Lebenstraum: Finden, fördern und leben

Wir träumen. Wir träumen davon unsere persönlichen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche eines Tages zu realisieren. Wir träumen davon, ein erfülltes Leben zu führen, jeden Morgen mit einem Lächeln aufzustehen, entschlossen den Tag zu beginnen und unseren Lebenstraum aktiv zu leben. Aber was ist eigentlich mein Lebenstraum?

Mensch und Sonnenaufgang

Nicht immer können wir unseren Lebenstraum klar sehen. Während einige gar nicht wissen, dass sie einen schlummernden Lebenstraum in sich tragen, tappen andere auf der Suche nach ihm im Dunkeln. In beiden Fällen wartet ein unerfüllter Lebenstraum vergeblich auf seine Verwirklichung.


„Träumen ist der beste Beweis dafür, dass wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, als es scheint.“ (Friedrich Hebbel)


Schlummert in Dir auch ein Lebenstraum, den Du noch nicht kennst oder noch nicht realisiert hast? Keine Sorge! Du kannst deinen eigenen Lebenstraum finden, fördern und leben. Denn meistens ist dein Lebenstraum nicht so unerreichbar, wie du vielleicht glaubst. Wenn Du deinen persönlichen Lebenstraum verwirklichen oder erst mal ausfindig machen willst, hilft Dir dieser Artikel mit konkreten Methoden weiter.


Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Brauche ich einen Lebenstraum?
  3. Wie finde ich meinen Lebenstraum?
  4. Lebenstraum gefunden, was jetzt?
  5. Die goldene Regel

Was heißt Lebenstraum?

Das Rechtschreibbuch der deutschen Sprache Duden definiert Lebenstraum als „etwas, was sich jemand im Leben als Schönstes erträumt“. Aber wie sinnvoll ist eigentlich eine Definition für ein so unzugängliches Wort?

Der Begriff Lebenstraum kann nur vage oder mangelhaft bestimmt werden. Wenn dein Freund ein Medizinstudium als seinen Lebenstraum bezeichnet, assoziiert er damit etwas anderes als dein Nachbar, der unter Lebenstraum den Bau eines Altenheims versteht. Lebensträume sind also sehr unterschiedlich. Dennoch haben sie eine wichtige Gemeinsamkeit: Sie sind konkret.

Wenn wir von einem Lebenstraum sprechen, beziehen wir uns nicht auf schwammige Ziele wie „zufrieden sein“ oder „meine Freundin heiraten“, sondern wir sprechen von einer konkreten Vision, der wir gerne unsere Zeit widmen würden. Eine Vision, die wir im Idealfall im Laufe unseres Lebens wahr haben möchten.

Hier ein paar Beispiele für Lebensträume

  • Ein Gorilla-Trekking im tropischen Kongobecken
  • Mit Fridays for Future die globale Klimapolitik verändern
  • Ein eigenes Haus mit Garten, Swimmingpool und Hund in Südfrankreich besitzen
  • Mit dem Fahrrad quer durch die Staaten reisen
  • An einem Marathon in Athen teilnehmen
  • Ein eigenes Buch schreiben und veröffentlichen

Mensch und Sonnenaufgang

Vielleicht träumst du auch von einem bestimmten Urlaub oder davon einen Marathon zu laufen. Deine Träume sind in der Regel Ausdruck dessen, was dein Herz begehrt, was dir persönlich wichtig ist und was du dir in deinem Leben wünschst. Es gibt kein richtig oder falsch, kein logisch oder unlogisch. Dein persönlicher Traum ist perfekt wie er ist.


Träume sind realisierbar, Illusionen nicht. (Klaus Ender)


Ein prominentes Beispiel für einen außergewöhnlichen Lebenstraum ist das Leben von Nelson Mandela. Der südafrikanische Aktivist gilt als Symbolfigur im Freiheitskampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit. Er saß 18 Jahre im Gefängnis in einer trostlosen Zelle und verlor weder die Freude am Leben noch das Vertrauen in das Gute. Nelson Mandela hat nach seiner Inhaftierung seine Bestimmung, die Freiheit für die schwarze Bevölkerung Südafrikas zu gewinnen, nicht aufgegeben. Er ist seinem Traum lange gefolgt und hat ihn letztendlich erreicht, wie kein anderer. Nelson Mandela ist mit seinem persönlichen Lebenstraum in die Geschichtsbücher eingegangen.

Sein beeindruckendes Durchhaltevermögen lässt sich auf seine Vision zurückführen, der er sein ganzes Leben lang treu geblieben ist. Seine Überzeugung spiegelt sich in einem seiner Zitate sehr gut wider:


„Es scheint immer unmöglich, bis es vollbracht ist.“ (Nelson Mandela)

Brauche ich einen Lebenstraum?

