Regenwald

Gastbeitrag von Petra Garbas, Februar 2020
Regenwälder sind über Millionen von Jahren natürlich entstandene Ökosysteme mit sehr hohen jährlichen Niederschlagsmengen, die eine unendlich scheinende Anzahl an Pflanzen und Tieren beherbergen. Sehr viele davon sind noch unentdeckt.
Regenwälder gibt es in unterschiedlichen Klimazonen und Höhen.
- gemäßigte Klimazonen, Küstennähe (Daintree-Regenwald in Australien)
- tropische Regenwälder, Äquatornähe (Tonass National Forest auf Hawaii)
- Tiefland (Amazonas-Regenwald)
- Gebirgsregenwälder, 1800 - 3500 Meter, nachts Frostgefahr (Nebelwald Monteverde in Costa Rica)
Charakteristisch für den Regenwald ist sein stockwerkartiger Aufbau.

In der obersten Etage, in 60-80 Meter Höhe, leben Affen und wachsen Orchideen.
In der zweiten Etage erreichen die Bäume Höhen von 20-40 Meter. Diese Ebene ist die artenreichste des Regenwaldes. Dort lebt das Faultier.
Die dritte Etage ist die sogenannte Strauchschicht. Sie bedeckt den Boden nur locker. Es ist dämmrig und gleichmäßig warm, Schlangen fühlen sich dort sehr wohl.
Die unterste Etage ist der Waldboden. Nur 1 Prozent des Sonnenlichtes kommen unten an. Usambaraveilchen und Riesenspinnen sind dort anzutreffen.
Im Regenwald sind die Nährstoffe in den Pflanzen zu finden. Der sandige Waldboden ist unfruchtbar.

Aufgrund eines geschlossenen Nährstoffkreislaufs gelangen durch Osmose die Mineralien aus den Blättern der Bäume in die Regentropfen, die nur sehr langsam den Waldboden erreichen.
Der Boden ist mit Wurzeln und Pilzgeflecht bedeckt. Diese nehmen das nährstoffreiche Wasser auf und leiten es an die Bäume und Pflanzen weiter.
Der bekannteste und größte Regenwald ist der Amazonas-Regenwald. Er nimmt mit ca. 5,5 Millionen Quadratkilometern gleichzeitig eine besondere Stellung für das Weltklima ein. Es ist ein in sich geschlossenes Ökosystem mit einem eigenen Wasserkreislauf.
Jedoch schreitet die Zerstörung dieser Oasen immer weiter fort, was fatale Folgen für die Umwelt hat.

In einem Ökosystem steht alles miteinander in Verbindung. Daher zieht jeder Verlust, wie in einem Dominoeffekt, weitreichende Folgen nach sich.
Tausende Tier - und Pflanzenarten sterben jährlich aus.
Der Wasserkreislauf wird gestört, trockene Gebiete werden feuchter und feuchte Gebiete trockener.
Die Temperaturen verändern sich, in heißen Gegenden wird es kühler und in kalten Gegenden wärmer.
Diese Veränderungen können Forscher bereits bestätigen.
Alle Wälder sind Sauerstoffspender,
wobei junge Bäume mehr Sauerstoff produzieren als alte und Nadelbäume mehr als Laubbäume. Regenwälder produzieren 40 Prozent des Sauerstoffs auf der Erde. Deshalb werden sie oft als die grüne Lunge der Erde bezeichnet.
Intakte Wälder sind wichtige Kohlendioxid-Senken.
Durch Abholzung und Brände wird mehr Kohlendioxid freigesetzt als von den Wäldern gebunden werden kann. Das gilt unter anderem als eine Ursache für den Klimawandel.
Die Abholzung der Regenwälder begann vor 500 Jahren.

Die Wälder wurden und werden gerodet z.B. wegen Viehzucht, Sojaanbau für Futtermittel, Papierherstellung, Palmölherstellung, Nutzung kostbarer Tropenhölzer und Bergung seltener Bodenschätze.
Jedes Jahr werden ca. 60.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt. Das entspricht 35 Fußballfeldern, die alle zwei Minuten verloren gehen.
Satellitenbilder zeigen, dass 2019 ca. 2.255 Quadratkilometer im Amazonas-Regenwald abgeholzt wurden.
Verzichte auf Tropenhölzer!
Verwende Recyclingpapier!
Bevorzuge regionale Produkte!
Esse weniger bis gar kein Fleisch!
Kaufe Produkte aus fairem Handel!
Vermeide Produkte mit Palmöl!
Die letzten bedeutenden Regenwälder
China/ Yonanda
Sri Lanka/ Sinharaja
Australien/ Daintree-Regenwald
Nordamerika/ Appalachen-Regenwald
Indonesien/ Harapan
Indien/ Nord-Westghats
Südamerika/ Amazonas-Regenwald
Kanada/ Vancouver Island
Sibirien, Russsland/ Primorje Krai
Costa Rica/ Monteverde
USA, Hawaii/ Tonass National Forest