10-Punkte-Plan der Weltretter: 02 Vermeide Plastik

2. Vermeide Plastik, wo immer es möglich ist

Um uns herum wimmelt es nur so von Plastik. Inzwischen ist es auch in den Medien angekommen, dass dies auch direkt auf uns zurück wirkt. Überall liegt Plastikmüll und gelangt in die verschiedenen Naturkreisläufe. Im Pazifischen Ozean gibt es mittlerweile eine Plastikinsel von der Größe Mitteleuropas. Aber auch in allen anderen Gewässern der Welt wurde bereits Plastik nachgewiesen, von der Quelle bis zum Meer.

Vielleicht hast Du von dem Pottwal gehört, der in Spanien gestrandet ist. In seinem Magen fand man 17 kg Plastik-Müll, der den Darm verstopft hat. Dies ist kein Einzelfall. Pro Jahr sterben etwa 1.000.000 Seevögel und 100.000 Meeres-Säuger an den Folgen von Plastik im Meer.

Aber auch Du und ich sind direkt betroffen, denn Mikroplastik findet sich nicht nur in der Luft sondern auch in unseren Lebensmitteln, wie z. B. dem Honig wieder. Mittlerweile hat der NDR in einer Studie sogar Mikroplastik im Mineralwasser und im Bier festgestellt. So befinden sich 33 Fasern Mikroplastik in einem Liter Becks Bier, beim Paulaner Hefeweizen sind es sogar 70 Fasern pro Liter. Jever, Krombacher, Veltins, Radeberger… die Liste ist lang.

Mikroplastik ist zu klein, um herausgefiltert zu werden und so haben wir alle bereits unbestimmte Mengen an Microplastik in unserem Blutkreislauf. Zudem lagern sich giftige Zusatzstoffe, die dem Plastik im Herstellungsprozess beigefügt werden, in unserem Fettgewebe ein und schaden unserer Gesundheit.

In einigen Teilen des Meeres gibt es mittlerweile mehr Mikroplastik als Kleinstlebewesen und Forscher gehen davon aus, dass es 2050 mehr Plastik als Fische im Meer geben wird. Doch damit nicht genug: Während es ungefähr 20 Jahre braucht um eine Plastikflasche durch Sonneneinstrahlung und Salzwasser in Mikroplastik herunter zu brechen, gehen Forscher davon aus, dass Mikroplastik noch 100.000 Jahre in unseren Meeren verweilen wird. Wir müssen gemeinsam der Plastikflut Herr werden, um unsere Ozeane, uns und unsere Kinder zu retten und jeder einzelne kann einen Teil dazu betragen.

Deine Aufgabe:

  • Vermeide Plastiktüten und Plastikverpackungen im Supermarkt
    Kaufe Mehrweg- statt Einwegverpackungen. Obst, Gemüse und Kräuter gibt es auch lose, Milch, Sahne, Joghurt, Öl, Essig, Ketchup oder Senf kann man auch in Glasflaschen kaufen. Aber auch Wasserflaschen aus Plastik können gut durch Glasflaschen oder auch durch Leitungswasser (mit Wasserfilter, je nach Wasserqualität) ersetzt werden. Nimm Deine eigenen Tüten und Taschen mit in den Supermarkt um den Kauf von Plastiktüten zu vermeiden. Immer mehr Firmen bieten auch wiederverwendbare Obst- und Gemüsebeutel an, welche günstig erworben werden können. Dein Körper und Deine Umwelt werden es Dir danken!
    Eine noch bessere Alternative sind die sogenannten „Unverpackt Läden“, welche komplett auf Plastikverpackungen verzichten. Google einfach mal „Unverpackt Laden + den Namen Deines Wohnorts“ und schon findest Du den nächsten unverpackt Laden in Deiner Nähe!
  • Vermeide den Kauf von Plastikkleidung
    Kleidung, welche Polyester, Mikrofaser, Elasthan oder Nylon enthält, gibt mit jedem Waschmaschinengang Mikroplastik in unser Abwasser ab. Achte beim Kauf Deiner Kleidung auf die Herstellungsmaterialen. Auch solltest Du das Flusensieb von Waschmaschine und Trockner niemals in den Abfluss leeren. Stoffe aus Baumwolle, Wolle, (pflanzlicher) Viskose, Holzfasern (Lyocell, Modal) oder Hanf sind eine gute Alternative, denn sie sind biologisch abbaubar.
  • Vermeide Weichspüler bei Plastikkleidung
    Weichspüler verstärkt die Abgabe von Mikroplastik an das Abwasser. Ein Schuss Essig oder Zitronensäure bringen fast denselben kuschelweich Effekt.
  • Kaufe keine Pflegeprodukte die Mikroplastik enthalten
    wie z.B. Duschgels, Peelings und Make-Ups. So gibt es zum Beispiel Marken wie Weleda, Alverde, Frosch, Lavera, Dr. Hauschka, Speik und Sante, welche auf umwelt- und benutzerfreundliche Produkte achten und Alternativen in allen Preisklassen anbieten.
    In diesem Link findest Du eine Liste des BUND Naturschutz mit herkömmlichen Pflegeprodukten, welche Mikroplastik enthalten.
  • Kaufe keine neuen Produkte aus Plastik mehr.
    Erst recht keine Einmal- oder Wegwerfprodukte. Alternativen aus Holz, Glas oder Metall können zwar teurer sein, halten gewöhnlich aber auch länger als der Kunststoff. Versuche bereits erworbene Produkte wiederzuverwenden. Gibt es keine Alternativen kann beim Kauf des Produktes darauf geachtet werden, Plastik aus schadstoffbelasteten Kunststoffen zu vermeiden. Dies sind unter anderem Polyvinylchlorid (PVC), Polycarbonat (PC) oder Bisphenol A (BPA).
  • Nimm Deinen Müll mit und fordere Andere auf dasselbe zu tun
    Ob bei der Grillparty im Park, dem Festival oder im Urlaub am Strand – nimm Deinen Müll mit. Forscher sind sich mittlerweile einig, dass 80% des Plastiks, welches zu den großen Plastikinseln in den Ozeanen führt, durch achtlos weggeworfenen Müll am Strand oder in Flüssen und Gewässern verursacht wird. Vielerorts gibt es auch Probleme mit Plastik, das in den Wald oder die Natur geworfen wird. Auch wenn dies der offensichtlichste Punkt ist, je mehr Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln, desto mehr Veränderung können wir gemeinsam erzielen. Falls Dir also jemand bei der nächsten Party oder im nächsten Urlaub auffällt, sprich die Person doch einfach freundlich an und bitte sie ihren Müll mitzunehmen und ordnungsgemäß zu entsorgen.
  • Informiere Dich und schau „The Story of Microfibers“ oder auch „A Plastik Ocean“ auf Netflix an und teile diese Informationen auf Facebook, Instagram und mit Freunden und Bekannten.
  • Nimm Dir nicht zu viel auf einmal vor.
    Es gibt unzählige kleine Dinge die Du tun kannst und unzählige Alternativen. So kannst Du zum Beispiel Eis in der Waffel kaufen statt im Becher oder unterwegs beim Kaffee-Becher oder der Cola im Fast-Food-Restaurant auf den Plastikdeckel und Strohhalm verzichten. Aber, nimm Dir nicht zu viel auf einmal vor. Suche Dir zwei, drei Punkte heraus und integriere sie in Deinen Alltag. Es ist wichtig, dass Du Veränderungen auch permanent beibehalten kannst, um langfristige Verbesserungen zu bewirken. Versuche erst dann weitere Punkte zu integrieren.



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