Der Lebenstraum von Nelson Mandela erforderte viel Geduld, Schweiß und Beharrlichkeit. Vielleicht stellst Du dir ja die Frage, ob ein Lebenstraum überhaupt für dich notwendig ist? Kurz und knapp: Ja! Wenn Du einen Lebenstraum hast, gibst Du deinem Leben Sinn und Orientierung. Deine tiefen Wünsche zeigen dir, was für dein Leben wesentlich ist und wofür Du dich einsetzt. Du gewinnst ein Gespür dafür, was dir wirklich viel bedeutet, was dir Energie verleiht und dich langfristig erfüllt und lebendig fühlen lässt.

Wahrscheinlich stimmst Du dem zu, dass ein Lebenstraum vorteilhaft ist. Aber zugleich siehst Du auch Menschen, die an der Realisierung ihrer Träume gnadenlos scheitern. Und zwar nicht nur in Bezug auf das Durchhaltevermögen, sondern schon viel früher – ganz am Anfang.

Ja, da hast du vollkommen recht! Das Scheitern ist aber meistens die logische Konsequenz des jeweiligen Verhaltens. Viele Menschen geben ihren Träumen keine wirkliche Chance. Sie lassen sich zu schnellt entmutigen, obwohl ihr Traum durchaus realistisch und erstrebenswert ist.


Verlierer hören auf, wenn sie scheitern. Gewinner scheitern, bis sie Erfolg haben. (Unbekannt)


Um die Lebenszufriedenheit eines erfüllten Lebenstraums genießen zu dürfen, solltest Du allerdings deinen Lebenstraum erst einmal klar sehen. Es ist viel leichter als Du denkst, denn er ist schon seit langer Zeit ein Teil von dir.

Wovon träume ich?

Oft fragen sich Menschen: Wie findet man seinen Lebenstraum? Einige sind ratlos, sie wissen gar nicht, wovon sie träumen. Dabei ist es kinderleicht herauszufinden, wovon dein Ich träumt. Um deinen Lebenstraum zu identifizieren, kannst Du dich an drei Punkten orientieren, die im Folgenden erläutert werden.

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1. Deine Kindheit

Ein echter Traum umschließt deine Persönlichkeit in allen Facetten und offenbart deine tiefsten inneren Wünsche. Fall jedoch nicht auf manipulative Gedankenszenarien, wie ein prallgefülltes Konto oder einen luxuriösen Sportwagen rein. Echte Lebensträume wohnen in den tiefsten Schichten deines Unbewusstseins. Nicht immer, aber oft, findest Du in Kindheitserinnerungen und Jugendzeiten einen Schlüssel für den Zugang zu deinem persönlichen Lebenstraum.

Beispielsweise gibt es Menschen, die auf dem Bauernhof der Großeltern eine enge Verbindung zu Tieren entwickelten, die Tiere fütterten und Tierarzt spielten. Die Kindheit kann auf diesem Weg zu einem Engagement im örtlichen Tierheim oder auch zu einem Studium in der Veterinärmedizin führen.

Deine Kindheit gibt wertvolle Hinweise, welcher Traum noch gelebt werden will. Folgende Fragen können weiterhelfen:

  • Was hast Du als Kind leidenschaftlich gemacht?
  • Wobei warst du als Kind so in deinem Element, dass Du die Zeit vergessen hast?

Nimm dir ausreichend Zeit über diese Fragen nachzudenken. Du kannst auch deine Freunde und Familie fragen, ob sie dir auf diese Fragen antworten können. Lasse dich von der Fremdwahrnehmung deines Umfelds inspirieren. Denn manchmal sehen Freunde und Familie dich in einem anderen Licht, als Du selbst.

2. Achtsamkeit

Mit Sicherheit gibt es Aktivitäten, denen Du nur schwerfällig und sehr schleppend nachgehst. Aktivitäten, die Du lieber auf morgen verschiebst als sie sofort zu erledigen. Aber mit Sicherheit gibt es auch Aktivitäten, die dich innerlich lebendig werden lassen. Diese sind ein gutes Indiz, was dir wirklich Freude bereitet. Und häufig tauchen diese Kleinigkeiten im stressigen Alltag unter.

Stelle Dir deshalb regelmäßig, vor allem abends folgende Fragen:

  • Bei welchen Aktivitäten war ich heute am wenigsten lebendig?
  • Bei welchen Aktivitäten war ich heute besonders lebendig?

Wenn Du die zwei Fragen regelmäßig beantwortet kannst und eine klare Linie erkennst, entdeckst du Talente und Optionen, die Du noch ausschöpfen und optimieren kannst und eine Navigation zu deinem persönlichen Lebenstraum.

