Erderwärmung – Ursachen und Folgen

Es wird wärmer auf der Erde. Bestimmt hast Du auch schon vom Schmelzen der Pole und dem ansteigenden Meeresspiegel gehört. Dieser Prozess schreitet immer weiter fort, mit teils besorgniserregenden Folgen. Klimawandel und Erderwärmung sind eng miteinander verknüpft. Was genau mit Erderwärmung gemeint ist, wo die Ursachen liegen und welche Gegenmaßnahmen möglich und notwendig sind, erfährst Du hier.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist die Erderwärmung?
  2. Gründe: Wie kommt es zu Erderwärmung?
  3. Warum wird das Klima wärmer?
  4. Was sind die Folgen des Klimawandels?
  5. Ist der Klimawandel nur eine Lüge?
  6. Fakten über die Erderwärmung
  7. Das sagen die Statistiken
  8. Wie kann die Erderwärmung gestoppt werden?
  9. Was für Lösungen gibt es?

Was ist die Erderwärmung?

Der Begriff Erderwärmung beschreibt das Ansteigen der Durchschnittstemperatur auf der Erde. Genauer gesagt geht es dabei um den Anstieg der durchschnittlichen Temperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere seit Beginn der Industrialisierung. Die Erderwärmung ist eine Folge des menschengemachten Klimawandels.

In den letzten 100 Jahren konnten Wissenschaftler messen, dass sich die irdische Durchschnittstemperatur um 0,8 °C erhöht hat. Aktuellen Schätzungen zufolge wird die Temperatur bis zum Jahr 2100 auf etwa 6,5 °C ansteigen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden dies zu verhindern. Allerdings hätte bereits ein Anstieg auf 2 °C gravierende Auswirkungen auf die Erde und somit den Lebensraum der Menschen.

Gründe: Wie kommt es zu Erderwärmung?

Das Leben auf der Erde ist für Dich nur möglich, weil Wolken, Methan und Kohlendioxid die Wärme der Sonnenstrahlung in der Atmosphäre der Erde halten. Der Effekt ist vergleichbar mit dem eines Gewächshauses. Seit der Industrialisierung und durch die Nutzung der Ressourcen der Erde durch den Menschen, wird dieser Effekt verstärkt. Man bezeichnet dies auch als Treibhauseffekt. Durch diesen Vorgang heizt sich die Erde immer weiter auf. Es kommt demnach durch die Einflussnahme des Menschen auf die Natur zur globalen Erderwärmung.

Insbesondere Kohlendioxid hat einen hohen Anteil daran, dass die Erwärmung der Erde so schnell fortschreitet. Abgase gelangen durch Verbrennung von Rohstoffen wie Erdöl und Braunkohle in die Atmosphäre. Bei Dir zuhause zum Beispiel dadurch, dass Du heizt, aber indirekt auch durch dein Konsumverhalten. Dabei sind mitunter die Lieferketten und Transportwege von Unternehmen maßgeblich, bei denen Du Produkte kaufst, denn damit nimmst Du Einfluss auf den industriellen Herstellungsprozess.

Weiter ist Methan ein Gas, das in großen Mengen in die Atmosphäre gelangt und damit zur Erderwärmung beiträgt. Auslöser ist die Landwirtschaft und daran geknüpft die Massentierhaltung. Kühe und anderes Vieh erzeugen im Zuge des Verdauungsvorgangs Methan, welches wiederum zum Treibhauseffekt beiträgt.

Warum wird das Klima wärmer?

Der Treibhauseffekt, verstärkt durch den Menschen, sorgt dafür, dass es auf der Erde durchschnittlich immer wärmer wird. Ähnlich einer Glasglocke, die den gesamten Planeten einschließt und dadurch das Klima verändert, schaffen Gase wie beispielsweise Kohlendioxid und Methan eine Atmosphäre auf der Erde, welche die Erderwärmung verursacht.

