlreiche weitere Faktoren, die einen Lügner enttarnen können. Hierzu zählen rötliche Verfärbungen im Gesicht, eine Abweichung vom gewohnten Sprachmuster, die Blickrichtung oder die Stimmlage. Allein durch die Deutung der Mimik konnten schon viele Verbrechen aufgeklärt werden.
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