3. Unterbewusstsein

Die meisten Lebensträume machen sich tagtäglich bemerkbar. Aber hörst Du ihnen überhaupt zu? Wie verhält es beispielsweise bei einer Zugfahrt?

Der Hintern hat kaum Kontakt mit dem Sitzpolster, da hast Du vielleicht schon das Smartphone in der Hand oder das Tablet oder den Laptop und erledigst irgendwelche Dinge. Arbeitszeit statt Auszeit. Und wer heute schon nicht arbeitet, tut etwas anderes vermeintlich Notwendiges: Nachrichten lesen, informieren, auf dem Laufenden sein. Dadurch vergibst Du jedoch eine der wenigen Chancen dein Unterbewusstsein gezielt wahrzunehmen. Wenige Chancen, die der Alltag uns noch heute bietet, ohne dass Du sie erkämpfen musst.

Ohne derartige Auszeiten, ohne Zeit zum Reflektieren hast Du in Wahrheit nicht die Möglichkeit zu erfahren, was Körper und Geist dir signalisieren. Versuche auf diese mentalen Schwingungen zu achten. Dein Unterbewusstsein vermittelt über verschiedenste Impulse, was dein Traum ist. Folgende Fragen kannst Du beantworten, um deiner inneren Stimme mehr Gehör zu verleihen:

  • Worüber denke ich nach, wenn ich über nichts Bestimmtes nachdenke?
  • Was habe ich eigentlich schon immer gewollt?

Lasst dich nicht mehr von der modernen unaufhaltsamen Informationsflut mitreißen. Überfordere dich nicht. Ein ständiges agitiert-Sein verdrängt deine tiefgründigen Gedanken. Als würdest Du mit dem Zug vor dir selbst abhauen, weil du es nicht mehr gewöhnt bist, dich auf dein Selbst einzulassen. Wer weiß, was dich erwartet?

Durch Nachdenken entstehen Erkenntnisse. Erkenntnisse bewirken eine Haltungsänderung und eine Haltungsänderung zieht Konsequenzen nach sich. Durch mehr Auszeiten kommst Du deinem Lebenstraum einen großen Schritt näher. Denn er macht sich tagtäglich bemerkbar.


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Und jetzt?

Wenn Du deinen Lebenstraum ausfindig gemacht hast benötigt seine Realisierung eine gewisse Vorarbeit. Wichtig in jedem Fall ist eine gute Planung, die berücksichtigt, wie und wann mal mit welchen Schritten dem großen Ziel näherkommt.

Hier ein Leitfaden mit sechs Schritten, die Du gehen kannst um deinem Traum Stück für Stück zu verwirklichen.

  1. Gib deinem Traum Priorität. Heute. Morgen. Übermorgen
  2. Wähe bewusst mit welchen Menschen Du deine Zeit verbringst
  3. Lass dich ggf. von einem Mentor oder Coach unterstützen
  4. Strukturiere deinen Weg und behalte genug Freiräume und Puffer für Unvorhergesehenes
  5. Sei Dir deiner in einer konstruktiven Weise selbstbewusst und bewahre dein Selbstvertrauen auch in schwierigen Phasen
  6. Geh Los

Natürlich brauchst du mitunter einen hohen Grad an Selbstdisziplin, um Fortschritte zu erzielen und harte Zeiten zu überstehen. Aber bedenke, wieviel mehr du davon bräuchtest, wenn du etwas tun würdest, was dir ziemlich gleichgültig wäre.


„Die reinste Form des Wahnsinn ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ (Albert Einstein)

Die goldene Regel

Hast Du deinen Lebenstraum gefunden, gilt es nur noch eine wichtige Regel zu befolgen:

Folge deinem Lebenstraum, doch sei für Abweichungen immer offen!

Einige behaupten, man müsse seinem Lebenstraum konsequent und ungeachtet folgen, um sich selber treu zu bleiben. Die Wahrheit ist jedoch: Verbissen an etwas festzuhalten, was sich auch ändern kann, kann zu Frustration führen. Sei dankbar, dass dein Leben diverse Abzweigungen und Möglichkeiten bietet, die du entdecken und genießen kannst. Als Menschen sind wir dazu gemacht, uns zu verändern, weiterzuentwickeln und persönlich zu wachsen. Unsere Visionen zeichnen uns mit Sicherheit aus, sie sind aber – wie wir – anpassungsfähig.

Es ist nicht nur das Ergebnis, das zählt. Achte darauf, dass dir der Weg zur Verwirklichung deiner Träume nicht nur Mühe, sondern auch Freude bereitet. Sorge dafür, dass Du dich in einer Weise entwickelst, die dir gefällt. Denn es kommt nicht nur auf die Erfüllung des Lebenstraums an. Sondern auch oder vielleicht sogar mehr noch auf den Weg und auf die Person, die du auf deinem Weg wirst.


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