Das Klima wird also wärmer. Allerdings musst Du dabei unterscheiden zwischen Wetter und Klima. Das Wetter kann jeden Tag anders sein, während das Klima über eine lange Zeit – Jahrhunderte oder Jahrtausende – größtenteils konstant bleibt. Ist zum Beispiel innerhalb einiger Jahre ein Sommer besonders heiß, so hängt dies mit dem Wetter zusammen. Sind die Sommer aber in den kommenden zehn Jahren im Schnitt immer wieder besonders heiß, so ist ein Klimawandel der Grund dafür.

Durch die veränderte Atmosphäre der Erde kommt es zur Klimaveränderung weltweit. Der Anstieg der Temperatur ist demnach als Folge des Treibhauseffekts zu betrachten. Bereits vor 200 Jahren erfolgten die ersten Temperaturmessungen auf der gesamten Erde. Mit Hilfe dieser gesammelten Daten lässt sich ein Durchschnittswert errechnen.

So weiß man heute, dass sich die Erde global erwärmt. Die Erderwärmung aufgrund eines Klimawandels schreitet für gewöhnlich über eine sehr lange Zeit voran. Durch den Einfluss der Menschen erwärmt sich das Klima jedoch innerhalb einer nie da gewesenen, kurzen Zeitspanne. Innerhalb der letzten 100 Jahre hat sich die Temperatur auf der Erde bereits um etwa 1 °C erwärmt.

Was sind die Folgen des Klimawandels?

Die Folgen des Klimawandels sind allein in den letzten zehn Jahren immer deutlicher zu spüren gewesen. Die Umwelt verändert sich und somit auch die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Die Polarkappen schmelzen und in großen Gebirgsketten gehen Gletscher zurück oder verschwinden sogar ganz, wie zum Beispiel der Gletscher Okjökull in Island dieses Jahr. Okjökull trägt nicht mehr genug Eis, um als Gletscher gewertet zu werden und wurde daher mit einer Trauerfeier von den Bewohnern Islands verabschiedet. Durch das schmelzende Eis steigt auch der Meeresspiegel an. Das Wetter verändert sich je nach Region und äußert sich in Extremen. Während es an manchen Orten zu starken und häufigen Niederschlägen kommt, leiden andere Orte unter Dürre und anhaltenden Hitzewellen. Die Schäden an Ökosystemen zeichnen sich in diesem Zusammenhang immer deutlicher ab.

In Europa kämpfen städtische Regionen mit extremen Wetterverhältnissen wie Überschwemmungen oder Hitzewellen, ohne Möglichkeit sich an diese Bedingungen anzupassen, das sich die Infrastrukturen nicht einfach ändern lassen. Im Norden Europas wird es zugleich immer feuchter, sodass auch hier gehäuft mit Überschwemmungen gerechnet werden muss. Im Gegensatz dazu wird es im Mittelmeerraum immer trockener, was dazu führt, dass Dürren und damit verbundene Waldbrände häufiger vorkommen. Auch im Süden Europas steigt die Anzahl von Dürreperioden wegen Hitzewellen und damit auch von Waldbränden.

Die Folgen des Klimawandels sind ein globales Problem und die Auswirkungen sind je nach Region sehr unterschiedlich. Besonders betroffen sind jedoch die Entwicklungsländer. Die dort lebenden Menschen sind viel stärker von ihrer Umwelt abhängig als die Industriestaaten und verfügen aufgrund von Armut nicht über die Mittel den klimatischen Veränderungen etwas entgegen zu setzen oder sich besser an die neuen Bedingungen anzupassen.

Auch die Gesundheit der Menschen leidet weltweit unter dem Klimawandel. Während es einerseits in manchen Gebieten weniger Todesfälle durch Kälte gibt, steigen anderorts die Todesfälle aufgrund von Hitze an. Die starke Luftverschmutzung sorgt zudem für einen Anstieg an Krebserkrankungen oder Lungenschäden, insbesondere in Großstädten, die viel durch Smog belastet sind.

