Verbale Kommunikation

Verbale Kommunikation
Verbale Kommunikation (Pixabay: © rawpixel)

Kommunikation ist die Basis für das menschliche Zusammenleben. Noch lange bevor es die Sprache, wie wir sie heute kennen, gab, verständigte sich der Urmensch mit primitiven Lauten, die er aus der Tierwelt adaptierte und anpasste. Von Grammatik und Satzbau war man noch weit entfernt. Man gab dem, was man sah, einen Namen. Aus den Lauten und Begriffen wurden später ganze Sätze. Der Mensch lernte irgendwann in Sätzen zu sprechen und Zusammenhänge wiederzugeben. Um das zu erreichen, musste der Mensch zuerst lernen abstrakt zu denken. Nur dadurch ist nämlich eine abstrakte Sprache erst möglich. Auch ein Kind muss zuerst abstrakt Denken und sich geistig entwickeln, damit sich auch die Sprache entwickeln kann.

Kommunikation ermöglicht es uns unsere Wünsche, Ängste und Gefühle auszudrücken – und das in unterschiedlichen Sprachen. Allen voran steht hier die verbale Kommunikation; die Kommunikation mittels Sprache! Sprache ermöglicht es uns komplexe Botschaften auszutauschen. Sie ist sozusagen die Basis für unsere komplexe Lebenswelt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist verbale Kommunikation? Definition
  2. Was gehört alles zur verbalen Kommunikation?
  3. Unterschied verbale und nonverbale Kommunikation
  4. Was gehört zur nonverbalen Kommunikation?
  5. Sprache als Kommunikationsmittel
  6. Kommunikationsarten
  7. Verbale Kommunikation in Bezug auf Rhetorik


Was ist verbale Kommunikation? Definition

Die verbale Kommunikation ist der mündliche oder schriftliche Austausch zwischen Menschen.

Was gehört alles zur verbalen Kommunikation?

Ein Austausch findet immer zwischen Sender und Empfänger statt. Dieser Austausch findet auf zwei Ebenen statt.

Inhaltsebene: Die Inhaltsebene meint alle Tatsachen und Fakten, die im Gespräch gesagt werden. Es werden reine Sachinhalte übermittelt.

Beziehungsebene: Die Beziehungsebene übermittelt die Beziehung zwischen den beiden Gesprächspartnern. Es werden Emotionen vermittelt.


Kommuni­kation   ➔   Re­aktion   ➔   Be­ziehung zu­einander
(ver­bal/non­ver­bal) (posi­tiv/nega­tiv) (Ab­nei­gung/Sym­pathie)

Zur verbalen Kommunikation gehört:

  • Sprechweise
  • Sprechtempo
  • Stimme (laut/leise)
  • Tonfall

Tipp: Wenn Du Deine verbale Kommunikation verbessern willst, bieten sich Rhetorik-Seminare und Workshops an. Hier lernst Du gemeinsam mit anderen Teilnehmern, wie Du rhetorische Fähigkeiten verbessern kannst, und worauf es bei der zwischenmenschlichen Kommunikation ankommt.



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Unterschied verbale und nonverbale Kommunikation

Neben der verbalen Kommunikation gibt es auch die nonverbale Kommunikation. Unter der nonverbalen Kommunikation versteht man die Körpersprache eines Menschen: Körperhaltung, Mimik und Gestik. Diese macht etwa über 90 % der Kommunikation aus, die beim gegenüber ankommt. Von der verbalen Kommunikation kommen lediglich 10 % beim Gegenüber an. Besonders hervorzuheben ist, dass verbale und nonverbale Kommunikation nicht immer in Einklang miteinander sind. Das kann man sehen, wenn jemand unsicher wirkt, weil seine Körperhaltung geduckt ist, oder er wild mit den Armen fuchtelt. Dann kann derjenige noch so eloquent reden – als Zuhörer erkennen wir die Unsicherheit an seiner nonverbalen Kommunikation. Du siehst, es ist also nicht möglich NICHT zu kommunizieren. Schon allein, wenn Du einfach nur dastehst, kommunizierst Du über Deine Körperhaltung.

Der Vorteil nonverbaler Kommunikation gegenüber verbaler Kommunikation liegt auf der Hand: Mittels Körpersprache ist es recht einfach, einen Rapport – einen Draht – zum Gegenüber herzustellen. Dies kann durch die Anpassung der Körpersprache geschehen, was Nähe und Gleichheit signalisiert. Auch ein Lächeln ist nonverbal und signalisiert Sympathie. Es bringt das Eis zum Brechen und die Gesprächsparteien finden eine Bindung zueinander.

Was gehört zur nonverbalen Kommunikation?

  • Körperbau, Körperform
  • Körperhaltung
  • Geruch, Kleidung
  • Schmuck
  • Mimik, Gestik
  • Berührung

Die Wirkung nonverbaler Kommunikation machen sich viele Menschen zunutze. Das äußere Erscheinungsbild ist das erste, was wir an einer fremden Person kennenlernen. Gleich ordnen wir sie in eine Kategorie ein. „Gepflegt, ungebildet, sympathisch, abstoßend etc…“ Die nonverbale Kommunikation macht fast 90 % des Gesamteindrucks aus, ohne, dass etwas gesagt werden muss. So ist diese Kommunikationsart auch für Präsentationen oder Reden ein wichtiger Punkt, der nicht unterschätzt werden darf. Das Auftreten und die Körperhaltung kann somit mehr Substanz verleihen und während einer Rede oder einer „schlechten“ Präsentation die Qualität des Auftritts dennoch steigern.

