Rhetorik Übungen – Mit Worten überzeugen

Zu einer gelungenen Rede gehören mehr als Charisma und ein schicker Anzug. Neben den passenden Präsentationstechniken stehst in erster Linie Du im Fokus. Ob Firmenpräsentation, Verkaufsgespräch oder Jubiläumsrede! Wer sich rhetorisch gut ausdrücken kann, begeistert sein Publikum und kann die Massen bewegen.

Wer in einer leitenden Position ist, muss vor allem eins können – überzeugen!

Dies kann er am besten mit rhetorischen Fähigkeiten. Ob beim Pitch, in Verhandlungen, beim Geschäftsessen oder mit Kunden: Rhetorisch begabte Menschen scheinen schier mühelos ihre Ziele zu erreichen. Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie sich die großen Redner vor Publikum auf ihre Reden vorbereiten? Die Freie Rede ist die Kür der Rhetorik. Neben Gestik und Mimik müssen hier auch die richtigen Worte gewählt werden, um die Zuhörer in den Bann zu ziehen. Mit Rhetorik Übungen kannst Du Deine Redegewandtheit so trainieren, dass Du sprachlich auf ganzer Linie überzeugst und einfacher durchs Leben kommst.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Rhetorik Übungen?
  2. Wo brauche ich Rhetorik?
  3. Die 3 Funktionen einer Rede
  4. Tipps für Deine Rhetorik
  5. Ausführliche Rhetorik Übungen

Was sind Rhetorik Übungen?

Um Deine Gesprächspartner zu überzeugen, bieten sich Rhetorik-Übungen an, mit denen Du Dein Ausdrucksvermögen verbesserst. Die Übungen dienen sollen Informationen und Emotionen so rüberbringen, dass sie bei deinem Zuhörer unmissverständlich ankommen. Rhetorik-Profis erreichen ihr Gegenüber vor allem auf emotionaler Ebene. Diese ermöglicht es dem Publikum, das Gesagte zu „greifen“ und zu verstehen. Wer Information und Emotion klar auf einen Punkt bringt, gewinnt den Zuspruch anderer umso leichter.

Rhetorik Übungen sind einfach auszuführende Übungen, die man allein oder vor einer Gruppe trainieren kann. Sie helfen dabei freier zu sprechen, bildhafter zu sprechen und schlagfertiger zu sein.

Wo brauche ich Rhetorik?

Mit Rhetorik ist die „Kunst der Beredsamkeit“ gemeint. Sie umfasst das Ausdrucksvermögen auf sprachlicher und körperlicher Ebene. Rhetorik braucht man im alltäglichen Leben. Man braucht sie, wenn man sich eine Semmel beim Becker kauft, wenn man ein Verkaufsgespräch führt und wenn man Präsentationen hält. Jede Unterhaltung zwischen Menschen setzt Rhetorik voraus. Wer sie beherrscht, kann eher seinen Willen durchsetzen.

Man sagt auch, dass Rhetorik ein manipulatives Mittel ist, und in gewisser Weise stimmt das auch. Sobald wir nämlich mit jemandem ins Gespräch kommen, manipulieren wir – ob bewusst, oder unbewusst. Sprache dient dazu, unsere Wünsche und Abneigungen zu äußern. Wer sie richtig einsetzt, und den ein oder anderen rhetorischen Trick auf Lager hat, kommt viel eher an sein Ziel als jemand, der ein schlechtes Ausdrucksvermögen hat.

Rhetorik Tipps und Tricks
Die Alltagssprache hält zwar einige Redewendungen und Rhetorische Mittel bereit, jedoch wissen viele gar nicht, dass es sich dabei um stilistische Sprachmittel handelt. Es folgen einige Tricks und Tipps, die Du einfach in deinen Sprachgebrauch integrieren kannst.

Die 3 Funktionen einer Rede

Ein guter Rhetoriker weiß bereits im Vorfeld über die Funktionen einer Rede. Man muss unterscheiden, ob man mit seiner Rede unterhalten, informieren oder zum Handeln motivieren will.
Man unterscheidet zwischen:

  • Wissensvermittlung: Bei der Wissensvermittlung werden Fakten und Zusammenhänge erklärt.
  • Unterhaltung: Unterhaltung ist durch sprachliche Schönheit, Witz und Esprit gekennzeichnet.
  • Überzeugung: Die Überzeugungstechnik soll Emotionen wie Angst, Wut oder Begeisterung wecken. Sie zielt auf einen Handlungsaufruf ab, was man sich vor allem in politischen Wahlreden zunutze macht.