Mitunter durch Überschwemmungen leidet außerdem die Wasserqualität und die Verbreitung wasserbasierter Krankheiten verändert sich. Dünger und giftige Schadstoffe, die von der Industrie entsorgt werden, verseuchen Gewässer und für zahlreiche Menschen ist bereits der Zugang zu frischem Trinkwasser nicht mehr gewährleistet. All diese Folgen verursachen hohe Kosten für die Wirtschaft und die Gesellschaft. Schäden an der Infrastruktur, privatem Eigentum und die Behandlung von der geschädigten Gesundheit von immer mehr Menschen, treiben die Kosten immer weiter in die Höhe.

Da der Klimawandel so schnell voranschreitet, haben Tiere und Pflanzen keine Gelegenheit sich an die neuen Bedingungen anzupassen und sterben im schlimmsten Fall aus, wenn die schnelle Erderwärmung nicht aufgehalten wird. Dies bedeutet einen Verlust der Artenvielfalt der Erde und den Zerfall bestehender Ökosysteme, welche auf bestimmte Tiere und Pflanzen angewiesen sind, um als System in der Natur zu funktionieren.

Ist der Klimawandel nur eine Lüge?

Obwohl Wissenschaftler sich längst einig sind und sich der Klimawandel anhand von veränderten Wetterverhältnissen immer klarer abzeichnet, behaupten einige Menschen der Klimawandel sei eine Lüge. Sie begründen dies damit, dass es den Klimawandel immer schon gegeben habe und halten die Erderwärmung von 1°C für einen Witz, da in ihren Augen ein Temperaturunterschied von nur 1°C keine großen Auswirkungen haben kann. Sie suchen Gründe dafür an ihrem bisherigen Lebensstil festzuhalten.

Was diese Menschen jedoch missachten, ist die Tatsache, dass es sich bei diesem Wert um einen globalen Durchschnittswert handelt. In bestimmten Regionen sind die Temperaturen weit mehr als nur um 1°C angestiegen. Weil dadurch Eis schmilzt und die Meere sich erwärmen, gelangt mehr Wasserdampf in die Atmosphäre. Dadurch kommt es an anderen Orten zu stärkeren Regen- oder Schneefällen.

Sicher hast Du die zunehmend extremen Wetterverhältnisse auch schon bemerkt. Einer belgischen Studie zufolge gab es im Jahr 2018 weltweit 281 Naturkatastrophen. Hierzu zählen mitunter Dürren, Sturmfluten, Erdbeben und Hurricanes. Eine derartige Häufung von Naturkatastrophen gibt es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1850 zum ersten Mal. Alleine die letzten vier Jahre zählen zu den wärmsten Jahren, die seit 1850 je gemessen wurden. Daran siehst Du eindeutig, dass der Klimawandel keine Lüge sein kann. Die zahlreichen Fakten sprechen diesbezüglich eine klare Sprache.

Fakten über die Erderwärmung

Die Erderwärmung ist Realität und bedroht die Ökosysteme der Erde und letztlich damit auch den Lebensraum der Menschheit. Hier sind die wichtigsten Fakten zur Erderwärmung:

  1. Betrachtet man die letzten 150 Jahre, erfolgten 50 Prozent der Erderwärmung allein in den letzten 30-40 Jahren dieser Zeitspanne.
  2. Gemäß des Pariser Abkommens zu den globalen Klimazielen wurde vereinbart, dass die Erwärmung der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts 2°C nicht überschreiten darf. Bereits 2°C sind aber zu viel. Fachleute sind der Ansicht, dass es maximal eine Erwärmung um 1,5°C geben dürfe.
  3. Die letzten Jahre (2015-2018) waren die wärmsten seit Beginn der Messungen im Jahr 1850. Zudem wurden die 20 wärmsten Jahre in den letzten 22 Jahren festgestellt.
  4. Durch eine Erderwärmung von 1,5°C würde der Meeresspiegel bis 2100 um 35 Zentimeter ansteigen, bei einer Erwärmung um 2°C bereits auf 50 Zentimeter.
  5. Die Erderwärmung von 2°C würde dafür sorgen, dass in den Meeren 99 Prozent der Korallen aussterben.
  6. Die Erwärmung schreitet so schnell voran, weil der durch Treibhausgase verstärkte Treibhauseffekt durch Emissionen erheblich zur Erwärmung der Erde beiträgt.