Sprache als Kommunikationsmittel

Beispiele für verbale Kommunikation:

Ein Mann redet zu seiner Frau: „Schatz, dein Essen schmeckt heute wieder einmal hervorragend.“

Ein Chef zu seinem Mitarbeiter: „Schröder, kümmern Sie sich um den neuen Auszubildenden.“

Der Redner zum Publikum: „Liebe Anwesenden, wenn Sie hier heute rausgehen, werden Sie Morgen mit einer ganz anderen Einstellung zur Arbeit gehen.“

Mutter zu ihrem Kind: „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass Du dein Zeug wegräumen sollst!“

Verbale Kommunikation kann Lob, Aufforderung, Kritik ausdrücken, oder Neugier wecken. Es hängt ganz davon ab, in welcher Beziehungsebene die Beteiligten zueinanderstehen und was die Botschaft der Aussage ist. Der Sender sendet seine Botschaft an den Empfänger. Dieser interpretiert sie und reagiert darauf.


Merke: Gesprochen ist noch nicht gehört und Gehört ist noch nicht verstanden!

Kommunikationsarten

Man unterscheidet zwei Kommunikationsarten voneinander.

PROAKTIV: Bei der proaktiven Kommunikation teilt man Informationen aus eigenem Antrieb, da sie von Relevanz sind.

REAKTIV: Die reaktive Kommunikation reagiert auf Fragen, Anregungen und Wünsche.

Des Weiteren muss verbale Kommunikation nicht zwangsläufig persönlich stattfinden. Sie ist auch über TV oder Radio möglich. Auch hier gilt: Wie glaubhaft das Gesagte auf den Empfänger wirkt, hängt davon ab, wie etwas gesagt wird. Der gesagte Inhalt der verbalen Kommunikation ist dabei zweitrangig.

Willst Du beispielsweise ein erfolgreiches Verkaufsgespräch führen, solltest Du dich nicht allein auf Dein Charisma oder schöne Worte verlassen. Auch die Art und Weise wie du etwas sagst, wie Tonfall und Stimme harmonieren, signalisieren Deinem Gegenüber, ob Du glaubwürdig bist.

Wenn Deine Botschaft beim Gesprächspartner ankommen soll, gehe sicher, dass Du Dich klar und unmissverständlich ausdrückst. Auch nonverbale Aspekte spielen bei Deiner Kommunikation eine bedeutende Rolle. Passe Deine Sprache immer an deinen Zuhörer an. Somit erzeugst Du automatisch Vertrauen und Nähe.

Verbale Kommunikation in Bezug auf Rhetorik

In der Rhetorik geht es darum, mit Sprache zu spielen, damit sie beim Gegenüber bestimmte Emotionen oder Handlungsweisen auslöst. Große Redner bedienen sich der Rhetorik, um das Publikum mitzureißen. Verschiedene sprachliche Stilmittel erlauben es Dir, deiner Botschaft mehr Ausdruck zu verleihen. Nutze die sprachlichen Werkzeuge aus der Rhetorik und begeistere Dein Publikum!

Die Rhetorik ist das Werkzeug der großen Redner und Bühnendarsteller. Auf der verbalen Kommunikationsebene kannst Du dich vielen Tricks bedienen, um die Wirkung Deiner Präsentation oder Rede besonders stark zu gestalten.

Wenn Du im Job eine Präsentation halten, oder auf der Familienfeier eine Rede halten sollst, musst Du Dich auf Dein Publikum einspielen. Überlege Dir vorher:


  • Will ich unterhalten oder informieren?
  • Will ich emotional fesseln oder Fakten vermitteln?
  • Welche Sprache spricht mein Publikum?
  • Was ist Sinn und Zweck meines Vortrags?
  • Welche Technik benötige ich, um die Rede zu ergänzen?

Beispiele, die Deine verbale Kommunikation rhetorisch interessanter gestalten:

  • Bildliche Sprache: Die Bildsprache wird auch als Metapher bezeichnet. Metaphern visualisieren das Gesagte und gestaltet eine Aussage oder ein Gefühl anschaulicher. Dies macht Deine Sprache besonders lebhaft und interessant für den Zuhörer.

    Beispiel für Metapher: „Schnee von Gestern“ oder „Zahn der Zeit“

  • Rhetorische Frage: Eine Scheinfrage, die keiner Antwort bedarf, weil diese als wissend vorausgesetzt wird.

    Beispiel für rhetorische Frage: „Sehe ich etwa aus, wie Dein Diener?“

  • Anapher: Eine Anapher ist die Wiederholung von Wörtern oder Wortgruppen, was einen verstärkten Effekt auf das Gesagte hat.

    Beispiel für Anapher: „Ich schreibe jetzt, ich schreibe was ich will, ich schreibe für mein Leben gern.“

  • Antithese: Die Antithese wirkt veranschaulichend und kontrastierend.

    Beispiel für Antithese: „Der Baum ist hoch, das Gras ist tief.“

In der verbalen Kommunikation spielen rhetorische Stilmittel eine bedeutende Rolle. Mit ihnen lassen sich Reden, Präsentationen und Vorträge lebhaft und spannend gestalten. Gute verbale Kommunikation bezieht jedoch nicht nur rhetorische Mittel mit ein, sondern auch die Stimme, Tonlage oder Sprechpausen.

Denke dran: Nur, weil die nonverbale Kommunikation mehr Wirkung als die verbale Kommunikation hat, heißt das nicht, dass deine inhaltlichen Aussagen darunter leiden dürfen. Überzeuge mit einer guten Rhetorik, mit einer angenehmen Sprechstimme und passe Deine Sprach gegebenenfalls Deinem Gegenüber an. Verbale Kommunikation ist noch immer der Grundbaustein für zwischenmenschliche Kontakte. Es lohnt sich also, in deine sprachlichen Fähigkeiten zu investieren!



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