Dissoziation (Abkopplung):

Die Dissoziation beschreibt eine Trennung von Wahrnehmungs- und Gedächtnisinhalten, die normalerweise assoziiert sind. Konkret bedeutet das, dass Sinneseindrücke aus verschiedenen Modalitäten nicht mehr als zusammenhängend wahrgenommen werden bzw. nicht mehr räumlich und zeitlich geordnet sind.

Bei der Dissoziation handelt es sich um ein spontan auftretendes Phänomen während der Trance, was auch durch Suggestionen ausgelöst und verstärkt werden kann. Der Hypnotee hat dabei das Gefühl, dass die Außenwelt immer unwichtiger wird. Spontane Bewegungen der Körperteile können auftreten, wobei die Person den Eindruck hat, dass dies ohne ihr Zutun unbewusst gesteuert würde. Das passiert z.B. bei Marathonläufern, die das Gefühl haben, ihre Beine würden von selbst laufen.

Die Dissoziation (Abkopplung) und die Assoziation (Neuverknüpfung, Ankern) von Emotionen, Sinneswahrnehmungen, Erinnerungen und Wissensinhalten sind eng miteinander verbunden.

Mittels Dissoziation können z.B. äußere Reize ausgeblendet werden, wie bei der hypnotischen Analgesie, wobei starke Schmerzreize abgekoppelt werden können. Ein weiteres Beispiel ist die Abspaltung von Bewusstseinsinhalten wie sie bei der posthypnotischen Amnesie der Fall ist. Dabei sind Informationen nach der Suggestion, diese zu vergessen, nicht mehr bewusst repräsentierbar.

Beim automatischen Schreiben schreibt eine Hand Wörter oder sogar ganze Sätze auf, wobei der Schreiber nicht weiß, was er gerade zu Papier bringt. Dadurch können Inhalte des Unbewussten sichtbar und verarbeitbar gemacht werden.

Auf diese Weise kann man auch unbewusste Schmerzen sichtbar machen. Der Hypnotherapeut suggeriert dem Klienten z.B., eine Faust zu machen, wenn er Schmerzen verspürt. Selbst wenn der Patient also während des Gesprächs angibt, schmerzfrei zu sein, reagiert er trotzdem mit einer Faust und zeigt somit das Vorhandensein von Schmerzwahrnehmungen, die er allerdings nicht bewusst registrieren konnte.

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