Boykott

Ein Boykott ist ein organisiertes politisches, soziales oder wirtschaftliches Druck- oder Zwangsmittel, durch das eine Person oder eine Personengruppe, ein Unternehmen oder ein Staat vom regelmäßigen Geschäftsverkehr ausgeschlossen wird. Im wirtschaftlichen Bereich dient der Boykott besonders dafür die Konkurrenz auszuschalten. Der soziale Boykott ist ein Druckmittel von Interessensgruppen, während der politische Boykott ein staatliches Sanktionsmittel gegenüber anderen Staaten ist. Usprünglich stammt der Name von dem englischen Hauptmann Charles C. Boycott. Er lebte von 1832 bis 1897. Im Jahr 1880 trat er Pächtern in der irischen Grafschaft Mayo so streng entgegen, dass niemand mehr für ihn arbeiten wollte. Auch gesellschaftlich mieden ihn die Leute. Sogar die Eisenbahn weigerte sich sein Vieh zu transportieren. All das führte dazu, dass er im Dezember 1880 aufgab und nach Irland auswanderte.

Umwelt Boykott

Ein Umwelt-Trend aus Schweden zeigt, was ein Boykott bewirken kann: Mit dem Hashtag „Flygskam“ (flyg = Flug, skam = Schande) wird der Flugzeug-Boykott im Jahr 2018 bekannt.

Der schwedische Olympiasieger und Biathlet Björn Ferry ist nur einer der Prominenten und Politikern, die in Schweden mitmachten. Sie erklärten sich dafür bereit, auf Flugreisen zu verzichten und stattdessen mit der Bahn zu fahren. Björn Ferry sagte zu, unter der Bedingung nur mit der Bahn anzureisen, als Kommentator für die Wintersportsaison zu arbeiten. Dafür musste er allerdings nach Norwegen, Slowenien und Italien reisen. Diese insgesamt circa 13.000 Kilometer legte er mit der Bahn zurück. Ferry hätte das Angebot nicht angenommen, wenn es nicht möglich gewesen wäre ohne Flugzeug anzureisen. Er möchte dadurch andere Menschen inspirieren ebenfalls zur Bahn statt zum Flugzeug zu greifen.

In Schweden zeigen sich schon erste Effekte. In den ersten 9 Monaten des Jahres 2018 fanden 3% weniger Inlandsflüge statt. Bei Nachtzügen war es umgekehrt. Deutlich mehr wurde die Strecke zwischen Malmö und Stockholm gebucht, deshalb soll es dort in Zukunft neue Verbindungen geben.

Die Menschen in Schweden beschreiben durch ihre Hashtags zwar einfache Aktionen wie Müll aufsammeln oder auf Flugreisen zu verzichten, aber sie wissen wie man daraus einen Social-Media-Trend macht. Dadurch schaffen sie es andere Menschen zu inspirieren, auch Weltretter außerhalb von Schweden.


Quelle: www.utopia.de