China baut eine Mauer aus Bäumen gegen die Wüstenbildung

Chinas Hauptstadt Peking leidet immer wieder unter tagelangen extremen Sandstürmen, die 270 Millionen Menschen die Luft zum Atmen nehmen. Die bisherigen Vegetationsbarriere reichen nicht mehr aus, um dem Sandstaub Herr zu werden. Der Staub kommt aus Wüsten, die mehrere hundert Kilometer von der Stadt entfernt sind.
Pro Jahr kommen 2.500 Quadratkilometer Wüste hinzu. Betroffen ist nicht nur die Hauptstadt sondern ganz Nord-China. Inzwischen sind rund 2,5 Millionen Quadratkilometer in China von der Desertifikation (Wüstenausbreitung) betroffen. Es ist ein verzweifelter Kampf, der immer mehr Menschen zwingt, ihre Dörfer zu verlassen und ganze Städte zu verlegen. Mehr als 24.000 Dörfer sind aktuell betroffen.
Verursacht wurde das Problem durch Raubbau, Entwaldung, Wassermangel und Viehzucht.

Die grüne Mauer in China
Grüne Mauer in China iStock/aphotostory

Die chinesische Regierung sucht verzweifelt nach Lösungen gegen den „Gelben Drachen“ und hat in den siebziger Jahren das größte Aufforstungsprojekt der Menschheitsgeschichte gestartet. Bis ins Jahr 2050 sollen 350.000 Quadratkilometer bepflanzt werden. 700 Kilometer lang soll die Schutzmauer aus Bäumen werden. 32.000 Menschen bauen an der Grünen Mauer oder beschießen die Wolken, um es regnen zu lassen.
Doch ganz so einfach ist es nicht. Anfangs wurden vor allem Monokulturen von Bäumen angelegt , die schnell wachsen. Doch diese fielen Krankheiten und Schädlingen zum Opfer. Daher musste man auf Mischkulturen umsteigen. Von Flugzeugen aus werden die Samen auf Felder gestreut. Die Chinesen pflanzen auch genetisch veränderte Bäume und wenn der Boden mal zu hart ist, dann werden mit Dynamit Löcher für die Wurzeln gesprengt. Mittlerweile hat China seine Waldfläche verdoppelt und die Sandstürme in den bepflanzten Gebieten gebremst. Über 60 Milliarden Bäumen wurden bereits gepflanzt.