Die Wissensvermittlung, die Unterhaltung und die Überzeugung verschmelzen häufig in Reden und Präsentationen. Bediene auch Du Dich aller drei Elemente, um deine Rede interessanter zu machen. Das macht einen Vortrag besonders lebhaft, und das Publikum wird auf mehreren Sinnesebenen angesprochen.

Tipps für Deine Rhetorik

  1. Nutze Metaphern
    Baue sprachliche Bilder (Metaphern) in Deine Rede ein. Sie ermöglichen es deinem Zuhörer die Sache anschaulicher und leichter verständlich zu machen. Eine Metapher ist ideal geeignet, um Sprache lebendiger wirken zu lassen. Komplexe Sachverhalte und sogar Gefühle lassen sich in einem „Bild“ erklären.

    Dein Zuhörer kann dadurch das Gesagte besser begreifen und hört Dir viel lieber zu. Beispiele für Metaphern sind: „Strom des Lebens“, „Flamme des Geistes“, „Meer aus Tränen“.
  2. Vermeide Füllwörter
    „Äähm…also…und…schlechthin…Ähhh“ Nein, das will nun wirklich niemand hören. Bevor Du mit diesen Lücken- und Gedankenfüllern Dein Publikum langweilst und im schlimmsten Fall unsicher wirkst, solltest Du solche Füllwörter meiden. Sie sind nichts weiter als sinnloses Geplapper, welches die Qualität deiner Rede oder Präsentation mindern.

    Wenn dein Kopf eine kurze Pause braucht, ist das okay. Sage dann einfach lieber nichts, anstatt mit einem „Ääh“ deine Gedankenpause hervorzuheben. Eine Pause ist nämlich ebenfalls ein rhetorisches Mittel und sollte ganz bewusst eingesetzt werden!
  3. Klare, einfache Sprache
    Auch wenn wir alle gerne gebildet und besonders eloquent wirken wollen: Eine zu komplizierte Sprache solltest Du dennoch meiden.

    Als Faustregel gilt:
    Passe die Sprache Deinem Publikum an, aber drücke Dich nicht allzu abgehoben aus.


    Hältst Du beispielsweise eine Rede auf einem Ärztekongress, kannst Du davon ausgehen, dass Du viele Fachbegriffe nicht weiter erklären musst. Hältst Du eine Rede für den Umweltschutz musst Du nicht den Chemie-Professor mimen.

    Bediene Dich einer verständlichen, klaren Sprache, damit Dein Publikum die Botschaft versteht.
  4. Trainiere Deine Stimmbänder
    Innerhalb von Millisekunden lässt sich allein durch die Stimme des Redners seine Unsicherheit und Gefühlslage deuten. Deine Stimmintensität und Lautstärke solltest Du daher regelmäßig trainieren. Auch wenn Du mal einen schlechten Tag hast – das Publikum sollte davon nichts mitbekommen.

    Professionelle Sänger und Redner sind auf die Pflege ihrer Stimmbänder sehr bedacht und nutzen verschiedene Übungen, um am Rednerpult oder auf der Bühne gut rüber zu kommen.
  5. Bewahre Haltung
    Auch die Körperhaltung macht einen beachtlichen Teil der Rhetorik aus. Über 80 % der menschlichen Kommunikation läuft nonverbal – also über die Körperhaltung. Schultern, Arme, Beine und Mimik sind der Spiegel der Seele. Wer eine Präsentation hält, muss darauf achten, wie er steht.

    Vor einem Spiegel oder vor der Kamera kannst Du Deine Körperhaltung trainieren und analysieren.

    Nimm Dir die großen Bühnen-Profis als Vorbild und schaue von ihnen ab. Wie bewegen sie sich? Verschränken sie die Arme? Wirken sie entspannt? Wer seine Körperhaltung unter Kontrolle hat, wirkt souverän!

Ausführliche Rhetorik Übungen

Du willst sowohl im Einzelgespräch als auch vor Publikum überzeugen? Dann solltest Du es mit hilfreichen Rhetorik Übungen versuchen.

Hier findest Du ausführliche Rhetorik-Übungen, die Deine sprachliche Ausdruckskraft trainieren und beruflich wie auch im Alltag sehr hilfreich sind!


