Klimawandel – Ursachen und Fakten

In den letzten Jahren sind die Auswirkungen des von der Menschheit herbeigeführten Klimawandels immer stärker zu spüren. Wissenschaftler und Forscher warnen schon seit Jahrzehnten vor den Folgen. Dennoch gibt es immer noch zahlreiche Skeptiker, welche die Veränderung des Klimas aufgrund menschlicher Handlungen leugnen. Wenn Du wissen willst, wie der Mensch dazu beiträgt den Klimawandel voranzutreiben und welche negativen Folgen das global mit sich bringt, erfährst Du hier mehr dazu.

Traurig Polar Bear
Traurig Polar Bear iStock/TheCrimsonMonkey

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Ist der Treibhauseffekt der Klimawandel?
  3. Welche Ursachen gibt es?
  4. Durch welche Bereiche wird der Klimawandel ausgelöst?
  5. Wie trägt der Mensch zum Klimawandel bei?
  6. Fakten und Prognosen
  7. Folgen und Auswirkungen
  8. Auswirkungen auf den Alltag
  9. 10 Tipps - Was kann man im Alltag gegen den Klimawandel tun?
  10. Aktuelle Umweltziele verschiedener Länder

Definition: Klimawandel

Der Begriff Klimawandel beschreibt per Definition die messbare Veränderung des Klimas auf der Erde. Einen Klimawandel hat es immer schon gegeben, denn Naturereignisse wie beispielsweise Eiszeiten oder Vulkanausbrüche können dafür sorgen, dass sich das Klima verändert. Ein stetiger Wandel des Klimas ist also ein ganz natürlicher Vorgang.

Seit in den Achtzigern die Messung der globalen Erderwärmung begonnen hat, ist bekannt, dass der Mensch – bedingt durch seinen Umgang mit der Umwelt – für den Klimawandel maßgeblich mit verantwortlich ist. Die Erwärmung der Erde schreitet durch den von Menschen verstärkten Treibhauseffekt immer schneller voran. Der von den Menschen verursachte Klimawandel wird als anthropogener Klimawandel bezeichnet.

Ist der Treibhauseffekt der Klimawandel?

Beim Treibhauseffekt handelt es sich um einen natürlichen Vorgang. Durch die Sonne gelangt kurzwellige Strahlung auf die Erde. Dort wird sie in langwellige Strahlung umgewandelt und wieder zurückgestrahlt. Treffen die Strahlen dabei auf eine Barriere, werden sie zurückreflektiert. Der Begriff Treibhauseffekt rührt in diesem Zusammenhang daher, dass Du Dir diesen Vorgang vorstellen kannst, wie Sonnenstrahlen, die auf ein Glasdach treffen.

Dies ist zum Beispiel bei einem Treibhaus der Fall, bei dem die Strahlen zur Erwärmung des Treibhaues beitragen. Dieser natürliche Prozess ermöglicht es den Menschen überhaupt erst auf der Erde zu leben. Bestünde die Gasschicht der Erdatmosphäre nicht, wäre die Barriere für den Treibhauseffekt nicht gegeben und die Erde zu kalt, um bewohnbar zu sein.

Grundsätzlich ist der Treibhauseffekt also kein Auslöser des Klimawandels, sondern ein Teil des Klimasystems der Erden, welches das Leben auf dem Planeten möglich macht. Durch die Einflussnahme des Menschen, insbesondere seit Beginn der Industrialisierung, wird jedoch der Treibhauseffekt durch sogenannte Treibhausgase verstärkt. Zu diesen Gasen zählen Kohlendioxid (CO2) und Kohlenmonoxid, welche durch die Verbrennung von fossilen Stoffen wie Öl, Kohle und Gas entsteht. Mit durch die Massentierhaltung bedingten „Abgasen“ der Tiere in Form von Methan, trägt auch die Landwirtschaft erheblich zum Treibhauseffekt bei.

Der verstärkte Treibhauseffekt verursacht eine schnellere Erwärmung der Erde und somit den anthropogenen – also von Menschen herbeigeführten – Klimawandel. Für sich genommen ist der Treibhauseffekt nicht der Klimawandel oder für diesen verantwortlich.

Welche Ursachen des Klimawandels gibt es?

