10-Punkte-Plan der Weltretter: 05 Müll vermeiden, reduzieren und trennen

5. Müll vermeiden, reduzieren und trennen

Mit allem Abfall, den wir beerdigen oder verbrennen, vernichten wir auch die Ressourcen unserer Erde. Wenn Du also viel Abfall produzierst, verbrauchst Du auch viele Ressourcen bzw. verhinderst eine weitere oder effiziente Nutzung dieser Ressourcen. Das ist nur ein Grund dafür, den eigenen Hausmüll möglichst gering zu halten. Vielleicht denkst Du Dir jetzt: Aber ich recycle doch schon sehr viel. Ich habe Papiermüll, Biomüll, den Gelben Sack, Elektromüll, etc.

Nichtsdestotrotz fallen jedes Jahr über 40 Millionen Tonnen Hausmüll an und Deutschland ist sogar Rekordhalter was Verpackungsmüll in Europa betrifft. Die Gründe dafür sind vielfältig … Biogurken im Kondom, Salat in der Plastiktüte oder auch einzeln eingeschweißte Kekse sind Paradebeispiele. Aber auch zusätzliche Funktionen der Verpackungen wie Dosierhilfen oder aufwendige Verschlüsse erhöhen den Verbrauch. Zudem hat der Trend zu kleineren Portionen, dem Versandhandel und schnellem Außer-Haus-Essen den Verbrauch von Verpackungsmaterialien im Alltag drastisch erhöht. Oft sind wir uns gar nicht bewusst, wieviel Müll wir eigentlich produzieren. Salat ausgepackt, Verpackung in den Mülleimer – Klappe zu, Affe tot und die Müllabfuhr erledigt den Rest.

Wer jedoch schon einmal durch die Straßen Kambodschas oder an den Stränden von Fidschi entlanggelaufen ist, weiß was passiert, wenn die Müllabfuhr nicht kommt: Die Menschen versinken regelrecht im Müll und leider ist dies auch kein Einzelfall. Der Müll bringt Krankheiten, Gestank, Umweltverschmutzung und wilde Tiere auf Nahrungssuche mit sich. Viele Länder der Erde haben ein sehr schlechtes oder gar kein Müllentsorgungs- und Recyclingsystem. Umso größer ist unsere Verantwortung, die Verantwortung jedes Einzelnen, im Urlaub wie auch im Alltag unseren Anteil an Müll möglichst gering zu halten.

Recycling alleine reicht nicht

Rund 1 Millionen Tonnen des Plastikmülls der deutschen Haushalte landet unsortiert im Restmüll und wird verbrannt. Doch auch von dem recycelten Kunststoffmüll, den wir trennen, werden nur etwas ¾ tatsächlich recycelt. Der Rest wird verbrannt. Auch ein Großteil des Kunststoffs, der im Sperrmüll oder im Elektroschrott endet, geht in Flammen auf. Das heißt, nicht einmal die Hälfte des in Deutschland anfallenden Alt-Kunststoffes wird recycelt. Weltweit werden sogar nur ca. 6,6% aller Abfälle recycelt. Führend im Recycling sind Nordamerika, Westeuropa, Japan und Korea. Dennoch verbleibt hier auch nach dem Recycling noch mehr Müll als in den anderen Regionen der Erde zusammen!

Das Recycling so ineffektiv ist, liegt vor allem an den Materialien. Es werden immer mehr Verbundverpackungen aus verschiedenen Materialien hergestellt, die unmöglich zu trennen und damit wiederzuverwerten sind. Es sind vor allem Mischkunststoffe und Verbundstoffe. Also sehr viele Verpackungen, die festen und weichen Kunststoff enthalten, wie zum Beispiel Joghurtbecher mit hartem Rand und Boden und weichen Wänden. Oder Folien, die mit Aluminium bedampft werden, wie etwa Joghurtdeckel. Nicht zu trennen sind auch Getränkekartons wie zum Beispiel Tetrapaks. Denn dort sind Pappe, Plastik und oft Aluminium fest miteinander verklebt.

Recycling ist trotzdem nicht von der Hand zu weisen. So spart jede Tonne Recyclingplastik gegenüber Plastik aus Erdöl eine Tonne CO2. Es ist also wichtig zu recyclen, vor allem aber ist es wichtig ordnungsgemäß zu recyclen und darauf zu achten, dass keine verschmutzen Verpackungen im Recyclingmüll landen. Aber – Recycling alleine reicht eben nicht.

Deine Aufgabe:

  • Beobachte Deinen Müll, wieviel Hausmüll produzierst Du in der Woche?
  • Wieviel unnötigen Abfall produzierst Du?
  • Wieviel mehr davon könntest Du mit ein paar einfachen Handgriffen recyceln?
  • Wo kannst Du einsparen?
  • Weißt Du, wie Du in Deinem Heimatort richtig recycelst?
  • Bist Du Dir bewusst, was genau in den Gelben Sack kommt und was nicht? – Informiere Dich!


Einige Tipps:

  • Entwickle ein Bewusstsein für Deine Müllproduktion
  • Kaufe auf regionalen Märkten & möglichst unverpackte Produkte
  • Vermeide und verzichte auf Produkte die viel unnötige Verpackungsmaterialien & Plastik enthalten (z.B. Kaffeekapseln)
  • Je weniger Fertigprodukte Du kaufst, desto weniger Müll produzierst Du auch.
  • Versuche Dinge in Deinem Haushalt wiederzuverwenden bzw. zu recyclen.



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