Enneagramm Typ 2 im Vergleich mit Typ 6

Das Enneagramm ist ein Persönlichkeitsmodell mit neun verschiedenen Typen. Es kann bei genauerem Untersuchen der Enneatypen leicht zu Verwechslungen kommen, da sich manche Typen in bestimmten Aspekten ähneln. Gerade deswegen ist es besonders wichtig, zwischen ihnen gut differenzieren zu können. Kirstin Kaul hat auf ihrem YouTube-Kanal eine umfangreiche Erklärung dieser Unterschiede angesammelt, die wir auf dieser Seite zusammengefassen. Schau Dir unbedingt ihre Videos dazu an.

Wie kann man Typ 2 und 6 miteinander vergleichen?

Typ 2, ein Herz-Typ und Typ 6, ein Kopf-Typ helfen beide gerne, jedoch aus unterschiedlichen Motivationen. Beide Typen sind überaus treu, fürsorglich, freundlich und warmherzig nach außen. Enneatyp 2 hilft anderen, um geliebt zu werden. 2 hilft, aber erwartet Anerkennung, denn sie ist ein so genannter Imagetyp. Eine materielle Gegenleistung braucht sie nicht, denn dafür ist sie zu stolz. Wenn sie jedoch keinerlei Anerkennung erhält, wird sie kantig. Wenn sie sich zurückhält in ihrem Helfen, fühlt sie sich leer und wertlos. Die 6 hingegen möchte sich tief in ihrem Inneren sicher fühlen und in der sozialen Gesellschaft aufgenommen werden. Ihre Angst besteht darin, ausgeschlossen zu werden.

Innerhalb einer Beziehung verhalten sich die beiden Typen sehr unterschiedlich. Typ 2 gibt sehr viel in der Beziehung, um diese aufrecht zu erhalten bzw. überhaupt herzustellen. Die 2 fühlt sich ansonsten verloren. Auf der Gefühlsebene bekommt sie aufkommende Distanz sofort mit. 6 hingegen ist eher skeptisch und abwartend, wo die 2 schon in Vorleistung ist und am überlegen ist, was sie machen könnte, um den Menschen an sich zu binden.

Was das Thema „Nein“ sagen angeht ist es bei der 6 so, dass es ihr Schwierigkeiten bereitet, aus Angst nicht mehr akzeptiert zu werden und an Sicherheit zu verlieren. Für die 2 ist es am schwierigsten „Nein“ zu sagen, wenn sie sich in einer Situation befindet, in der sie die eigenen Bedürfnisse verteidigen muss, die sie jedoch gar nicht wahrnimmt. Die größte Angst der 2 ist es, ungeliebt zu sein. Sie braucht Anerkennung, um sich wertvoll zu fühlen.
Die größte Angst der 6 ist es, „vor den Pranger gestellt zu werden“, etwas falsch zu machen und bloßgestellt zu werden.

Beide Typen haben eine sehr unterschiedliche Sicht auf die Welt. Während sich die 2 weitaus stärker als die Welt fühlt, passt sich Typ 6 der Welt eher an. Die kontraphobische bzw. sexuelle 6 scheint gegen die Welt zu gehen, geht aber nicht über die Grenzen hinaus, in denen Mitmenschen etwas Schlechtes von ihr halten könnten.

Der Redestil der 6 ist eher gefühlvoller und sie ist weich im Reden. Bei der 2 kommt die Stimme aus der Herzregion mit einem angenehmen Ton und einer schmeichelnden Wortwahl. Typ 2 umschmeichelt und berät gerne andere. Bei Typ 6 sind solche Beiträge eher begrenzt. Er steht immer unter einem Pflichtbewusstsein und umschmeichelt eher nicht.

Beim Thema sich um jemanden Sorgen lässt sich der selbsterhaltende Untertyp der 2 recht einfach mit der 6 verwechseln. Sowohl die 2 als auch 6 machen sich grundlegend viele Sorgen, aber Gründe dafür sehen unterschiedlich aus. Bei der 2 haben die Sorgen jedoch damit zu tun, die Beziehung zu anderen Menschen zu erhalten oder aufzubauen. Bei der 6 geht es nicht um die persönliche Ebene. Die kontraphobische 6 unterdrückt Sorgen meist, wobei es zu Verwechslungen mit der 7 kommen kann.
Risikobereitschaft ist bei 6 deutlich stärker ausgeprägt als bei der 2. Während die 2 wenig mit diesem Begriff anfangen kann, ist es bei der 6 genau andersrum. Trotzdem braucht sie neben Risiko noch extra Sicherheit.



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