Abgesehen vom natürlich vorkommenden Klimawandel, ist der Mensch und dessen Verhalten in Bezug auf die Umwelt die Hautpursache des Klimawandels. Die Nutzung großer Mengen von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Erdöl, die Viehzucht in der Landwirtschaft und die Abholzung der Regenwälder beeinflussen das Klima und begünstigen einen Anstieg der Temperaturen auf der Erde.

Als Folge dessen wächst die Menge natürlich vorkommender Treibhausgase besorgniserregend an. Diese führt wiederum zur Verstärkung des Treibhauseffekts und der fortschreitenden Erderwärmung. Besonders die Konzentration folgender Gase ist dabei erheblich angestiegen:

  • Kohlendioxid (CO2)
  • Methan
  • Distickstoffoxid
  • Fluorierte Gase

Hierbei ist gerade CO2 das am häufigsten von Menschen produzierte Treibhausgas. Somit macht CO2 mit über 60 Prozent den größten Anteil der anthropogenen, globalen Erwärmung aus. Methan trägt mit etwa 20 Prozent zur vom Menschen verschuldeten Klimaerwärmung bei.

Die Ursachen wachsender Emissionen sind in den verschiedenen Handlungsfeldern der Menschen begründet. Neben der Nutzung fossiler, nicht erneuerbarer Ressourcen wie Kohle, ist auch das Abholzen der Waldflächen des Planeten problematisch. Bäume nehmen CO2 auf und sorgen damit für eine stete Regulierung des Klimas. Doch je mehr Wälder verschwinden, desto weniger Bäume sind zur Umwandlung der steigenden CO2-Emissionen vorhanden. Dadurch wird der Treibhauseffekt begünstigt.

Zudem sorgen das Bevölkerungswachstum und der daran geknüpfte Bedarf an tierischen Produkten dafür, dass durch Massentierhaltung, insbesondere von Kühen, Methan entsteht. Es handelt sich dabei um ein Nebenprodukt der Verdauung von Vieh. Hinzu kommt das Düng-Verhalten in der Landwirtschaft. Durch stickstoffhaltige Dünger entstehen Stickoxid-Emissionen.

Doch Methan steckt auch im Eis. Durch die globale Erwärmung taut der Permafrost in kälteren Regionen der Erde und setzt damit bedenkliche Massen an Methan frei, die negativ zum Treibhauseffekt beitragen.

Unter den fluorierten Gasen versteht man in der Industrie gezielt produzierte Gase, die zum Beispiel als Kältemittel oder Treibgas in Sprays zum Einsatz kommen. Ihre Auswirkungen auf das Klima sind 100 bis 24.000 mal höher als die von CO2. Bislang machen diese Gase zum Glück jedoch nur einen geringen Teil der Treibhausgase aus, welche in die Atmosphäre gelangen.

Sicher ist, dass alle genannten Bereiche das Klima beeinflussen. Den Messungen der letzten Jahrzehnte zufolge schreitet die Erderwärmung insoweit zügig fort, dass die letzten drei Jahrzehnte jeweils wärmer waren als die vorherigen seit Beginn der Messungen Ende des 19. Jahrhunderts.

Durch welche Bereiche wird der Klimawandel ausgelöst?

In erster Linie trägt die Menschheit zum Klimawandel bei, indem sie auf verschiedene Weise Energie verbraucht. Um Energie zu erzeugen – beispielsweise für Motoren, Maschinen in der Industrie oder Strom für Computer und Smartphones – werden fossile Ressourcen verbrannt. Die Verbrennung setzt jedoch die Treibhausgase frei, die zum schnellen Klimawandel beitragen.

In der Lebensmittelindustrie, bzw. der Landwirtschaft sieht es ähnlich aus. Der Bedarf, insbesondere an Fleisch, steigt immer weiter an und je mehr Tiere hierfür gezüchtet werden, desto mehr Methan wird mitunter durch Kühe und Schweine erzeugt.

Außerdem schrumpfen die Waldflächen zugunsten von urbanen Infrastrukturen immer weiter, obwohl die Bäume viel CO2 neutralisieren und daher dringend benötigt werden. Weichen müssen die Wälder zudem oft auch Anbauflächen für Plantagen, zum Beispiel für Palmöl oder Raps.

Wie trägt der Mensch zum Klimawandel bei - Auswirkungen unserer Zivilisation auf den Klimawandel

Klimawandel hat es immer gegeben. Gelegentlich haben dabei Naturkatastrophen dafür gesorgt, dass ganze Zivilisationen ausgestorben sind. Ein Beispiel hierfür sind die Mayas, welche wegen einer Jahrzehnte anhaltenden Dürreperiode nicht überleben konnten. Allerdings handelte es sich dabei um einen Klimawandel auf den die Menschen aktiv keinen Einfluss nehmen konnten. Heute sieht das anders aus.