Das sagen die Statistiken

Sieht man sich Statistiken zu verschiedenen Bereichen an, die an den Klimawandel geknüpft sind, zeichnet sich mit jeder Statistik ein düstereres Bild ab:

  • Neun der elf wärmsten Jahre (seit 1881) wurden in Deutschland zwischen 2000 und 2018 gemessen.
  • Die drei Länder Vanuatu, Tonga und die Philippinen sind laut Weltrisikoindex (Stand 2018) am stärksten von Naturkatastrophen bedroht.
  • Weltweit werden 36,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ausgestoßen (Stand 2017 und Tendenz steigend).
  • In Deutschland liegen die CO2-Emissionen pro Kopf bei neun Tonnen im Jahr.
  • Global betrachtet werden pro Kopf 4,79 Tonnen (Stand 2017) an CO2-Emissionen ausgestoßen.
  • Von 281 Naturkatastrophen im Jahr 2018 waren 60 Millionen Menschen betroffen und 10.000 verloren ihr Leben.
  • Auf der Roten Liste bedrohter Tierarten und Organismen standen im Jahr 2018 ganze 8442 Wirbeltiere, 5040 Wirbellose und 13.299 Pflanzenarten.

Wie kann die Erderwärmung gestoppt werden?

Um die Erderwärmung zu stoppen, müssen die Ursachen direkt bekämpft werden Der wichtigsten Ansatzpunkt ist dabei die Verringerung der CO2-Emissionen, um den Treibhauseffekt abzusenken, bzw. auf ein natürliches Maß zu reduzieren. Forscher haben ausgerechnet, dass zur Erreichung des Klimaziels von 2°C von unseren fossilen Ressourcen 35 Prozent des Öls, 52 Prozent des Erdgases und 88 Prozent der Kohle im Boden bleiben müssen.

Die Kehrtwende von der Verbrennung nicht erneuerbarer Energien hin zu erneuerbaren Energien muss schneller und nachdrücklicher vorangetrieben werden. Nachdem der Atomkraftausstieg in Deutschland nahezu abgeschlossen ist, muss nun auch der Kohlekraftausstieg angegangen werden.

Eine Teillösung zur Verringerung des Treibhauseffekts kann zudem die Aufforstung von Wäldern sein. Bäume binden Kohlenstoff. Forschungen haben ergeben, dass bereits 46 Prozent aller Bäume auf der Erde durch den Menschen zerstört wurden. Eine Aufforstung, insbesondere in Ländern mit großen Flächen wie China, Russland, Kanada und den USA, könnte dazu beitragen die Emissionen in den Griff zu bekommen. Laut Berechnungen der Forscher kann das Klimaziel erreicht werden, wenn bis 2050 mindestens 1,7 Millionen Hektar mit Bäumen bepflanzt werden.

Was für Lösungen gibt es?

Jeder Mensch, auch Du, kann aktiv zur Lösung des Problems Erderwärmung beitragen. Zwar mögen Dir kleine Veränderungen in deinem Alltag als wenig effektiv erscheinen, doch in der Summe hat der Beitrag jedes Einzelnen eine große Wirkung und nimmt Einfluss auf die Entwicklung. Schau Dir deinen Alltag und deinen Haushalt einmal an. Es gibt in deinem direkten Umfeld viel Verbesserungspotenzial.

Wenn Du auf Flugreisen, insbesondere Kurzstreckenflüge, verzichtest, werden dadurch große Mengen an Emissionen eingespart. Achtest Du beim Einkauf darauf regional und Bio zu kaufen, senkt das aufgrund geringerer Transportwege und geringerem Energieverbrauch ebenfalls die CO2-Emissionen. Dein Konsumverhalten kannst Du ebenfalls anpassen, indem Du zum Beispiel nur kaufst, was Du wirklich brauchst und auch mal Verleihdienste oder Carsharing nutzt. All das trägt dazu bei, dass die Erderwärmung aufgehalten wird und stützt die Bemühungen von Klimaforschern und Aktivisten.