  1. Rhetorik-Seminare – das Komplettprogramm
    Die wohl effektivste Möglichkeit Deine Rhetorik zu verbessern, bietet ein Rhetorik Seminar. Dort lernst Du nicht nur, wie Du deine Wortgewandtheit trainierst, sondern auch wie Du selbstbewusst und präsent auf der Bühne stehst.

    Rhetorik Seminare stehen vor allem bei Fach- und Führungskräften sowie Managern hoch im Kurs. Aber jeder, der sprachlich überzeugen will, ist in einem Seminar für Rhetorik Übungen richtig!
  2. Die Plauder-Übung
    Es gibt auch sehr gute Rhetorik Übungen für zu Hause. Stell deine Stoppuhr auf 5 Minuten und los geht´s! Für die Plauder-Übung suchst Du einen Gegenstand Deiner Wahl (Stift, Laptop, Schwamm etc.) und plapperst einfach drauf los. Erzähle in den 3 Minuten so viel wie möglich über den jeweiligen Gegenstand; wozu Du ihn verwendest, was seine Vorteile sind. Die Übung wird Dich sicher ins Schwitzen bringen, aber sie macht genauso viel Spaß.

    Sinn der Übung ist es, sich auf eine Sache zu fokussieren, die Vorteile herauszuarbeiten und Deinen Zuhörern verständlich zu machen. Für Verkäufer eignet sich die Plauder-Übung optimal. Deine Redezeit kannst Du beliebig anpassen. Profis sollten 20 Minuten Redezeit schaffen, ohne sich dabei in Ihren Aussagen und Argumenten zu wiederholen.
  3. Rollentausch für besseres Argumentieren
    Wenn Du schon einmal eine Debatte im Fernsehen verfolgt hast, ist Dir bestimmt aufgefallen, dass die Redner ihre Position verteidigen. Politische Talkrunden sind ein sehr gutes Beispiel dafür, dass „Kampfrhetorik“ gelebt wird und man versucht, den Gegner aus der Fassung zu bringen.

    Unterbrechungen und provokante Gegenfragen sollen die Zuhörer von den eigenen Ansichten überzeugen und den Gesprächspartner aus dem Konzept bringen.

    Zugegeben: Die Strategie wirkt, ist aber für eine qualitativ hochwertige Diskussion nicht zu gebrauchen. Versetze Dich stattdessen in die Rolle Deines Gegenübers.

    Argumentiere mit seinen Argumenten. Versuche seine Sichtweise zu untermauern. Du wirst merken, dass es diese Übung echt in sich hat. Mit dem Rollentausch trainierst Du deine Schlagfertigkeit, das Du genau weißt, welche Argumente die Gegenpartei liefern kann, und wie du diese außer Kraft setzt. Trete einem Debattierclub bei – dort sind solche Übungen Pflichtprogramm!
  4. Die spontane Rede
    Diese Rhetorik Übung funktioniert am besten, wenn Du sie mit Freunden oder Familie übst. Deine Freunde schlagen ein zufälliges Thema vor.

    Beispiel: Kaltfront. Deine Aufgabe ist es nun, den Begriff Kaltfront in eine Rede einzubringen und passen zum Thema zu erzählen. Wie kommt eine Kaltfront zustande, Vor- und Nachteile etc. Wenn Du keine Ahnung zu dem Thema hast, dann denke Dir etwas aus – aber versuche dabei so überzeugend wie möglich zu sein! Für diese Übung solltest Du ca. 5 Minuten einplanen – es sei denn, Du hast noch mehr zu erzählen!
  5. Fasse Texte zusammen
    Wenn Du gerne liest, dann ist diese eine der wohl besten Rhetorik Übungen für Dich! Suche Dir einen komplexen Bericht aus dem Internet oder aus der Zeitung und lies ihn Dir mehrmals durch. Versuche den Text nun auf das Wesentliche herunterzubrechen. Schreibe deinen neuen Text auf und versuche Dich dabei so genau und so knapp wie möglich zu halten. Lese Deinen Text laut vor.

    Du wirst merken, dass sich deine rhetorischen Fähigkeiten mit jedem Text steigern werden, und dass Du die Dinge besser auf den Punkt bringen kannst.

    Diese Übung hilft Dir auch dabei, in Gesprächen die Kernaussage schneller zu verstehen und Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Du wirst dadurch außerdem lernen, wie Du die Argumentation deines Gesprächspartners schneller durchschaust – ein Muss für Rhetorik-Profis!


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