Längst ist die Weltbevölkerung so groß, dass die Erde unsere Zivilisation nicht mehr ausreichend versorgen und sich zugleich regenerieren kann, um auch künftig als Lebensraum der Menschen erhalten zu bleiben. Aktuell leben etwa 7,7 Milliarden Menschen auf unseren Planeten, Schätzungen zufolge werden es bis 2050 bereits fast 10 Milliarden sein und im Jahr 2100 sogar um die 11 Milliarden. Diesem Anstieg der Bevölkerung ist die Erde nicht gewachsen.

Die heutige Zivilisation müsste sich erheblich von bisherigen Handlungsmustern bezüglich Umwelt, Ressourcen und Konsum lösen. Nur dann könnte der Lebensraum Erde sich erholen und für künftige Generationen ertragreich bleiben. Viele sind hierzu jedoch nicht bereit, weil sie ihren Wohlstand nicht aufgeben möchten. Zudem fehlt eine klare Linie, bzw. eine umsetzungsstarke Riege von Entscheidungsträgern, beispielsweise in der Politik, die bereit sind, jetzt im großen Stil aktiv zu werden, statt nur im Rahmen ihrer Amtsperiode zu denken.

Trotz zahlreicher gegenteiliger Beweise seitens der Wissenschaft gibt es immer noch viele Klimawandelskeptiker. Ihnen voran beispielsweise Präsident Trump, welcher die Existenz des vom Mensch herbeigeführten Klimawandels rigoros leugnet und damit nicht nur Zuspruch erntet, sondern auch die Auffassung anderer Kritiker weiter stützt. Dabei sind gerade die USA auf der Liste der Länder mit dem größten, ökologischen Fußabdruck weit vorne.

Fakten und Prognosen zum Klimawandel

Es sieht düster aus. Wissenschaftler prognostizieren, dass es bis zum Jahr 2050 zur Klimakatastrophe kommen wird. Das bedeutet, dass ab Mitte des Jahrhunderts die Erde nicht mehr bewohnbar sein wird. Optimal sei für die Erde eine Bevölkerungszahl von 2 Milliarden, welche bereits weit überschritten sei.

Weiter wird kritisiert, dass der Unwille etwas zu ändern die Menschheit auf diese trostlose Zukunft zu treibe. Manche gehen sogar davon aus, dass der Untergang der Menschheit bereits feststeht. Fakt ist, dass eine Erderwärmung von 2 °C, die aktuell angestrebt wird, eigentlich immer noch zu hoch ist und gravierende Folgen hätte.

Wie ändert sich das Klima? Folgen und Auswirkungen

Den Klimawandel spüren wir bereits jetzt, aber wie genau ändert sich das Klima? Bestimmt sind Dir die vielen Hitzewellen, Stürme und Naturkatastrophen bereits aufgefallen. Alle diese Ereignisse sind eine Konsequenz des sich verändernden Klimas der Erde.

Die Naturkatastrophen wirken sich direkt auf deinen Lebensraum aus. Durch anhaltende Dürre fallen Ernten aus, während anderorts Überschwemmungen und Stürme große Schäden anrichten und ganze Städte zerstören.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass manche Orte der Erde im Zuge des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten unbewohnbar werden und viele Menschen ihren Lebensraum verlieren. Aber nicht nur der Mensch wird darunter leiden, sondern auch die Tierwelt. Bereits jetzt verhungern beispielsweise Eisbären, weil das Eis wegen der Erderwärmung schmilzt und ihnen die Routen zur Nahrungssuche abgeschnitten werden.

Für Deutschland rechnet man mitunter damit, dass die Winter immer milder werden, dadurch jedoch mit starken Regenfällen gerechnet werden muss. Die Folge werden Überschwemmungen sein, da das viele Wasser aufgrund der Infrastruktur nicht in den Böden versickern kann. Zugleich werden die Sommer immer heißer, worunter unter anderem die Pflanzenwelt leiden wird. Anhaltende Trockenheit zerstört Wälder und Ernten in der Landwirtschaft. Parallel dazu steigt das Risiko für Waldbrände an.

Wie wirkt sich der Klimawandel auf unseren Alltag aus und welche Folgen hat er?

Die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels spürst Du in deinem Alltag zunächst durch die verschiedenen Wetterextreme. Hitze und Trockenheit mit Waldbrandgefahr oder hohe Niederschläge, welche Überschwemmungen verursachen. Die letzten vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die lange Hitzeperiode im Jahr 2018 hat dafür gesorgt, dass sich die Pflanzenwelt bis jetzt nicht vollständig erholen konnte.

Zudem wird der Landwirtschaft geschadet, wenn Ernten aufgrund von Dürren ausfallen. Dies wirkt sich auch auf Dich aus, denn wenn die Produkte importiert werden müssen, steigen die Preise für die Verbraucher an. Außerdem leidet deine Gesundheit. Große Feuer erzeugen hohe CO2-Emissionen und verschmutzen die Luft. Bereits jetzt ist ersichtlich, dass viele Erkrankungen oder erhöhte Todesraten mancherorts direkt an den Klimawandel geknüpft sind.

10 Tipps - Was kann man im Alltag gegen den Klimawandel tun?

Wenn Du etwas dafür tun möchtest, um den Klimawandel aufzuhalten, findest Du hier zehn Tipps, die Du im Alltag umsetzen kannst und die wirklich helfen, da sie CO2 einsparen:


  1. Wenig oder gar kein Fleisch essen, so sparst Du pro Jahr 400 Kilogramm CO2 ein.
  2. Kaufe regional und am besten Bio, denn kurze Transportwege vermeiden Emissionen und der Bioanbau verbraucht im Vergleich zum regulären Anbau nur 50 Prozent der Energie.
  3. Setze zuhause auf Strom von einem Ökoanbieter, denn der durchschnittliche Haushalt mit bis zu vier Personen spart dadurch im Jahr ca. 1,9 Tonnen CO2.
  4. Moderates Heizen spart bei einem Haushalt mit vier Personen pro Jahr etwa 350 Kilogramm CO2 allein durch das Absenken der Temperatur um ein Grad.
  5. Kaufe Geräte mit einer hohen Energieeffizienzklasse. Hierbei lohnt es sich auch das günstigere Gerät im Geschäft zu lassen, da Du so langfristig eine Ersparnis von etwa 50 Prozent erreichst.
  6. Wasche deine Wäsche auf niedrigen Temperaturen wie 30° oder 40° und nur selten maximal auf 60°. Das reicht, damit deine Wäsche sauber wird und spart pro Person jährlich bis zu 330 Kilogramm CO2 ein.
  7. Achte darauf deine Lampen mit LEDs auszustatten, denn dadurch werden im Ganzen betrachtet weniger Kohlekraftwerke benötigt und somit Emissionen verhindert.
  8. Verzichte auf den Standby-Modus deiner Geräte. Mit Mehrfachsteckdosen schaltest Du gleich mehrere Geräte bequem an und aus und senkst zugleich den Energieverbrauch.
  9. Nutze statt dem Auto öffentliche Verkehrsmittel oder dein Fahrrad und gehe nach Möglichkeit zu Fuß.
  10. Verzichte bei Reisen auf Kurzstreckenflüge und fahre stattdessen mit der Bahn. Auch wenn es dadurch ein wenig länger dauert, die CO2-Ersparnis ist enorm.

Aktuelle Umweltziele verschiedener Länder

Aktuellen Meldungen zufolge verlor in Island kürzlich Okjökull seinen „Status“ als Gletscher, da er zu weit geschmolzen ist, um noch als Gletscher zu gelten. In Australien herrschen seit 2017 bis jetzt Hitze mit Temperaturen um 45 Grad und Wasserknappheit – ein Zustand, den es so dort seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gab.

Dass Handlungsbedarf besteht, liegt klar auf der Hand. In Deutschland soll die CO2-Steuer eingeführt werden, um Anreize zu schaffen CO2 durch Heizen, Abgase und Kraftfahrzeuge zu vermeiden. Gemäß des Pariser Klimaabkommens wurde festgelegt, dass eine globale Erwärmung von zwei Grad nicht überschritten werden dürfe.

Eigentlich sollte beim EU-Gipfel Klimaneutralität bis zum Jahre 2050 für die Europäische Union festgelegt werden. Da sich jedoch einige Länder, wie zum Beispiel Polen, dagegen aussprachen, scheiterten die Diskussionen, obwohl die Mehrheit dafür stimmte.